Legislaturindikator: Erwerbslosenquote der Jugendlichen


Auszug aus dem Legislaturziel 5Zum Erhalt des Wettbewerbsvorteils im Bereich Bildung betrachtet der Bundesrat die Pflege und Weiterentwicklung des dualen Bildungssystems als wichtigen Erfolgsfaktor. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, soll das Bildungssystem dynamischer und stärker auf die Anforderungen des Marktes ausgerichtet werden.

Bedeutung des Indikators: Das wirtschaftliche System soll den Jugendlichen – wie allen anderen Personen, die einer Erwerbstätigkeit nachgehen möchten – eine Arbeit ermöglichen, dank der sie ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Das Bildungswesen muss daher in möglichst effizienter Weise Wissen und Kompetenzen vermitteln, die auf dem Arbeitsmarkt von Nutzen sind. Bei den Jugendlichen ist die Erwerbslosigkeit mit der Frage der Berufsausbildung und des Lehrstellenangebots für Schulabgängerinnen und Schulabgänger gekoppelt. Bund, Kantone und Organisationen der Arbeitswelt haben Massnahmen geschaffen, um ein ausreichendes Lehrstellenangebot fördern. Die Brückenangebote zwischen obligatorischer Schulzeit und Berufswelt dienen zur Vorbereitung auf die berufliche Grundbildung und tragen dazu bei, die Jugenderwerbslosigkeit zu verringern.
Die Erwerbslosenquote der Jugendlichen gemäss Definition der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zeigt den Anteil der Erwerbslosen an der 15- bis 24-jährigen Erwerbsbevölkerung.

Quantifizierbares ZielIm hochstehenden und durchlässigen Bildungssystem werden Berufs- und Allgemeinbildung als wichtige Pfeiler für die Förderung des qualifizierten Nachwuchses gestärkt. Die Abschlussquote auf der Sekundarstufe II erhöht sich, die Jugendarbeitslosigkeit bleibt im internationalen Vergleich tief.

Die Erwerbslosenquote der Jugendlichen ist 2023 im Vergleich zum Vorjahr gesunken und betrug 6,4 Prozent.
Die Erwerbslosenquote gemäss ILO der 15- bis 24-Jährigen ist seit 1991 insgesamt angestiegen, wobei im zeitlichen Ablauf Schwankungen zu verzeichnen waren. 2023 betrug die Erwerbslosenquote der Jugendlichen im 2. Quartal 6,4%. Sie war damit 1,7-mal so hoch wie die Erwerbslosenquote der gesamten Erwerbsbevölkerung (3,7%).
Die Ursachen der Schwankungen der Quote sind vielfältig. Die Jugenderwerbslosigkeit reagiert beispielsweise stark auf konjunkturelle Einflüsse. In konjunkturell schwachen Zeiten bauen die Unternehmen Personal ab, indem sie „natürliche Abgänge“ nicht ersetzen, wodurch es für Jugendliche schwieriger wird, im Arbeitsmarkt Fuss zu fassen.

Internationaler Vergleich
Im internationalen Vergleich ist die Erwerbslosenquote gemäss ILO bei den Jugendlichen in der Schweiz vergleichsweise tief. 2023 lag der EU-Durchschnitt bei 14% (Wert im 2. Quartal). Von den EU-Staaten wiesen 2023 Deutschland und Slowenien tiefere Erwerbslosenquoten bei den Jugendlichen auf als die Schweiz. Am höchsten war die Erwerbslosigkeit bei den Jugendlichen in Griechenland und Spanien.

Jugendliche, die weder erwerbstätig noch in Ausbildung sind
In der Schweiz betrug 2020 der Anteil der nichterwerbstätigen Jugendlichen zwischen 15 und 24 Jahren, die weder an Bildung noch an Weiterbildung teilnehmen (NEET-Rate: Not in Education, Employment or Training), 6,4% und lag unter dem EU-Durchschnitt (11,1%). Eine tiefere NEET-Rate als die Schweiz hatten Island, Norwegen und die Niederlande.


Tabellen

Methodologie

Der Indikator zeigt die Erwerbslosenquote der Jugendlichen, welche als Anteil der Erwerbslosen an den 15- bis 24-jährigen Erwerbspersonen in der ständigen Wohnbevölkerung definiert wird. Die Erwerbslosenquote wird vom Bundesamt für Statistik (BFS) in der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE) vierteljährlich (bis 2009 jährlich im 2. Quartal) berechnet und publiziert.

Definitionen

Quellen

Erhebung

Kontakt

Bundesamt für Statistik Sektion Umwelt, Nachhaltige Entwicklung, Raum
Espace de l'Europe 10
CH-2010 Neuchâtel
Schweiz

Kontakt

https://www.bfs.admin.ch/content/bfs/de/home/statistiken/querschnittsthemen/monitoring-legislaturplanung/alle-indikatoren/leitline-1-wohlstand/erwerbslosenquote-jugendliche.html