Die Verkehrsleistungen im Landverkehr lagen 2022 weiterhin unter dem Vor-Pandemie-Niveau. Insgesamt wurden auf dem Schweizer Strassen-, Schienen- und Seilbahnnetz 122,7 Milliarden Personenkilometer zurückgelegt. Das sind 11% mehr als 2021, jedoch immer noch 11% weniger als 2019, dem Jahr vor Beginn der Covid-19-Pandemie.
Von der Gesamtleistung entfielen 2022 etwa drei Viertel, nämlich 91,0 Milliarden Personenkilometer, auf den privaten motorisierten Strassenverkehr (Autos, Motorräder, Privatcars). Dessen Verkehrsleistung war damit fast fünfmal so gross wie diejenige der Eisenbahnen (19,3 Mrd. Personenkilometer). Der Langsamverkehr (zu Fuss und mit Velos) kam auf 7,8 Milliarden Personenkilometer.
Seit 1970 haben sich die Verkehrsleistungen des motorisierten Individualverkehrs und des öffentlichen Verkehrs mehr als verdoppelt.
1) Lokal- und Transferpassagier/-innen
Quellen: BFS – Leistungen des Personenverkehrs (PV-L), Statistik des öffentlichen Verkehrs (OeV); BFS, BAZL – Luftverkehr, Linien- und Charterverkehr (AVIA_LC)
Entwicklung des Personenverkehrs im Vergleich zur Bevölkerung
Im ersten «Covid-Jahr» 2020 ist der Personenverkehr in einem noch nie dagewesenen Ausmass zurückgegangen. Besonders markant war die Abnahme im Luft-, aber auch im Eisenbahnverkehr. In den zwei Jahrzehnten vor der Pandemie können beim Vergleich der Verkehrs- mit der Bevölkerungsentwicklung folgende Haupttendenzen festgestellt werden:
Der Eisenbahnverkehr hat in den Jahren 2000 bis 2010 deutlich stärker zugenommen als die Bevölkerung. In diesem Jahrzehnt führten grössere Infrastrukturausbauten (vor allem Bahn 2000) zu einem erweiterten Angebot mit Fahrplanverdichtungen und Fahrzeitverkürzungen. Nach 2010 stiegen die Verkehrsleistungen der Bahn dann etwas weniger stark.
Die Passagierzahlen der Luftfahrt sind kurz nach der Jahrtausendwende zunächst zurückgegangen, dies vor allem als Folge der Terroranschläge 2001 in New York sowie des Swissair-«Groundings». Ab ungefähr 2005 nahm der Luftverkehr dann aber in den meisten Jahren deutlich stärker zu als die Bevölkerung, wozu wohl auch die Expansion der sogenannten Billigfluggesellschaften beitrug.
Etwas weniger dynamisch verlief die Entwicklung beim privaten motorisierten Strassenverkehr. Allerdings hat auch dieser zwischen 2000 und 2019 etwas stärker zugenommen als die Bevölkerung. Dazu beigetragen haben vor allem die grösseren Verkehrsleistungen der ausländischen Personenwagen auf Schweizer Territorium. Dagegen sind die von der Schweizer Wohnbevölkerung pro Kopf zurückgelegten Strecken ungefähr stabil geblieben.
2022 wurde vom privaten motorisierten Personenverkehr eine Fahrleistung von 57,0 Mrd. Fahrzeugkilometern erbracht. Dies sind 6% mehr als 2021, aber 8% weniger als 2019, dem Jahr vor Beginn der Covid-19-Pandemie. Bei der Eisenbahn betrug der entsprechende Wert 2022 rund 209 Millionen Zugskilometer (+2% gegenüber 2021 / +4% gegenüber 2019). Im Luftverkehr wird der Einsatz der Verkehrsmittel zumeist in Anzahl Flugbewegungen (An- und Abflüge) ausgedrückt. 2023 wurden im Bereich des Linien- und Charterverkehrs schweizweit 408 957 Bewegungen gezählt (+15% gegenüber 2022 / –13% gegenüber 2019).
Quellen: BFS – Leistungen des Personenverkehrs (PV-L), Statistik des öffentlichen Verkehrs (OeV); BFS, BAZL – Luftverkehr, Linien- und Charterverkehr (AVIA_LC)