Legislaturindikator: Endenergieverbrauch pro Kopf
Auszug aus dem Legislaturziel 16: Durch das kontinuierliche Bevölkerungswachstum und die zunehmende Raumbeanspruchung pro Kopf ist die Nachfrage nach Siedlungs- und Verkehrsinfrastruktur in der Schweiz stark angestiegen. Das führt zu einer hohen Beanspruchung von Boden und natürlichen Ressourcen wie Wasser, Luft, Wald sowie erneuerbaren und nicht erneuerbaren Rohstoffen. Ihre Nutzung soll deshalb schonender werden. Zudem muss die Nachhaltigkeit im Energiesektor und in der Land- und Ernährungswirtschaft sichergestellt werden.
Bedeutung des Indikators: Die Deckung des Energiebedarfs ist an die Nutzung natürlicher Ressourcen gebunden und kann sich daher negativ auf die Umwelt auswirken. Der Endenergieverbrauch wird kurzfristig durch Witterung und Konjunkturlage beeinflusst, längerfristig sind insbesondere Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung sowie technologische und politische Rahmenbedingungen wichtige Einflussfaktoren.
Der Indikator zeigt den durchschnittlichen Energieverbrauch der Schweiz pro Person. Der Endenergieverbrauch beinhaltet dabei die Verbrauchergruppen Haushalte, Industrie, Dienstleistungen und Verkehr.
Quantifizierbares Ziel: Beim durchschnittlichen Energieverbrauch pro Person und Jahr ist gegenüber dem Stand im Jahr 2000 eine Senkung um 43 Prozent bis zum Jahr 2035 anzustreben.
2021 betrug der Energieverbrauch der Schweizer Bevölkerung 87,6 Gigajoule pro Person und hat gegenüber dem durch die Covid-19-Pandemie geprägten Vorjahr zugenommen.
Im Jahr 2021 betrug der Energieverbrauch der Schweizer Bevölkerung gemäss Abgrenzung der Energieperspektiven (vgl. Hinweis unten) 87,6 Gigajoule pro Person. Der Endenergieverbrauch pro Person ist seit 1990 tendenziell rückläufig. Diese Abnahme folgt daraus, dass die Bevölkerung zwischen 1990 und 2021 um 29,7% gewachsen ist, während der Energieverbrauch im gleichen Zeitraum um 1,4 % zugenommen hat. Die jährlichen Schwankungen des Endenergieverbrauchs im zeitlichen Verlauf sind hauptsächlich auf die Witterung zurückzuführen. Die Abnahme des Energieverbrauchs im Jahr 2020 war hauptsächlich durch die Covid-19-Pandemie und die damit einhergehende rückläufige Nachfrage nach Treibstoff bedingt.
Absoluter Energieverbrauch
In absoluten Zahlen belief sich der Endenergieverbrauch der Schweiz gemäss Gesamtenergiestatistik (vgl. Hinweis unten) im Jahr 2021 auf 794 720 Terajoule. Seiner Entwicklung liegen verbrauchssteigernde Effekte wie beispielsweise Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum zugrunde, gleichzeitig wird er unter anderem durch verbrauchsmildernde technologische Entwicklungen und politische Massnahmen beeinflusst.
Energieintensität
Diese Faktoren wirken sich auch auf die Energieintensität der Schweizer Wirtschaft, ausgedrückt durch das Verhältnis von Endenergieverbrauch zu Wirtschaftsleistung, aus. Die Energieintensität hat seit 1990 um 38,5% abgenommen: Damals wurden für einen Franken des Bruttoinlandprodukts 1,8 Megajoule an Endenergie benötigt, 2021 waren es noch 1,1 Megajoule pro Franken. Die Wirtschaft ist also stärker gewachsen als der Endenergieverbrauch. Die Entwicklung der Energieintensität wird auch durch strukturelle Veränderungen der Wirtschaft beeinflusst.
Erneuerbare Energien
Die Verbrennung fossiler Treib- und Brennstoffe ist mit Schadstoff- und Treibhausgasemissionen verbunden. Zur Eindämmung dieser ökologischen Auswirkungen des Energiekonsums können erneuerbare Energien beitragen: Ihr Anteil am Endenergieverbrauch ist seit 1990 angestiegen und betrug im Jahr 2021 28,0%. Zu den erneuerbaren Energien gehören die Energieträger Wasserkraft, Holz, Wind, Sonne, Biotreibstoffe, Biogas, Umweltwärme sowie erneuerbare Anteile aus Abfällen und Abwasser.
Hinweis: Gemäss Abgrenzung der Energieperspektiven wird vom Endenergieverbrauch der internationale Flugverkehr abgezogen. In der Gesamtenergiestatistik ist dieser hingegen im Endenergieverbrauch enthalten.