Legislaturindikator: Erwerbsquote nach Migrationsstatus


Auszug aus dem Legislaturziel 13: Der Bundesrat will das wirtschaftliche und soziale Potenzial der Migration bestmöglich ausschöpfen und gleichzeitig die entstehenden Herausforderungen aktiv angehen. Dazu gilt es, einerseits die Migration zu steuern, falls das inländische Arbeitskräftepotenzial nicht genügend ausgeschöpft wird, und andererseits die Voraussetzungen für eine erfolgreiche berufliche und gesellschaftliche Integration von Einwanderinnen und Einwanderern zu schaffen.

Bedeutung des Indikators: Die Integration soll gemäss Schweizer Gesetzgebung längerfristig und rechtmässig anwesenden Ausländerinnen und Ausländern die Teilhabe am wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Leben ermöglichen. Ziel der Integration ist, dass alle Einwohnerinnen und Einwohner in der Schweiz – unabhängig von ihrer Herkunft – die gleichen Chancen haben. Die Erwerbstätigkeit ist Voraussetzung für die selbstständige Besorgung des Lebensunterhaltes und ein wichtiger Faktor für die aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben.
Die Erwerbsquote nach Migrationsstatus drückt die Erwerbsbeteiligung der 15- bis 64-Jährigen in der ständigen Wohnbevölkerung aus. Der Indikator unterscheidet nicht zwischen Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigten.

Quantifizierbares ZielDie wirtschaftliche und soziale Integration von Personen mit Migrationshintergrund wird gefördert.

Die Erwerbsquote der Personen mit Migrationshintergrund lag 2022 bei 81,3 Prozent, jene der Personen ohne Migrationshintergrund bei 85,3 Prozent.
Die Erwerbsquote der Bevölkerung hat zwischen 2012 und 2020 unabhängig des Migrationsstatus zugenommen. Im Jahr 2022 betrug die Erwerbsquote der Personen ohne Migrationshintergrund 85,3%, diejenige der Personen mit Migrationshintergrund lag mit 81,3% etwas tiefer. Frauen weisen ungeachtet ihres Migrationsstatus eine tiefere Erwerbsquote auf als Männer. Dies trifft auch bei einer Umrechnung in Vollzeitäquivalente zu.

Jugenderwerbslosigkeit
Bei der Integration von Bevölkerungsgruppen unterschiedlicher Herkunft ist die Erwerbsarbeit ein zentraler Faktor. Eine Erwerbstätigkeit ist Voraussetzung für die eigenständige Bestreitung des Lebensunterhaltes und ermöglicht dadurch auch die aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Für Jugendliche ist hierbei der Übergang von der Schule zum Erwerbsleben von Bedeutung. Die Erwerbslosenquote der 15- bis 24-Jährigen zeigt, dass sich der Eintritt ins Erwerbsleben für Jugendliche je nach Migrationsstatus unterschiedlich schwierig gestaltet. Für Jugendliche mit Migrationshintergrund war die Erwerbslosenquote gemäss ILO 2022 mit 11,8% mehr als doppelt so hoch wie für jene ohne Migrationshintergrund (5%).

Überqualifikation
Je nach Migrationsstatus variiert überdies der Anteil der erwerbstätigen Personen, die über eine Tertiärausbildung verfügten, ohne diese für ihre Arbeit zu benötigen (siehe Indikator „Übereinstimmung von Bildungs- und Anforderungsniveau des Arbeitsplatzes“).


Tabellen

Methodologie

Der Indikator zeigt die Erwerbsquote der 15- bis 64-Jährigen in der ständigen Wohnbevölkerung (Anzahl Erwerbstätige und Erwerbslose gemäss ILO, in Prozenten der ständigen Wohnbevölkerung) nach Migrationsstatus.

Für den Indikator wird die „ständige Wohnbevölkerung nach dem für die Integrationsmessung angepassten Migrationsstatus“ verwendet:

  • Die Bevölkerung ohne Migrationshintergrund umfasst die in der Schweiz oder im Ausland geborenen gebürtigen Schweizerinnen und Schweizer mit mindestens einem in der Schweiz geborenen Elternteil sowie die in der Schweiz geborenen eingebürgerten Schweizer Staatsangehörigen, deren Eltern beide in der Schweiz geboren wurden.
  • Die Bevölkerung mit Mi­grationshintergrund umfasst alle Ausländerinnen und Ausländer (unabhängig von ihrem Generationen­status), die eingebürgerten Schweizerinnen und Schwei­zer der ersten und zweiten Generation (d.h. die im Aus­land Geborenen bzw. die in der Schweiz Geborenen mit mindestens einem im Ausland geborenen Elternteil) so­wie die gebürtigen Schweizerinnen und Schweizer mit zwei im Ausland geborenen Eltern.

Die Erwerbsquote wird vom Bundesamt für Statistik (BFS) im Rahmen der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE) berechnet und publiziert. Die Daten sind ab dem Referenzjahr 2012 differenziert nach Migrationsstatus verfügbar.

Definitionen

Quellen

Erhebung

Kontakt

Bundesamt für Statistik Sektion Umwelt, Nachhaltige Entwicklung, Raum
Espace de l'Europe 10
CH-2010 Neuchâtel
Schweiz

Kontakt

https://www.bfs.admin.ch/content/bfs/de/home/statistiken/querschnittsthemen/monitoring-legislaturplanung/alle-indikatoren/leitline-3-sicherheit/erwerbsquote.html