Legislaturindikator: Erweiterte digitale Kompetenzen


Auszug aus dem Legislaturziel 5: Die Geschwindigkeit, mit der die Digitalisierung voranschreitet, führt zu einem zunehmenden Bedarf an digitalen Fähigkeiten […].

Bedeutung des Indikators: Der digitale Wandel führt zu tiefgreifenden Veränderungen im beruflichen und privaten Alltag. Damit sich die Bevölkerung an die neue Situation anpassen kann, braucht sie entsprechende Kompetenzen. Durch den Kompetenzerwerb kann die Teilhabe aller Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz an politischen, sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Prozessen, die sich digital abspielen, sichergestellt werden. Eine Stärkung der digitalen Befähigung erlaubt es den Menschen zudem, sich in einem digitalen Umfeld eigenverantwortlich zu verhalten und die Konsequenzen ihres Handelns abzuschätzen.
Der Indikator zeigt den Anteil der Gesamtbevölkerung im Alter von 15 bis 88 Jahren, deren digitale Kompetenzen über die Grundkompetenzen hinausgehen.

Quantifizierbares ZielDie digitalen Kompetenzen der Schweizer Bevölkerung sollen gestärkt werden, damit sie die Chancen der Digitalisierung umfassend nutzen kann.

39 Prozent der Bevölkerung verfügten 2023 über digitale Kompetenzen, die über die Grundkompetenzen hinausgehen.
Im Jahr 2023 verfügten 39% der Bevölkerung der Schweiz über digitale Kompetenzen, die über die Grundkompetenzen hinausgehen. Dabei lassen sich altersspezifische Unterschiede beobachten: Je höher das Alter, desto geringer fällt der Bevölkerungsanteil mit erweiterten digitalen Kompetenzen aus. Ein Vergleich mit 2019 und 2017 ist aufgrund methodischer Anpassungen nicht möglich.
Die digitalen Kompetenzen werden in den Bereichen Informationen und «Data Literacy», Kommunikation und Zusammenarbeit, Problemlösung und der Erstellung digitaler Inhalte sowie Sicherheit und Privatsphäre gemessen. Bei der Schweizer Bevölkerung am stärksten ausgeprägt sind die erweiterten Kompetenzen im Bereich Kommunikation und Zusammenarbeit.

Bildungsniveau und digitale Kompetenzen
Ein wichtiger Faktor für die Ausprägung der digitalen Kompetenzen ist der Bildungsstand. Je tiefer der Bildungsstand einer Person ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie nur über geringe Kompetenzen verfügt. So wiesen 2023 44% der Personen im Alter von 15 bis 88 Jahren, die lediglich die obligatorische Schule abgeschlossen haben, geringe oder sehr geringe digitale Kompetenzen auf. Bei den Personen mit einem Abschluss auf Sekundarstufe II betrug dieser Anteil 30% und bei den Personen mit einem Abschluss auf Tertiärstufe 12%.

Weiterbildung im Informatikbereich
Digitale Kompetenzen sind unter anderem in der Berufswelt von Bedeutung, die sich im Zuge der Digitalisierung grundlegend verändert. Eine Möglichkeit, diesen Veränderungen zu begegnen, ist die Teilnahme an Weiterbildungsaktivitäten, das heisst ausserhalb des regulären Bildungssystems. Im Bereich Informatik besuchten 2021 gut 14% der Bevölkerung im Alter von 25 bis 64 Jahren eine solche Weiterbildungsveranstaltung. Dazu gehören beispielsweise Kurse, Seminare und Privatunterricht, aber auch Ausbildungen am Arbeitsplatz.

Internationaler Vergleich
Gemessen an den erweiterten digitalen Kompetenzen der Bevölkerung im Alter von 16 bis 74 Jahren befand sich die Schweiz im Jahr 2021 im Vergleich mit den europäischen Ländern mit einem Anteil von 40% an fünfter Stelle. Damit lag der Anteil der Bevölkerung mit digitalen Kompetenzen, die über die Grundkompetenzen hinausgehen, auf dem gleichen Niveau wie in Irland. An erster Stelle standen die Niederlande (52%), gefolgt von Finnland (48%), Island (45%) und Norwegen (43%).


Tabellen

Methodologie

Die digitalen Kompetenzen werden anhand eines auf europäischer Ebene entwickelten Referenzrahmens gemessen. Mittels einer Liste der im Internet ausgeübten Tätigkeiten werden verschiedene Kompetenzbereiche definiert. Diese Liste hat sich im Lauf der Zeit verändert, was zu Brüchen in der Zeitreihe geführt hat.

Seit 2021 werden folgende fünf Kompetenzbereiche betrachtet: 1) Informations- und Datenkompetenz; 2) Kommunikation und Kollaboration; 3) Problemlösung; 4) Erstellung von Inhalten; 5) Sicherheit.

Für jeden Bereich gibt es verschiedene Kompetenzniveaus. Mit einem anhand dieser Ergebnisse erstellten synthetischen Indikator für die einzelnen Bereiche lassen sich die allgemeinen digitalen Kompetenzen der Bevölkerung einschätzen.

Bei der angewandten Methode wird davon ausgegangen, dass Personen, die eine Aktivität ausführen, über die nötigen Kompetenzen dazu verfügen.

Quellen

Erhebung

Kontakt

Bundesamt für Statistik Sektion Umwelt, Nachhaltige Entwicklung, Raum
Espace de l'Europe 10
CH-2010 Neuchâtel
Schweiz

Kontakt

https://www.bfs.admin.ch/content/bfs/de/home/statistiken/querschnittsthemen/monitoring-legislaturplanung/alle-indikatoren/leitline-1-wohlstand/digitale-kompetenzen.html