Die Erwerbsarbeit hat einen wesentlichen Einfluss auf die Gesundheit. Physische Risiken, aber auch psychosoziale Risiken wie Stress oder die Angst um den Arbeitsplatz gehören zu den Arbeitsbedingungen, die gesundheitsgefährdend sein können.
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Männer |
Frauen |
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Bei der Arbeit1, in % (2022) | ||
Mindestens drei physische Risiken |
47,3 |
43,0 |
Mindestens drei Typen psychosozialer Risiken |
46,1 |
49,3 |
Stress erleben2 |
21,1 |
24,9 |
Emotionale Erschöpfung bei der Arbeit |
19,2 |
24,8 |
Arbeitsunfall (mindestens einer), in %3 (2020) |
8,6 |
5,0 |
2 Meistens, immer
3 Während der letzten 12 Monate, erwerbstätige Personen von 15 bis 74 Jahren
Quellen: SGB, SAKE
2022 waren 43% der erwerbstätigen Frauen und 47% der erwerbstätigen Männer bei der Arbeit mindestens drei physischen Risiken wie dem Tragen schwerer Lasten, starkem Lärm oder giftigen Substanzen ausgesetzt. Dieser Anteil ist bei den Männern gegenüber 2012 leicht gesunken. Männer sind bei ihrer Arbeit häufiger von physischen Risiken betroffen als Frauen. Ausnahmen bilden schmerzhafte oder ermüdende Körperhaltungen sowie das Tragen oder Bewegen von Personen. Diese Risiken treten bei Frauen häufiger auf.
Psychosoziale Risiken hängen mit der Arbeitsorganisation zusammen. Im Jahr 2022 gaben 25% der erwerbstätigen Frauen und 21% der erwerbstätigen Männer an, dass sie an ihrem Arbeitsplatz meistens oder immer Stress erleben. Diese Anteile haben gegenüber 2012 zugenommen: Damals fühlten sich 17% der Frauen und 18% der Männer gestresst.
Der Anteil der Frauen, die sich bei der Arbeit emotional erschöpft fühlen und somit einem höheren Burnout-Risiko ausgesetzt sind, hat sich von 20% im Jahr 2012 auf 25% im Jahr 2022 erhöht. Bei den Männern ist der entsprechende Anteil stabil geblieben und belief sich 2022 auf 19%. Am grössten ist das Risiko der emotionalen Erschöpfung bei Personen, die bei der Arbeit Stress erleben. Über Hälfte von ihnen (53%) fühlt sich emotional verbraucht. Auch bei mehreren anderen psychosozialen Risikotypen ist die Wahrscheinlichkeit der emotionalen Erschöpfung höher.
In der Landwirtschaft und im Baugewerbe überwiegen physische Risiken gegenüber psychosozialen Risiken deutlich. Mehr als 80% der in diesen Branchen tätigen Personen sind mit mindestens drei physischen Risiken konfrontiert. Im Gesundheitswesen, im Gastgewerbe, im Handel sowie im Verkehr treten psychosoziale Risiken gleich häufig auf wie physische Risiken. In diesen Branchen sind knapp oder mehr als die Hälfte der Erwerbstätigen von mindestens drei physischen oder mindestens drei psychosozialen Risiken betroffen. In den anderen Dienstleistungsbranchen sind gesundheitsgefährdende Arbeitsbedingungen weniger stark verbreitet und psychosoziale Risiken treten dort häufiger auf als physische Risiken.
Personen, die mehreren physischen oder psychosozialen Risiken ausgesetzt sind, fühlen sich gesundheitlich weniger gut als Personen, bei denen dies nicht der Fall ist. 2022 bezeichneten 12% der Personen, die mindestens drei physische Risiken angaben, ihren Gesundheitszustand nicht als gut. Bei Personen mit weniger physischen Risiken lag dieser Anteil bei 7%. Bei den psychosozialen Risiken sind die jeweiligen Anteile ähnlich.
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