Kommentar
Der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern hat im privaten Sektor seit 1994 abgenommen. Er blieb von 2006 bis 2012 bei rund 19% relativ stabil und hat sich anschliessend weiter verringert: 2018 betrug der standardisierte monatliche Bruttomedianlohn der Frauen im privaten Sektor 5651 Franken, jener der Männer 6600 Franken. Dies entspricht einer Lohndifferenz von 14,4%.
Im privaten Sektor waren 2016 gemäss einer Studie, basierend auf dem arithmetischen Mittelwert, 42,9% (d.h. 657 Franken pro Monat) des Lohnunterschieds unerklärt.
Die Lohnunterschiede im öffentlichen Sektor sind geringer als jene im privaten Sektor. 2018 betrug der standardisierte monatliche Bruttomedianlohn der Frauen im gesamten öffentlichen Sektor 7538 Franken, derjenige der Männer 8509 Franken. Dies entspricht einer Differenz von 11,4%.
Im gesamten öffentlichen Sektor (Bund, Kantone und Gemeinden) war 2016 der unerklärte Anteil der Lohnunterschiede, basierend auf dem arithmetischen Mittelwert, zwischen den Geschlechtern kleiner als im privaten Sektor (34,8%, d.h. 522 Franken pro Monat).
Bei gleichem Bildungsniveau und gleicher beruflicher Stellung lag der standardisierte monatliche Bruttomedianlohn im privaten Sektor bei den Frauen tiefer als bei den Männern. Frauen verdienten im Jahr 2018 je nach Bildungsniveau zwischen 8,0% (Lehrerpatent) und 22,1% (Fachhochschule, Pädagogische Hochschule) weniger als die Männer. Zudem war der Lohn von Frauen je nach beruflicher Stellung zwischen 9,5% (unterstes Kader) und 21,7% (oberstes, oberes und mittleres Kader) tiefer als jener der Männer. Im privaten Sektor nimmt der Lohnunterschied überdies mit dem Alter zu: 2018 verdienten die 20- bis 29-jährigen Frauen 6,5% weniger, die 30- bis 39-jährigen Frauen 7,7% weniger, die 40- bis 49-jährigen Frauen 16% weniger als die Männer der gleichen Altersklasse und die 50- bis 64-jährigen Frauen 18,7% weniger als die Männer im Alter von 50 bis 65 Jahren.
Die Lohndifferenzen zwischen den Geschlechtern sind unter anderem auch darauf zurückzuführen, dass Frauen in Berufen mit tiefen Lohnniveaus überproportional vertreten sind: 2018 war der Anteil weiblicher Arbeitnehmender mit einem tiefen Lohn im privaten und öffentlichen Sektor zusammen (< 4359 Franken) gut zweimal so gross wie jener der männlichen Arbeitnehmenden. Männer sind im Gegenzug in Berufen mit hohen Lohnniveaus überproportional vertreten.