Legislaturindikator: Sport- und Bewegungsverhalten
Auszug aus dem Legislaturziel 13: Der Bundesrat beabsichtigt unter anderem, die steigenden Gesundheitskosten mittels wirksamer Prävention und Stärkung der Selbstverantwortung der Bevölkerung durch verbesserte Information und Gesundheitsförderung einzudämmen. Dazu gehört auch die Förderung von Sport und Bewegung in Schule und Freizeit.
Bedeutung des Indikators: Der körperliche und psychische Gesundheitszustand beeinflusst die Lebensqualität der Menschen massgeblich. Durch regelmässige Bewegung können das körperliche Wohlbefinden gefördert und Gesundheitsrisiken präventiv verringert werden. Körperliche Aktivität kann so auch zur Senkung der Gesundheitskosten beitragen.
Der Indikator zeigt den Anteil der ständigen Wohnbevölkerung ab 15 Jahren, die in ihrer Freizeit wöchentlich mindestens 150 Minuten lang mässig oder mehr als zweimal intensiv körperlich aktiv ist und somit die Bewegungsempfehlungen des Netzwerks Gesundheit und Bewegung Schweiz erfüllt.
Quantifizierbares Ziel: Die Schweiz engagiert sich für die Prävention und Gesundheitsförderung. Im Rahmen der Umsetzung der Ernährungsstrategie nimmt der Anteil übergewichtiger Personen im Vergleich zu den letzten zehn Jahren ab. Gleichzeitig nimmt der Anteil der Bevölkerung, der die Bewegungsempfehlungen umsetzt, im Vergleich zu den letzten zehn Jahren zu.
75,7 Prozent der Bevölkerung waren 2017 körperlich aktiv und erfüllten die Bewegungsempfehlungen.
Seit 2002 stieg der Anteil körperlich aktiver Personen um 13,5 Prozentpunkte und erreichte 2017 einen Wert von 75,7%. In allen Altersklassen war ein Anstieg zu verzeichnen. 8,2% der Bevölkerung waren 2017 körperlich inaktiv. Das bedeutet, dass sie wöchentlich weniger als 30 Minuten mässig körperlich aktiv waren und weniger als einmal pro Woche einer körperlich intensiven Aktivität nachgingen.
Unterscheidung nach Bildungsniveau
Der Anteil körperlich aktiver Personen nimmt mit steigendem Bildungsniveau zu: Personen ohne nachobligatorische Bildung waren 2017 weniger häufig körperlich aktiv als solche mit einem Abschluss auf Sekundarstufe II oder auf Tertiärstufe. Während bei Letzteren 74,6% (Sekundarstufe II) bzw. 79,1% (Tertiärstufe) körperlich aktiv waren, lag dieser Anteil bei Personen mit obligatorischer Schulbildung bei 61%.
Körperliche Aktivität und selbstwahrgenommene Gesundheit
Zwischen dem Ausmass körperlicher Aktivität und der Wahrnehmung des eigenen Gesundheitszustands besteht ein Zusammenhang. Der Anteil der Personen ab 15 Jahren, die nach eigenen Angaben über einen guten bis sehr guten Gesundheitszustand verfügen, lag 2017 bei 84,7%. Personen, die sich regelmässig bewegen, fühlen sich gesünder als körperlich Inaktive: Während 2017 bei den körperlich Inaktiven 39,7% ihren Gesundheitszustand als nicht gut bezeichneten, war dies bei 8,6% der Trainierten der Fall. Als trainiert gilt, wer an mindestens drei Tagen pro Woche Schwitzepisoden durch körperliche Bewegung erfährt.
Bluthochdruck
Nicht nur der wahrgenommene, auch der effektive Gesundheitszustand kann durch körperliche Aktivität beeinflusst werden: Regelmässige Bewegung beugt beispielsweise Bluthochdruck vor. Von der Bevölkerung ab 15 Jahren gab 2017 gut ein Sechstel an, aktuell an zu hohem Blutdruck zu leiden oder Medikamente dagegen einzunehmen. Der Anteil Personen mit Bluthochdruck nimmt mit fortschreitendem Alter zu. Ein schlechter Gesundheitszustand kann jedoch auch regelmässige körperliche Aktivitäten be- oder verhindern.
Regelmässig genutzte Sportorte
Eine begünstigende Voraussetzung für sportliche Aktivitäten ist der Zugang zu geeigneten Bewegungsräumen. Am regelmässigsten frequentiert wird dafür die freie Natur: Sie wird von 42% der Bevölkerung ab 15 Jahren mindestens wöchentlich zur körperlichen Betätigung genutzt, gefolgt vom eigenen Zuhause (29%), privaten Fitness- und Sportzentren (17%) und Turn- und Sporthallen (14%).