Legislaturindikator: Schweizerinnen und Schweizer in internationalen Organisationen


Auszug aus dem Legislaturziel 11: Globale Herausforderungen wie der Klimawandel, anhaltende Krisen und extreme Armut lassen sich nur durch umfassende Kooperation bewältigen. Bewährte internationale Organisationen sind aufgrund globaler Machtverschiebungen und neuer Themenstellungen reformbedürftig. Die Schweiz wird zur Stärkung der Handlungsfähigkeit dieser Organisationen und des Völkerrechts beitragen.

Bedeutung des Indikators: Die Schweiz trägt durch ihre Präsenz in internationalen Organisationen zur Wahrung ihrer aussenpolitischen Interessen bei. Zu den Prioritäten der multilateralen Interessenwahrung gehört unter anderem, die Vertretung der Schweiz in Leitungsorganen sicherzustellen und die Zahl von Schweizerinnen und Schweizern in Vollzugsorganen (Verwaltung) internationaler Organisationen zu erhöhen.
Der Indikator zeigt den prozentualen Anteil der Schweizerinnen und Schweizer, die im System der Vereinten Nationen (UNO) eine international ausgeschriebene Stelle, einschliesslich Führungs- und Kaderpositionen, besetzen, am Total der Stellen in dieser Kategorie. Die Schweizer Beschäftigten anderer Kategorien oder anderer internationaler Organisationen sind nicht im Indikator enthalten.

Quantifizierbares ZielDie Schweiz fördert die Platzierung von Schweizerinnen und Schweizern in Leitungspositionen von internationalen Organisationen.

Ende 2022 besetzten im UNO-System 523 Schweizerinnen und Schweizer eine Stelle der professionellen und höheren Kategorie. Dies entspricht einem Anteil von 1,14 Prozent aller Stellen dieser Kategorie.
Der Anteil der Schweizerinnen und Schweizer, die im UNO-System in einer international ausgeschriebenen Position (Kategorie «International Professional») arbeiten, ist seit dem UNO-Beitritt der Schweiz im Jahr 2002 um rund 0,3 Prozentpunkte gestiegen. Absolut gesehen hat sich die Zahl der von Schweizerinnen und Schweizern besetzten Stellen dieser Kategorie um das Dreifache von 174 im Jahr 2000 auf 523 im Jahr 2022 erhöht. Die gesamte Anzahl der UNO-Stellen der gleichen Kategorie stieg weniger schnell. Sie nahm um das 2,6-Fache von 17 867 auf 45 760 zu. Der in den Jahren 2006 und 2007 erreichte Höchststand ist hauptsächlich auf ein vorübergehendes Stellenwachstum beim Hohen Flüchtlingskommissar (UNHCR) aufgrund der Krisen im Irak und im Südsudan zurückzuführen.

Schweizerinnen und Schweizer in der Kategorie «General Services»
2022 waren mehr als 600 Personen mit Schweizer Staatsangehörigkeit im UNO-System in der Kategorie «General Services» (insgesamt 59 383 Stellen) tätig. Diese Personen können jedoch vermutlich weniger zur Wahrung der Interessen des Landes bzw. zur Steigerung der Effizienz des UNO-Systems beitragen als jene in der Kategorie «International Professional». Zudem werden Beschäftigte in der Kategorie «General Services» häufig lokal rekrutiert. Ihre Verteilung auf die einzelnen Länder hängt weitgehend vom Sitz der Organisation oder der Mission ab.

UNO-Stellen der professionellen und höheren Kategorie in der Schweiz
2022 waren mehr als 18% der bei der UNO angestellten «International Professionals» in der Schweiz tätig, davon 98% in Genf. Die Schweiz belegt sowohl in der Kategorie «International Professionals» als auch hinsichtlich der Gesamtanzahl UNO-Arbeitsplätze pro Gastland den ersten Platz. Dies unterstreicht die Bedeutung der Präsenz dieser Organisationen in der Schweiz und hebt die Rolle des internationalen Standorts Genf hervor. Dahinter folgen die USA, Österreich und Italien.


Tabellen

Methodologie

Der Indikator zeigt die Anzahl Stellen im UNO-System, die international ausgeschrieben werden müssen (International Professional Officers) und von Schweizerinnen oder Schweizern besetzt werden, am Total der Stellen der gleichen Kategorie.

Datengrundlage bilden die jährlichen Personalstatistiken der UNO. Berücksichtigt werden Stellen von Fachpersonal und höheren Kategorien, die international ausgeschrieben werden müssen und über das ordentliche Budget oder andere Finanzierungsquellen, mit Ausnahme von Mitteln aus dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP), finanziert werden. In der Regel wird für diese Stellen ein Hochschulabschluss auf Masterstufe vorausgesetzt, Ausnahmen sind jedoch häufig. Arbeitsort ist entweder der jeweilige Sitz der UNO-Mitgliedsorganisation oder ein Regionalbüro. Im Rahmen von Projekten geschaffene Stellen werden ebenfalls berücksichtigt.

Quellen

Kontakt

Bundesamt für Statistik Sektion Umwelt, Nachhaltige Entwicklung, Raum
Espace de l'Europe 10
CH-2010 Neuchâtel
Schweiz

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https://www.bfs.admin.ch/content/bfs/de/home/statistiken/querschnittsthemen/monitoring-legislaturplanung/alle-indikatoren/leitline-2-zusammenhalt/schweizer-internationale-organisationen.html