Grenzquerender Personenverkehr

Pro Tag überquerten 2021 durchschnittlich 1,2 Millionen Personen auf dem Landweg die Grenze zwischen der Schweiz und ihren Nachbarländern. 95% dieser Ein- und Ausreisen erfolgten auf der Strasse: vor allem mit Personenwagen, aber auch mit Motorrädern und Reisebussen. Die restlichen 5% gingen auf das Konto der Bahn.

Im Vergleich zur letzten Erhebung 2015 sank die Zahl der Grenzquerungen auf der Strasse um 46% und auf der Schiene um 32%. Hauptgrund dafür dürfte die Covid-19-Pandemie gewesen sein, unter anderem weil ihretwegen die Querung der Landesgrenzen zum Teil nur unter bestimmten Auflagen möglich war (Impfnachweis, negatives Testresultat usw.).

Am stärksten frequentiert war 2021 die Grenze zu Frankreich mit einem Tagesschnitt von mehr als 0,5 Millionen Ein- und Ausreisen auf Strasse und Schiene. Von den einzelnen Übergängen verzeichnete Chiasso Autobahn (TI) die meisten Querungen, nämlich rund 64 500 pro Tag (2015: 105 800).

Grenzquerender Personenverkehr: durchschnittliche Anzahl Ein- und Ausreisen pro Tag
  2015 2021
Strasse1
Personen 2 126 400 1 158 400
Fahrzeuge 1 126 200 779 100
Schiene
Personen 80 500 55 100
1) Grenzquerungen mit Personenwagen, Motorrädern und Reisebussen Quelle: BFS – Alpen- und grenzquerender Personenverkehr (A+GQPV)

Anteile der verschiedenen Verkehrsarten: Quell-und Zielverkehr, Transit, Binnenverkehr

Weitaus am meisten Grenzübertritte entfallen im Personenverkehr auf den Quell- und auf den Zielverkehr, also auf Fahrten von der Schweiz in ein anderes Land oder umgekehrt. Dagegen sind die Transitfahrten – das heisst der Verkehr, der die Schweiz lediglich quert – von eher untergeordneter Bedeutung: Im Jahr 2021 machte der Transit sowohl im Strassen- als auch  im Schienenverkehr jeweils 14% der Grenzübertritte aus.

Auch der schweizerische Binnenverkehr steuert einen kleinen Teil (5% auf Strasse wie Schiene) zum grenzquerenden Verkehr bei. Dies darum, weil kürzeste Weg zwischen zwei Schweizer Adressen zuweilen über ausländisches Territorium führt, so zum Beispiel in den Regionen Basel und Schaffhausen.

Grenzquerender Personenverkehr nach Verkehrsart, 2021
  Strasse Schiene
  Durch­schnitt­liche Anzahl Personen pro Tag (Ein- und Ausreisen)1 Anteil, in % Durch­schnitt­liche Anzahl Personen pro Tag (Ein- und Ausreisen)
Anteil, in %
Quell-/Zielverkehr:
Schweiz-Ausland oder Ausland-Schweiz  
944 914 82 44 602 81
Transitverkehr:
Ausland-Ausland
157 495 14 7 575 14
Binnenverkehr:
Schweiz-Schweiz
56 022 5 2 899 5
1) mit Personenwagen, Motorrädern und Reisebussen
Hinweis: Die Prozentwerte wurden separat gerundet. Daher ergibt ihre Summe zum Teil nicht genau 100%.
Quelle: BFS – Alpen- und grenzquerender Personenverkehr (A+GQPV)

Fahrtzwecke

Am meisten Grenzübertritte auf der Strasse erfolgten 2021 zu Freizeitzwecken, nämlich 41%. Danach folgte der Pendlerverkehr mit einem Anteil von 27% an den ein- und ausreisenden Personen, vor dem Einkaufsverkehr mit 22%. Werden nur die Tage von Montag bis Freitag oder nur die Wochenenden betrachtet, sind die Anteile der verschiedenen Zwecke erwartungsgemäss je andere.

Verglichen mit der letzten Erhebung 2015 ist im Strassenverkehr die Zahl der Grenzübertritte zu Freizeitwecken mit minus 51% besonders stark zurückgegangen. Doch auch beim Einkaufsverkehr (–43%) und beim Pendelverkehr (–35%) machte sich die Covid-Pandemie stark bemerkbar.

Wichtigster Fahrtzweck im grenzquerenden Schienenverkehr war 2021 mit einem Anteil von 45% an den ein- und ausreisenden Personen ebenfalls die Freizeit, gefolgt vom Pendelverkehr mit 34%. Der Einkaufsverkehr machte auf der Schiene nur 9% der Grenzübertritte aus.


Die Fahrtzwecke der in der Schweiz und der im Ausland wohnhaften Personen unterscheiden sich recht stark voneinander. Strassenfahrzeuge mit Schweizer Kennzeichen überqueren die Landesgrenzen vor allem im Rahmen von Freizeitaktivitäten und für Einkäufe: Beide Zwecke machten 2021 jeweils mehr als ein Drittel (38% und 35%) der Grenzquerungen aus. Dagegen war die Bedeutung des Pendelverkehrs mit 16% vergleichsweise klein.

Bei den ausländischen Fahrzeugen dagegen liegt das Pendeln mit einem Anteil von 46% im Jahr 2021 klar an der Spitze. Der Freizeitverkehr machte hier knapp ein Drittel (31%) und der Einkaufsverkehr nur ein Siebtel (14%) der Ein- und Ausreisen aus. Je nach Grenzabschnitt verschieben sich diese Anteile zum Teil erheblich.

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