Legislaturindikator: Elektrizitätsproduktion aus erneuerbarer Energie (ohne Wasserkraft)


Auszug aus dem Legislaturziel 16Durch das kontinuierliche Bevölkerungswachstum und die zunehmende Raumbeanspruchung pro Kopf ist die Nachfrage nach Siedlungs- und Verkehrsinfrastruktur in der Schweiz stark angestiegen. Das führt zu einer hohen Beanspruchung von Boden und natürlichen Ressourcen wie Wasser, Luft, Wald sowie erneuerbaren und nicht erneuerbaren Rohstoffen. Ihre Nutzung soll deshalb schonender werden. Zudem muss die Nachhaltigkeit im Energiesektor und in der Land- und Ernährungswirtschaft sichergestellt werden.

Bedeutung des Indikators: Erneuerbare Elektrizität ist Strom, welcher mittels Wasserkraft, Sonnenenergie, Biomasse, Windenergie sowie erneuerbarer Anteile aus Abfällen und Abwasser gewonnen wird. Erneuerbare Energie steht prinzipiell zeitlich unbegrenzt zur Verfügung. Verglichen mit fossilen Energieträgern oder der Kernenergie entstehen bei der Nutzung von erneuerbaren Energien relativ wenig Emissionen und Abfälle. Die Erzeugung von Elektrizität aus erneuerbarer Energie kann jedoch auch Auswirkungen auf die Umwelt haben (z.B. Beeinflussung des Landschafts- oder Ortsbild).
Das vom Bundesamt für Energie geschätzte Ausbaupotential liegt für die Wasserkraft tiefer als für die übrigen erneuerbaren Energien, was eine getrennte Betrachtung dieser Energiequellen nahelegt. Im Energiegesetz werden denn auch unterschiedliche Richtwerte ausgewiesen. Der Indikator zeigt daher die Elektrizitätsproduktion aus erneuerbarer Energie ohne Wasserkraft.

Quantifizierbares Ziel: Bei der Produktion von Strom aus erneuerbaren Energieträgern (ohne Wasserkraft) ist ein Ausbau anzustreben, mit dem die durchschnittliche inländische Produktion 2035 bei mindestens 11 400 GWh liegt.

Der Anteil der Elektrizitätsproduktion aus erneuerbaren Energien (ohne Wasserkraft) hat seit 2000 stetig zugenommen und machte 2022 10,4 % der gesamten Stromproduktion aus.
Die Elektrizitätsproduktion aus erneuerbaren Energien (ohne Wasserkraft) ist seit 2000 gestiegen, wobei seit 2010 eine stärkere Zunahme zu verzeichnen ist als in den Vorjahren. 2022 wurden 6019 Gigawattstunden (GWh) Strom aus erneuerbaren Energiequellen (ohne Wasserkraft) gewonnen. Dies entspricht 10,4% der gesamten Netto-Elektrizitätsproduktion.

Wichtigste Energiequellen
Die Elektrizität aus erneuerbaren Energien (ohne Wasserkraft) stammt überwiegend aus Sonnenenergie, erneuerbaren Anteilen aus Abfall sowie aus Biomasse. Diese drei Energieträger lieferten 2022 zusammen 95% der Elektrizität aus erneuerbaren Energien ohne Wasserkraft, die verbleibenden 5% werden durch Biogase aus Abwasserreinigungsanlagen und aus Wind erzeugt. Bei allen Energieträgern war seit 2000 ein Wachstum zu verzeichnen. Relativ gesehen war dieses am stärksten bei der Sonnenenergie, gefolgt von der Biomasse und Windenergie.

Wasserkraft
Der grösste Teil an der gesamten Netto-Stromproduktion stammt aus Wasserkraft, die als traditionelle erneuerbare Energiequelle gilt: Im Jahr 2022 betrug ihr Anteil an der Netto-Stromproduktion 48,2%. Somit wurden in diesem Jahr 58,6% der gesamten Netto-Elektrizitätsproduktion aus erneuerbaren Quellen gewonnen. Der verbleibende Anteil nicht erneuerbaren Ursprungs setzte sich zusammen aus Strom von Kernkraftwerken (39,9%) und dem nichterneuerbaren Anteil bei konventionell thermischen Kraft- und Fernheizkraftwerken (2%).


Tabellen

Methodologie

Der Indikator zeigt die Elektrizitätsproduktion aus erneuerbaren Energien (ohne Wasserkraft) in Gigawattstunden (GWh). Zu den erneuerbaren Energieträgern gehören Sonne, Biomasse, Wind, erneuerbare Anteile aus Abfällen und Abwasser sowie Wasserkraft. Letztere liefert über die Hälfte der schweizerischen Stromproduktion, wird vom Indikator jedoch nicht abgebildet. Kleinwasserkraftwerke bis 10 MWh werden aber im Rahmen von Programmen zur Förderung erneuerbarer Energien (z.B. die Kostendeckende Einspeisevergütung KEV) ähnlich wie die vom Indikator gezeigten erneuerbaren Energien unterstützt. Es fehlt momentan eine ausreichende Datengrundlage, um diese zusätzliche Produktion separat ausweisen zu können.

Die Daten des Indikators stammen aus der Schweizerischen Statistik der erneuerbaren Energien, die jährlich vom Bundesamt für Energie (BFE) publiziert wird.

Definitionen

Kontakt

Bundesamt für Statistik Sektion Umwelt, Nachhaltige Entwicklung, Raum
Espace de l'Europe 10
CH-2010 Neuchâtel
Schweiz

Kontakt

https://www.bfs.admin.ch/content/bfs/de/home/statistiken/querschnittsthemen/monitoring-legislaturplanung/alle-indikatoren/leitline-3-sicherheit/erneuerbare-energien.html