Legislaturindikator: Vertrauen in die Armee
Auszug aus dem Legislaturziel 15: Der Bundesrat stellt sicher, dass die Verteidigungsfähigkeit gegen aussen gewährleistet ist, insbesondere durch die Modernisierung der Bodentruppen und der Luftwaffe. Da viele der Bedrohungen zunehmend unvorhersehbar werden, misst der Bundesrat bei der Weiterentwicklung der Sicherheitspolitik der Stärkung von Widerstands- und Regenerationsfähigkeit für den Ereignisfall eine besondere Bedeutung zu.
Bedeutung des Indikators: Die Armee ist eine wichtige Institution der Sicherheitspolitik. Das Vertrauen der Bevölkerung in die Armee ist eine wesentliche Voraussetzung für die Legitimation dieser Institution und hängt eng mit dem allgemeinen Sicherheitsgefühl zusammen. Vertrauen zeigt sich im Gefühl, dass Institutionen wie die Armee „die Dinge schon richtig machen“, ohne dass eine einzelne Person alle Prozesse verstehen oder nachvollziehen können muss.
Der Index zum Vertrauen in die Armee zeigt das subjektive Empfinden der Bevölkerung bezüglich der Institution Armee auf einer Skala von 1 „kein Vertrauen“ bis 10 „volles Vertrauen“.
Quantifizierbares Ziel: Der Index des Vertrauens der Bevölkerung in die Armee liegt über dem Niveau von 2019.
Das Vertrauen in die Armee hat sich 2022 im Vergleich zum Vorjahr nicht signifikant verändert.
Das Vertrauen der Bevölkerung in die Armee schwankt über die Jahre. Der Index hatte 2006 mit 6,8 ein vorläufiges Maximum erreicht, 2009 ist er auf den tiefsten je gemessenen Wert von 5,9 gesunken. Bis 2017 stieg der Indexwert wieder auf 6,8 an und erreichte 2022 vor Ausbruch des Ukraine-Kriegs einen Wert von 6,7. Bei einer Nachbefragung im Juni 2022 war dieser Wert unverändert.
Vertrauen in andere Institutionen
Neben der Armee wird auch das Vertrauen in die Polizei, die Gerichte, die Wirtschaft, den Bundesrat, das Parlament, die politischen Parteien und die Medien erhoben. Am meisten Vertrauen wurde im Januar 2022 der Polizei (7,9) zugeschrieben, am wenigsten Vertrauen erhielten die politischen Parteien und die Medien (beide 5,5) zugesprochen.
Es wird vermutet, dass Schwankungen beim Vertrauen in Institutionen unter anderem auf bestimmte Ereignisse und die Berichterstattung in den Medien zurückgeführt werden können. Kurzfristige Vertrauenseinbussen gehen in der Regel auf negative Erfahrungen bzw. Wahrnehmungen sowie allenfalls auf Unzufriedenheiten mit der Leistung der Institutionen zurück. Längerfristige Einbussen könnten mit der Legitimation in Zusammenhang gebracht werden.
Friedensförderung und subsidiäre Sicherungseinsätze
Die Schweizer Armee hat 2021 in Einsätzen und für Unterstützungsleistungen zugunsten Dritter insgesamt 152 828 Diensttage geleistet. Rund drei Fünftel dieser Diensttage (91 278) wurde in Friedensförderungsdiensten im Ausland erbracht. Für subsidiäre Sicherungseinsätze im Inland leisteten Angehörige der Armee 46 658Diensttage, wovon 66% auf Einsätze zur Unterstützung des Gesundheitswesens bei der Bekämpfung der Covid-19-Pandemie entfielen. Die restlichen 34% dieser Diensttage wurden zum Schutz ausländischer Vertretungen und für Flugsicherheitsmassnahmen im Luftverkehr geleistet.