Jährliche Anzahl ins Strafregister eingetragene Erwachsene. Details zu den persönlichen Merkmalen nach Straftat stehen zur Verfügung.
Unabhängig von der Anzahl Verurteilungen wird jede Person pro Gesetz oder Straftat jährlich nur einmal ausgewiesen.
Angaben zum Alter, Geschlecht und Staatszugehörigkeit werden pro Gesetz und Straftat im Detail seit 1984 dargestellt. Diese statistischen Angaben werden auf nationaler und auf kantonaler Ebene angeboten.
|
Total |
StGB |
SVG |
BetmG |
AIG |
---|---|---|---|---|---|
Total Erwachsene1 |
88 175 |
30 669 |
47 988 |
4 705 |
13 057 |
Geschlecht |
|||||
männlich |
72 333 |
24 760 |
39 801 |
4 165 |
11 106 |
weiblich |
15 842 |
5 909 |
8 187 |
540 |
1 951 |
Alter |
|||||
18 - 24 Jahre |
17 058 |
6 175 |
8 703 |
1 234 |
3 001 |
25 - 34 Jahre |
25 794 |
8 506 |
13 364 |
1 606 |
5 271 |
35 - 44 Jahre |
19 275 |
6 881 |
10 241 |
1 099 |
2 972 |
45 - 59 Jahre |
18 620 |
6 505 |
11 000 |
648 |
1 544 |
60 Jahre und älter |
7 428 |
2 602 |
4 680 |
118 |
269 |
Staatszugehörigkeit |
|||||
Schweiz |
38 175 |
13 832 |
23 600 |
2 167 |
455 |
ausländische Wohnbevölkerung (ohne Asyl) |
23 556 |
8 628 |
14 653 |
970 |
958 |
andere Ausländer |
26 444 |
8 209 |
9 735 |
1 568 |
11 644 |
StGB: Strafgesetzbuch
SVG: Strassenverkehrsgesetz
BetmG: Betäubungsmittelgesetz
AIG: Ausländer- und Integrationsgesetz Quelle: Strafurteilsstatistik (SUS), Stand des Strafregisters: 22.04.2022
Nationalitäten der verurteilten Personen
Seit dem Jahr 2020 publiziert das BFS Tabellen zu den Verurteilungen nach Nationalität im Detail. Für die Jahre 2014 - 2019 stehen auch Daten zur Verfügung. Bei diesen mussten aber noch viele Länder zu Regionen zusammengefasst werden, da die Angaben in der Strafurteilsstatistik mit Unsicherheiten behaftet waren.
Um diesen Unsicherheiten zu beheben, wurden die Daten für das Jahr 2020 erstmals mit den Angaben aus der Bevölkerungsstatistik abgeglichen und korrigiert. Für jede Person der Wohnbevölkerung wurde die Nationalität und der Aufenthaltsstatus aus der Bevölkerungsstatistik übernommen. So kann sichergestellt werden, dass die berechneten Belastungsraten – d.h. wie viele Personen von jeweils 1000 Einwohnern verurteilt wurden - für jede einzelne Nationalität korrekt sind.
Ein Begleitbericht beschäftigt sich mit den Grenzen der Strafurteilsstatistik beim Vergleich der Kriminalitätsbelastung der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen nach Nationalität, zeigt was für die Qualitätssicherung der Daten notwendig war und beschreibt die zur Verfügung gestellten Tabellen im Detail.
Die Angaben werden nach Geschlecht und Alter differenziert für das Strafgesetzbuch, das Strassenverkehrsgesetz, das Ausländergesetz und das Betäubungsmittelgesetz dargestellt.
Jeweils eine Tabelle enthält die Zahlen (absolute Zahlen und Belastungsraten) für die Schweizer und ausländischen Personen mit B- oder C-Ausweis. Eine weitere Tabelle weist die restlichen Ausländer aus.
Vergleichbarkeit der Ergebnisse nach Nationalität
Ein Vergleich der Anzahl verurteilter Personen nach Nationalität ist nur bedingt möglich. In absoluten Zahlen sind es die Schweizer und Personen aus europäischen Ländern, die den Hauptteil der verurteilten Personen stellen, da sie auch den Grossteil der Personen ausmachen, die sich in der Schweiz aufhalten. Vergleichbar sind die Zahlen zu den Verurteilten nach Nationalität nur, wenn man weiss, wie gross die Präsenz jeder nationalen Gruppe in der Schweiz ist. Für die Wohnbevölkerung ist dies bekannt. Auf dieser Grundlage können Belastungsraten errechnet werden. Diese zeigen, wie viele Personen pro 1000 Einwohnern mit jeweils derselben Nationalität verurteilt und ins Strafregister eingetragen wurden. Die Grösse der nationalen Gruppe spielt somit nach der Berechnung der Belastungsraten keine Rolle mehr (siehe Kasten mit den methodischen Präzisierungen). Die Berechnung von Belastungsraten bei Kriminalitätsvergleichen ist international üblich.
Verurteilte Schweizer und ausländische Personen mit einem B- oder C-Ausweis
Die Daten zu den Nationalitäten werden in zwei Tabellen angeboten. In einer ersten Tabelle werden die Daten zu den Schweizern und den Personen mit B- oder C-Ausweis in absoluten Zahlen und in Form von Belastungsraten ausgewiesen. Die Berechnung von Belastungsraten ist nur für Schweizer und Personen mit B- oder C-Ausweis möglich. Alle anderen Gruppen der Wohnbevölkerung weisen über das Kalenderjahr zu grosse Fluktuationen aus, um präzise Belastungsraten zu berechnen (zur Fluktuation siehe Kasten mit den methodischen Präzisierungen).
Bei den Belastungsraten gilt es zu berücksichtigen, dass bei Nationalitäten, von denen sich nur sehr wenige Personen längerfristig in der Schweiz aufhalten, der Einfluss einer einzelnen verurteilten Person sehr gross ist. Steigt bei den Dänen beispielsweise mit jeder weiteren verurteilten Person die Belastungsrate um 0,3‰, würde dies bei den in der Schweiz wohnhaften Monegassen einen Anstieg von 50‰ bewirken. In der Tabelle wird dieser Einfluss ausgewiesen.
Die Strafurteilsstatistik enthält Angaben zum Alter und zum Geschlecht. Diese zwei Variablen beeinflussen massgeblich die Wahrscheinlichkeit, strafrechtlich in Erscheinung zu treten. Da sich die nationalen Personengruppen bezüglich Geschlecht und Alter nicht gleich zusammensetzen, werden die Ergebnisse für Männer und Frauen nach Altersklassen separat ausgewiesen.
Die Ergebnisse zeigen unterschiedliche Belastungsraten für die einzelnen Nationalitäten. Ein kausaler Zusammenhang zwischen Nationalität und straffälligem Verhalten wird aber damit nicht belegt. Viele Faktoren wie beispielsweise das Wohlstands- oder Bildungsniveau, die das Verhalten der Personen beeinflussen, sind aus der Strafurteilsstatistik nicht ersichtlich und werden in den Auswertungen nicht berücksichtigt.
Restliche verurteilte ausländische Personen
In der zweiten Tabelle werden alle ausländischen Personen, die keinen B- oder C-Ausweis besitzen, in der Kategorie „restliche Ausländer“ zusammengefasst. Neben der Asylbevölkerung und den Kurzaufenthaltern enthält diese Gruppe auch Personen, die sich als Touristen oder illegal in der Schweiz aufhalten. Diese Tabelle enthält nur absolute Zahlen, da die Berechnung von Belastungsraten nicht möglich ist. Die absoluten Zahlen werden für jede Nationalität nach Geschlecht und Alter differenziert ausgewiesen.
Fehlende Werte beim Aufenthaltsstatus
Bei einigen Nationalitäten war der Anteil der fehlenden Werte zum Aufenthaltsstatus dennoch sehr hoch. Da die Personen in diesen Fällen sowohl einen B- oder C-Ausweis besitzen als auch zur Kategorie der restlichen Ausländer gehören könnten, wurden Werte für beide Eventualitäten errechnet und ausgewiesen. Das heisst, diese Fälle wurden einmal zu den Ausländern mit B- oder C-Ausweis gezählt und einmal zu den restlichen Ausländern. Es ergeben sich somit minimale und maximale Werte sowohl für die absoluten Zahlen als auch bei den Personen mit B- oder C-Ausweis bei den Belastungsraten (zu den fehlenden Werten siehe Kasten mit den methodischen Präzisierungen).
Berechnung von Belastungsraten
Um das Kriminalitätsaufkommen innerhalb der unterschiedlichen Nationalitäten besser beurteilen zu können, ist es notwendig, die Anzahlverurteilter Personen zu jener der entsprechenden Wohnbevölkerung ins Verhältnis zu setzen. Es muss also ausgerechnet werden, wie viele Verurteilte auf 1'000 Personen der entsprechenden Wohnbevölkerung kommen.
Fluktuation der Bevölkerungsgruppen
Die Berechnung von Belastungsraten ist nur möglich, wenn sich die betroffene Bevölkerungsgruppe nicht zu stark über das Jahr verändert. Das heisst, die Fluktuation darf nicht zu gross sein. Es kommt zu Fluktuationen, wenn eine Person sich nur für wenige Monate in der Schweiz aufhält oder wenn eine Person im Laufe des Jahres ihren Aufenthaltsstatus wechselt.
Stabile Bevölkerungsgruppen sind wichtig, da bei der Berechnung der Belastungsraten die verurteilten Personen zu den Daten der Bevölkerungsstatistik in Bezug gesetzt werden. Die Bevölkerungsstatistik wird mit den am 31.12. des jeweiligen Jahres gültigen Angaben zum Aufenthaltsstatus erstellt. Die Daten der Strafurteilsstatistik werden hingegen über das ganze Jahr erfasst. Bei Bevölkerungsgruppen mit hoher Fluktuation (z.B. Asylbevölkerung) ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass die Angaben zum Aufenthaltsstatus aus der Strafurteilsstatistik und diejenigen aus der Bevölkerungsstatistik nicht übereinstimmen.
Notwendige Gruppierung von Nationalitäten (2014-2019)
21% aller zwischen 2008 und 2014 verurteilten Personen wurden mehrfach ins Strafregister eingetragen. 3,4% dieser mehrfach Verurteilten wurden dabei mit mindestens zwei unterschiedlichen Nationalitäten registriert. Ein Teil dieser wechselnden Nationalitäten kann durch Einbürgerungen erklärt werden. Der verbleibende Anteil von 2,7% setzt sich hauptsächlich aus Personen zusammen, die jeweils mit zwei unterschiedliche Nationalitäten aus dem ehemaligen Jugoslawien, aus der ehemaligen UDSSR oder aus der ehemaligen Tschechoslowakei registriert wurden. Nach Gruppierung dieser Gebiete verbleiben nur noch 0,4% Personen mit nicht plausiblen Nationalitätenwechseln. Dieser Anteil konnte mit der Gruppierung Afrikas in 7 Regionen und der Gruppierung des Nahen Ostens auf 0,2% gesenkt werden.
Publikation
Tabellen zur Nationalität der verurteilten Personen
Weiterführende Informationen
Tabellen
Tabellen zum Total der Verurteilten
Tabellen zu den Verurteilten nach Strafgesetzbuch
Tabellen zu den Verurteilten nach Strassenverkehrsgesetz
Tabellen zu den Verurteilten nach Betäubungsmittelgesetz
Tabellen zu den Verurteilten nach Ausländer- und Integrationsgesetz
Publikationen
Medienmitteilungen
Historische Daten
Die Datensammlung des Bundesamts für Statistik zu den Verurteilungen von Jugendlichen und Erwachsenen basiert auf den Urteilsauszügen aus dem zentral geführten Strafregister. Diese Statistik wird seit 1946, z.T. mit Daten seit 1936, erstellt. Für die Jahre vor 1984 liegen die statistischen Ergebnisse in Tabellenform vor, von denen unten Kopien der Originalversionen eingesehen oder heruntergeladen werden können.
Die Fortsetzung der historischen Zeitreihe bei den Jugendlichen finden Sie für die Jahre 1984-1998 auf "Historische Daten Jugendliche 1984-1998".
Ab 1999 stehen im Statistikportal detaillierte Daten zu den Jugendstrafurteilen zur Verfügung. Bei den Erwachsenen werden bereits für die Jahre ab 1984 die detaillierten Verurteilungszahlen angeboten.
Die historischen Verurteilungsdaten können untereinander und mit denjenigen der aktuellen Datensammlung nicht direkt verglichen werden. Die Daten müssen vorher harmonisiert und zu den Bevölkerungsdaten in Bezug gesetzt werden.
Grundlagen und Erhebungen
Kontakt
Bundesamt für Statistik Sektion Kriminalität und StrafrechtEspace de l'Europe 10
CH-2010 Neuchâtel
Schweiz