UH-Masterabsolvent/innen arbeiten ein Jahr nach dem Hochschulabschluss im Rahmen ihrer Haupterwerbstätigkeit zu 28% Teilzeit. Bei den FH-Bachelorabsolvent/innen beträgt dieser Anteil 30% und bei den PH-Absolvent/innen 49%.
Zwischen den Fachbereichsgruppen der UH und Fachbereichen der FH sind deutliche Unterschiede im Ausmass an Teilzeitarbeit auszumachen. Die höchsten Anteile auf Seiten der UH verzeichnen Masterabsolvent/innen der Fachbereichsgruppen Interdisziplinäre und Andere (57%) sowie Geistes- und Sozialwissenschaften (56%). Im Vergleich dazu sind Absolvent/innen der Medizin und Pharmazie (19%), in Recht (19%), der Technischen Wissenschaften (11%) sowie der Wirtschaftswissenschaften (10%) nur selten Teilzeit erwerbstätig.
Auf Seiten der Fachhochschulen arbeiten Bachelorabsolvent/innen der Fachbereiche Musik, Theater und andere Künste (81%) sowie Soziale Arbeit (74%) besonders häufig Teilzeit im Rahmen ihrer Haupterwerbstätigkeit. Demgegenüber üben Bachelorabsolvent/innen der Fachbereiche Technik und IT (10%), Architektur, Bau- und Planungswesen (11%) sowie Wirtschaft und Dienstleistungen (13%) relativ selten eine Teilzeiterwerbstätigkeit aus.
In der Schweiz ist Teilzeiterwerbstätigkeit bei Frauen weiter verbreitet als bei Männern. Auch für die Hochschulabsolvent/innen zeigen sich unabhängig vom Hochschultyp starke geschlechtsspezifische Unterschiede: Hochschulabsolventinnen arbeiteten häufiger Teilzeit als ihre männlichen Kollegen. Die Unterschiede reichen von 8 Prozentpunkten bei den PH-Absolvent/innen zu 17 respektive 22 Prozentpunkten bei den UH-Master- und FH-Bachelorabsolvent/innen.
M | F | |||
---|---|---|---|---|
% | +/- | % | +/- | |
Geistes- + Sozialwissenschaften | 49.8 | 3.1 | 58.4 | 1.6 |
Wirtschaftswissenschaften | 8.3 | 1.6 | 12.8 | 2.3 |
Recht | 16.3 | 2.9 | 20.9 | 2.3 |
Exakte + Naturwissenschaften | 22.0 | 1.9 | 35.6 | 2.3 |
Medizin + Pharmazie | 14.2 | 2.5 | 23.0 | 2.3 |
Technische Wissenschaften | 8.5 | 1.2 | 16.2 | 2.3 |
Interdisziplinäre + andere | 55.1 | 7.0 | 58.7 | 6.3 |
% | +/- | % | +/- | |
---|---|---|---|---|
Architektur, Bau- und Planungswesen | 7.8 | 2.0 | 17.0 | 3.9 |
Technik und IT | 9.4 | 1.1 | 18.4 | 3.8 |
Chemie und Life Sciences | 16.3 | 4.4 | 17.9 | 4.2 |
Land- und Forstwirtschaft | 35.0 | 9.6 | 33.3 | 10.4 |
Wirtschaft und Dienstleistungen | 9.3 | 1.4 | 17.5 | 1.6 |
Design | 55.2 | 8.1 | 54.9 | 5.4 |
Musik, Theater und andere Künste | 80.6 | 9.4 | 81.4 | 6.4 |
Soziale Arbeit | 71.2 | 4.4 | 75.1 | 1.9 |
Gesundheit | 35.1 | 5.3 | 36.3 | 1.9 |
+/- gibt die Spannweite des 95% - Vertrauensintervalls an. Quelle: BFS - Befragung der Hochschulabsolvent/innen (EHA)
Die geschlechtsspezifischen Unterschiede bleiben auch unter Berücksichtigung der Fachbereichsgruppen und Fachbereiche bestehen, nehmen jedoch in den meisten Fällen an Stärke ab. UH-Masterabsolventinnen der Fachbereichsgruppe Exakte und Naturwissenschaften sind zu 14 häufiger Teilzeit erwerbstätig als Absolventen. In den anderen Fachbereichsgruppen fallen die geschlechtsspezifischen Differenzen mit weniger als 9 Prozentpunkten geringer aus.
Auch bei den FH-Bachelorabsolvent/innen verringern sich die geschlechtsspezifischen Differenzen bei den meisten Fachbereichen. Absolventinnen der Fachbereiche Architektur, Bau- und Planungswesen (9%), Wirtschaft und Dienstleistungen (+8 Prozentpunkte) sowie Technik und IT (+9 Prozentpunkte) arbeiten signifikant häufiger Teilzeit als Männer.
Die Hälfte der PH-Absolvent/innen arbeitet fünf Jahre nach dem Hochschulabschluss Teilzeit. Bei den UH-Masterabsolvent/innen und FH-Bachelorabsolvent/innen geht in etwa jede/r Dritte einer Teilzeiterwerbstätigkeit nach. Die Anteile an Teilzeiterwerbstätigen steigen zwischen dem ersten und fünften Jahr nach Abschluss bei allen Hochschultypen. Mit +9 Prozentpunkte weisen die FH-Bachelorabsolvent/innen den stärksten Anstieg an Teilzeiterwerbstätigkeit auf.
Die Berücksichtigung der Fachbereichsgruppen zeigt, dass bei den UH-Masterabsolvent/innen der Geistes- und Sozialwissenschaften sowohl ein als auch fünf Jahre nach Studienabschluss mehr als die Hälfte Teilzeiterwerbstätig ist. Im Vergleich dazu arbeiten UH-Masterabsolvent/innen der Wirtschaftswissenschaften (2015: 12%; 2019: 14%) und Technischen Wissenschaften (2015: 10%; 2019: 15%) relativ selten Teilzeit.
Es zeigt sich ausserdem, dass sich der Anteil an Teilzeiterwerbstätigkeiten im Laufe der ersten fünf Berufsjahre in den meisten Fachbereichsgruppen nicht signifikant verändert hat. Lediglich in den Technischen Wissenschaften ist ein signifikanter Anstieg und in der Fachbereichsgruppe Interdisziplinäre und andere ein signifikanter Rückgang an Teilzeiterwerbstätigkeiten zwischen den zwei Befragungen auszumachen.
Zwischen den FH-Fachbereichen sind die Unterschiede stärker ausgeprägt. Während in den Fachbereichen Musik, Theater und andere Künste sowie Soziale Arbeit Teilzeitarbeit deutlich dominiert (81% respektive 75%), betrifft sie in den Fachbereichen Architektur, Bau- und Planungswesen (21%), Wirtschaft und Dienstleistungen (21%) sowie Technik und IT (13%) nur eine Minderheit.
Im Laufe der vier Jahre zwischen den beiden Befragungen hat der Anteil an Teilzeiterwerbstätigkeiten in vielen Fachbereichen an Bedeutung gewonnen. Eine besonders starke Zunahme von etwa 23 Prozentpunkten ist im Fachbereich Gesundheit zu beobachten. Lediglich in den Fachbereichen Musik, Theater und andere Künste sowie Angewandte Linguistik sind leichte, wenn auch nicht signifikante Rückgänge zu verzeichnen.
Teilzeitarbeit hat für Frauen einen deutlich höheren Stellenwert als für Männer. Je nach Hochschultyp und Examensstufe arbeiten 43% bis 56% der Frauen fünf Jahre nach Studienabschluss Teilzeit. Dieser Anteil beläuft sich bei den Männern auf 20% bis 34%. Ausserdem kann festgestellt werden, dass sowohl Männer als auch Frauen mit einem PH-Abschluss häufiger Teilzeit arbeiten als diejenigen mit einem Abschluss eines anderen Hochschultyps.
Ein Jahr danach | Fünf Jahre danach | ||||
---|---|---|---|---|---|
% | +/- | % | +/- | ||
Geistes- + Sozialwissenschaften | M | 53.3 | 2.8 | 46.8 | 3.9 |
F | 57.6 | 1.7 | 62.2 | 2.4 | |
Wirtschaftswissenschaften | M | 11.3 | 1.8 | 10.4 | 2.3 |
F | 14.5 | 2.5 | 21.4 | 4.3 | |
Recht | M | 22.2 | 3.4 | 21.6 | 4.5 |
F | 26.0 | 2.5 | 32.0 | 3.9 | |
Exakte + Naturwissenschaften | M | 26.5 | 2.0 | 21.8 | 2.8 |
F | 38.4 | 2.6 | 41.5 | 4.0 | |
Medizin + Pharmazie | M | 12.6 | 2.5 | 13.8 | 3.8 |
F | 21.5 | 2.3 | 27.8 | 3.8 | |
Technische Wissenschaften | M | 8.8 | 1.5 | 13.2 | 2.4 |
F | 12.7 | 2.7 | 21.9 | 5.0 | |
Interdisziplinäre + andere | M | 53.5 | 7.3 | 37.6 | 10.9 |
F | 49.3 | 5.8 | 40.0 | 8.3 |
Ein Jahr danach | Fünf Jahre danach | ||||
---|---|---|---|---|---|
% | +/- | % | +/- | ||
Architektur, Bau- und Planungswesen | M | 8.5 | 1.9 | 16.2 | 4.2 |
F | 6.6 | 2.3 | 35.1 | 8.2 | |
Technik und IT | M | 8.4 | 1.1 | 12.1 | 1.9 |
F | 17.4 | 4.1 | 21.5 | 6.7 | |
Chemie und Life Sciences | M | 17.4 | 4.5 | 29.8 | 9.0 |
F | 25.1 | 5.1 | 32.4 | 9.7 | |
Wirtschaft und Dienstleistungen | M | 11.0 | 1.5 | 14.2 | 2.4 |
F | 15.7 | 1.7 | 29.5 | 3.4 | |
Design | M | 44.6 | 7.4 | 43.2 | 12.5 |
F | 53.3 | 5.0 | 64.4 | 8.2 | |
Soziale Arbeit | M | 66.0 | 4.2 | 63.6 | 7.1 |
F | 72.5 | 1.9 | 77.7 | 2.9 | |
Gesundheit | M | 18.7 | 4.9 | 32.1 | 9.7 |
F | 28.2 | 1.7 | 52.6 | 3.1 |
werden aufgrund zu geringer Fallzahlen nicht ausgewiesen.
+/- gibt die Spannweite des 95% - Vertrauensintervalls an.
Quelle: BFS - Befragung der Hochschulabsolvent/innen (EHA)
Auch unter Berücksichtigung der Fachdisziplinen zeigt sich, dass Frauen tendenziell häufiger Teilzeit erwerbstätig sind als Männer. In allen Fachdisziplinen ausser Interdisziplinäre und andere sowie Chemie und Life Science lassen sich signifikante geschlechtsspezifische Differenzen bezüglich Teilzeitarbeit ausmachen. Am stärksten ausgeprägt sind die geschlechtsspezifischen Differenzen zum einen bei den UH-Masterabsolvent/innen der Geistes- und Sozialwissenschaften und zum anderen bei den FH-Bachelorabsolvent/innen in Design sowie Gesundheit.
Weiterführende Informationen
Grundlagen und Erhebungen
Kontakt
Bundesamt für Statistik Sektion BildungssystemEspace de l'Europe 10
CH-2010 Neuchâtel
Schweiz
- Tel.
- +41 58 483 93 66
Von Montag bis Freitag
09.00-12.00 Uhr und 13.30-16.30 Uhr