Unabhängig vom Hochschultyp nehmen Absolvent/innen ein Jahr nach dem Hochschulabschluss am häufigsten Anstellungen ohne Führungsfunktion ein. Bei den UH-Master- und FH-Bachelorabsolvent/innen belaufen sich die Anteile auf 57% und 72%. Bei den PH-Absolvent/innen beträgt der Anteil sogar 96%.
Ein Jahr nach dem Hochschulabschluss übt etwas mehr als jede/r zehnte UH-Masterabsolvent/in eine Führungsfunktion aus. Bei den FH-Bachelorabsolvent/innen fällt der Anteil mit 21% etwas höher aus. UH-Masterabsolvent/innen weisen hingegen einen höheren Anteil an Assistierenden und Doktorierenden (16%) und Praktikant/innen (13%) auf. Die Absolvent/innen mit einem FH- oder PH-Abschluss sind lediglich zu 4% respektive unter 1% als Praktikant/innen angestellt. Anstellungen als Assistierende und Doktorierende erweisen sich mit einem Anteil von 1% ebenfalls als sehr selten.
Hinsichtlich der beruflichen Stellung der UH-Masterabsolvent/innen lassen sich einige fachspezifische Besonderheiten ausmachen. Die Fachbereichsgruppe Recht unterscheidet sich von anderen Fachbereichsgruppen durch eine ausserordentlich hohe Praktikantenquote (56%). Dieser Befund lässt sich dadurch erklären, dass Praktika ein integraler Bestandteil der weiterführenden Ausbildung von Masterabsolvent/innen zum Anwalts- oder Notarberuf sind.
Masterabsolvent/innen der Exakten und Naturwissenschaften sind hingegen häufig als Assistierende und Doktorierende an Hochschulen (36%) angestellt. Masterabsolvent/innen der Medizin und Pharmazie waren zudem am häufigsten als Angestellte ohne Führungsfunktion (82%) beschäftigt, was darauf zurückzuführen ist, dass Assistenzärzte/-ärztinnen dieser Kategorie zugeordnet werden. Besonders stark ausgeprägt ist der Führungsanteil in den Fachbereichsgruppen Interdisziplinäre und andere (23%), Wirtschaftswissenschaften (19%) sowie Technische Wissenschaften (19%). Eine selbstständige Erwerbstätigkeit wählen relativ wenige UH-Masterabsolvent/innen. Ein Jahr nach dem Hochschulabschluss übersteigt der Anteil in keiner Fachbereichsgruppe die 3%-Marke.
FH-Absolvent/innen aller Fachbereiche sind am häufigsten als Angestellte/r ohne Führungsfunktion beschäftigt. Die Anteile unterscheiden sich zwischen den Fachbereichen zum Teil sehr deutlich und bewegen sich in einem Bereich von 53% (Design) bis 90% (Gesundheit). Der höchste Anteil an Führungspositionen lässt sich im Fachbereich Architektur, Bau- und Planungswesen (37%) beobachten. Absolvent/innen der Gesundheit (7%), Musik, Theater und andere Künste (8%) sowie Design (11%) weisen hingegen die niedrigsten Anteile an Führungspositionen auf. Die Fachbereiche Design (21%) sowie Musik, Theater und andere Künste (19%) grenzen sich von den anderen Fachbereichen zudem durch deutlich höhere Anteile an Selbstständigen ab.
Fünf Jahre nach Studienabschluss üben deutlich mehr Absolvent/innen eine Führungsfunktion aus als ein Jahr nach Studienabschluss. Eine Ausnahme stellen lediglich PH-Absolvent/innen dar, die sowohl ein Jahr (4%) als auch fünf Jahre (5%) nach Studienabschluss selten eine Führungsfunktion einnehmen. Dieses Ergebnis widerspiegelt die Besonderheit des Bildungsbereichs, in dem die Möglichkeiten für Führungspositionen besonders eingeschränkt sind (z.B. Schulleiter bzw. -leiterin).
Zwischen den beiden Befragungen stieg der Anteil der Angestellten mit Führungsfunktion bei den UH-Master- und FH-Bachelorabsolvent/innen um 17 respektive 14 Prozentpunkte. Fünf Jahre nach Abschluss beträgt der Führungsanteil bei den UH-Masterabsolvent/innen 30% und erreicht bei den FH-Bachelorabsolvent/innen ein Niveau von 36%. Parallel zur starken Zunahme des Anteils an Führungsfunktionen bei den UH-Masterabsolvent/innen, ist der Praktikantenanteil im Verlauf der vier Jahre stark gesunken (-11 Prozentpunkte). 2019 beträgt der Praktikantenanteil nur noch 1%.
Betrachtet man die Fachbereichsgruppen zeigt sich, dass in den vier Jahren zwischen den beiden Beobachtungszeitpunkten der Führungsanteil bei den UH-Masterabsolvent/innen der Wirtschaftswissenschaften am stärksten, nämlich von 20% auf 52% gestiegen ist. Mit 14% fällt der Führungsanteil in Medizin und Pharmazie am niedrigsten aus. Dies ist nicht erstaunlich, da gut zwei Drittel der Masterabsolvent/innen dieser Fachbereichsgruppe fünf Jahre nach Studienabschluss noch eine Assistenzarztstelle besetzen. UH-Masterabsolvent/innen der Rechtswissenschaften weisen ein Jahr nach dem Studienabschluss einen sehr hohen Praktikantenanteil auf (56%). Da ein Anwaltspraktikum ein bis zwei Jahre dauert, nimmt der Praktikantenanteil zwischen der Erst- und der Zweitbefragung deutlich ab und beläuft sich fünf Jahre nach dem Abschluss nur noch auf 4%.
Die berufliche Stellung der FH-Bachelorabsolvent/innen fällt je nach Fachbereich sehr unterschiedlich aus. FH-Bachelorabsolvent/innen in Architektur, Bau- und Planungswesen (56%) sowie Wirtschaft und Dienstleistungen (47%) übernehmen fünf Jahre nach dem Studienabschluss am häufigsten eine Führungsposition. In den Fachbereichen Musik, Theater und andere Künste (13%) sowie Gesundheit (18%) nehmen FH-Bachelorabsolvent/innen deutlich seltener Führungspositionen ein.
Fünf Jahre nach Studienabschluss sind durchschnittlich 5% der FH-Bachelorabsolvent/innen selbstständig. Dieser Anteil ist in den Fachbereichen Land- und Forstwirtschaft (19%), Design (25%) sowie Musik, Theater und andere Künste wesentlich höher (35%). Bei den Fachbereichen Design sowie Musik, Theater und andere Künste fällt der Anteil der Selbstständigen bereits ein Jahr nach Studienabschluss überdurchschnittlich aus.
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