UH-Masterabsolvent/innen arbeiten ein Jahr nach dem Hochschulabschluss im Rahmen ihrer Haupterwerbstätigkeit zu 30% Teilzeit. Bei den FH-Bachelorabsolvent/innen beträgt dieser Anteil 31% und bei den PH-Absolvent/innen 49%.
Zwischen den Fachbereichsgruppen der UH und den Fachbereichen der FH sind deutliche Unterschiede im Ausmass an Teilzeitarbeit auszumachen. Die höchsten Anteile auf Seiten der UH verzeichnen Masterabsolvent/innen der Fachbereichsgruppen Geistes- und Sozialwissenschaften (59%) sowie Interdisziplinäre und Andere (55%). Im Vergleich dazu sind Absolvent/innen der Rechtswissenschaften (22%), der Medizin und Pharmazie (21%), der Technischen Wissenschaften (14%) sowie der Wirtschaftswissenschaften (10%) nur selten Teilzeit erwerbstätig.
Auf Seiten der Fachhochschulen arbeiten Bachelorabsolvent/innen der Fachbereiche Musik, Theater und andere Künste (81%) sowie Soziale Arbeit (77%) besonders häufig Teilzeit im Rahmen ihrer Haupterwerbstätigkeit. Demgegenüber üben Bachelorabsolvent/innen der Fachbereiche Architektur, Bau- und Planungswesen (11%), Technik und IT (14%) sowie Wirtschaft und Dienstleistungen (15%) relativ selten eine Teilzeiterwerbstätigkeit aus.
In der Schweiz ist Teilzeiterwerbstätigkeit bei Frauen stärker verbreitet als bei Männern. Auch für die Hochschulabsolvent/innen zeigen sich unabhängig vom Hochschultyp starke geschlechtsspezifische Unterschiede: Hochschulabsolventinnen arbeiteten häufiger Teilzeit als ihre männlichen Kollegen. Die Unterschiede reichen von 3 Prozentpunkten bei den PH-Absolvent/innen zu 13 respektive 18 Prozentpunkten bei den UH-Master- und FH-Bachelorabsolvent/innen.
M | F | |||
---|---|---|---|---|
% | +/- | % | +/- | |
Geistes- und Sozialwissenschaften | 57.9 | 3.0 | 59.3 | 1.6 |
Wirtschaftswissenschaften | 9.8 | 1.6 | 11.3 | 2.1 |
Recht | 19.3 | 3.1 | 23.9 | 2.3 |
Exakte und Naturwissenschaften | 26.1 | 1.8 | 32.4 | 2.2 |
Medizin und Pharmazie | 19.9 | 2.9 | 21.7 | 2.0 |
Technische Wissenschaften | 11.3 | 1.4 | 19.3 | 2.4 |
Interdisziplinäre und andere | 55.9 | 7.0 | 53.6 | 5.9 |
Die geschlechtsspezifischen Unterschiede nehmen aber unter Berücksichtigung der Fachbereichsgruppen und Fachbereiche in den meisten Fällen an Stärke ab. Signifikante Unterschiede lassen sich in den Exakten und Naturwissenschaften sowie Technischen Wissenschaften ausmachen. UH-Masterabsolventinnen der Fachbereichsgruppe Exakte und Naturwissenschaften sind zu 6 Prozentpunkten und diejenigen der Technischen Wissenschaften zu 8 Prozentpunkten häufiger Teilzeit erwerbstätig als Absolventen. In den anderen Fachbereichsgruppen sind keine signifikanten geschlechtsspezifischen Differenzen zu verzeichnen.
% | +/- | % | +/- | |
---|---|---|---|---|
Architektur, Bau- und Planungswesen | 9.2 | 2.3 | 15.3 | 4.0 |
Technik und IT | 12.3 | 1.3 | 27.1 | 4.1 |
Chemie und Life Sciences | 21.0 | 6.1 | 26.1 | 5.6 |
Land- und Forstwirtschaft | 48.7 | 10.6 | 56.0 | 10.2 |
Wirtschaft und Dienstleistungen | 12.6 | 1.6 | 18.0 | 1.7 |
Design | 53.1 | 7.8 | 53.6 | 5.0 |
Musik, Theater und andere Künste | 85.6 | 6.8 | 76.2 | 6.6 |
Soziale Arbeit | 77.3 | 3.8 | 77.3 | 1.8 |
Gesundheit | 30.1 | 4.4 | 35.4 | 1.7 |
+/- gibt die Spannweite des 95% - Vertrauensintervalls an. Quelle: BFS - Befragung der Hochschulabsolvent/innen (EHA)
Auch bei den FH-Bachelorabsolvent/innen verringern sich die geschlechtsspezifischen Differenzen bei den meisten Fachbereichen. Lediglich Absolventinnen der Fachbereiche Technik und IT (+15 Prozentpunkte) sowie Wirtschaft und Dienstleistungen (+5 Prozentpunkte) arbeiten signifikant häufiger Teilzeit als Männer.
Die Hälfte der PH-Absolvent/innen arbeitet fünf Jahre nach dem Hochschulabschluss Teilzeit. Bei den UH-Masterabsolvent/innen und FH-Bachelorabsolvent/innen geht in etwa jede/r Dritte einer Teilzeiterwerbstätigkeit nach. Die Anteile an Teilzeiterwerbstätigen steigen zwischen dem ersten und fünften Jahr nach Abschluss bei allen Hochschultypen. Mit +10 Prozentpunkte weisen die FH-Bachelorabsolvent/innen den stärksten Anstieg an Teilzeiterwerbstätigkeit auf.
Ein Vergleich nach Fachbereichsgruppen zeigt, dass bei den UH-Masterabsolvent/innen der Geistes- und Sozialwissenschaften sowohl ein als auch fünf Jahre nach Studienabschluss mehr als die Hälfte einer Teilzeiterwerbstätigkeit nachgeht. Im Vergleich dazu arbeiten UH-Masterabsolvent/innen der Wirtschaftswissenschaften (2017: 11%; 2021: 14%) und Technischen Wissenschaften (2017: 10%; 2021: 17%) relativ selten Teilzeit.
Es zeigt sich ausserdem, dass sich der Anteil an Teilzeiterwerbstätigkeiten im Laufe der ersten fünf Berufsjahre in den meisten Fachbereichsgruppen nicht signifikant verändert hat. In den Fachbereichsgruppen Recht, Medizin und Pharmazie sowie Technische Wissenschaften ist jedoch ein signifikanter Anstieg an Teilzeiterwerbstätigkeiten um 6 bis 7 Prozentpunkte zwischen den zwei Befragungen auszumachen.
Zwischen den FH-Fachbereichen sind die Unterschiede stärker ausgeprägt. Während im Fachbereich Soziale Arbeit Teilzeitarbeit deutlich dominiert (77%), arbeitet in den Fachbereichen Architektur, Bau- und Planungswesen, Wirtschaft und Dienstleistungen sowie Technik und IT nur jede/r fünfte Absolvent/in Teilzeit.
Im Laufe der vier Jahre zwischen den beiden Befragungen hat der Anteil an Teilzeiterwerbstätigkeiten in vielen Fachbereichen an Bedeutung gewonnen. Eine besonders starke Zunahme von 19 Prozentpunkten ist im Fachbereich Gesundheit zu beobachten. Lediglich im Fachbereich Musik, Theater und andere Künste ist ein, wenn auch nicht signifikanter Rückgang, zu verzeichnen.
Teilzeitarbeit hat für Frauen einen deutlich höheren Stellenwert als für Männer. Je nach Hochschultyp und Examensstufe arbeiten 39% bis 55% der Frauen fünf Jahre nach Studienabschluss Teilzeit. Dieser Anteil beläuft sich bei den Männern auf 22% bis 39%. Ausserdem kann festgestellt werden, dass sowohl Männer als auch Frauen mit einem PH-Abschluss häufiger Teilzeit arbeiten als diejenigen mit einem Abschluss eines anderen Hochschultyps.
ein Jahr danach | fünf Jahre danach | ||||
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% | +/- | % | +/- | ||
Geistes- und Sozialwissenschaften | M | 51.1 | 3.1 | 48.8 | 4.3 |
F | 57.9 | 1.7 | 58.3 | 2.5 | |
Wirtschaftswissenschaften | M | 11.0 | 1.7 | 12.7 | 2.5 |
F | 10.7 | 2.1 | 17.5 | 3.4 | |
Recht | M | 20.0 | 3.0 | 25.1 | 4.5 |
F | 25.8 | 2.4 | 33.5 | 3.5 | |
Exakte und Naturwissenschaften | M | 26.1 | 2.2 | 26.3 | 3.0 |
F | 35.9 | 2.6 | 40.1 | 3.8 | |
Medizin und Pharmazie | M | 11.2 | 2.5 | 16.8 | 4.3 |
F | 22.5 | 2.2 | 29.3 | 3.6 | |
Technische Wissenschaften | M | 8.9 | 1.4 | 13.7 | 2.4 |
F | 12.8 | 2.3 | 24.3 | 4.4 | |
Interdisziplinäre und andere | M | 58.8 | 6.8 | 46.9 | 9.1 |
F | 49.8 | 5.9 | 61.4 | 8.4 |
ein Jahr danach | fünf Jahre danach | ||||
---|---|---|---|---|---|
% | +/- | % | +/- | ||
Architektur, Bau- und Planungswesen | M | 10.7 | 2.3 | 20.5 | 4.7 |
F | 12.4 | 3.7 | 36.1 | 8.2 | |
Technik und IT | M | 8.7 | 1.1 | 17.6 | 2.2 |
F | 16.3 | 4.1 | 32.6 | 7.2 | |
Chemie und Life Sciences | M | 21.4 | 5.0 | 20.5 | 7.4 |
F | 19.6 | 4.3 | 54.6 | 8.0 | |
Wirtschaft und Dienstleistungen | M | 9.2 | 1.5 | 13.5 | 2.5 |
F | 18.4 | 1.7 | 30.1 | 2.9 | |
Design | M | 46.5 | 7.9 | 47.2 | 12.9 |
F | 51.4 | 5.2 | 54.2 | 8.3 | |
Soziale Arbeit | M | 68.2 | 4.6 | 73.8 | 6.6 |
F | 73.3 | 2.2 | 78.3 | 2.9 | |
Gesundheit | M | 19.8 | 4.5 | 30.2 | 8.3 |
F | 30.2 | 1.8 | 50.4 | 2.9 |
+/- gibt die Spannweite des 95% - Vertrauensintervalls an.
Quelle: BFS - Befragung der Hochschulabsolvent/innen (EHA)
Auch unter Berücksichtigung der Fachdisziplinen zeigt sich, dass Frauen fünf Jahre nach Studienabschluss tendenziell häufiger Teilzeit erwerbstätig sind als Männer. In allen Fachdisziplinen ausser Wirtschaftswissenschaften, Interdisziplinäre und Andere, Design sowie Soziale Arbeit lassen sich signifikante geschlechtsspezifische Differenzen bezüglich Teilzeitarbeit ausmachen. Am stärksten ausgeprägt sind die geschlechtsspezifischen Differenzen bei den FH-Bachelorabsolvent/innen in Chemie und Life Sciences sowie Gesundheit.
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