Szenarien für das Bildungsniveau der Bevölkerung

Unabhängig vom gewählten Szenario dürfte das Bildungsniveau der Schweizer Bevölkerung in den nächsten Jahren markant an-steigen. Gemäss Referenzszenario wird der Anteil der Personen mit Tertiärabschluss (höhere Berufsbildung und Hochschulen) an der Bevölkerung zwischen 25 und 64 Jahren voraussichtlich von 44% im Jahr 2019 auf 51% im Jahr 2030 anstei-gen (52% gemäss dem hohen Szenario und 50% gemäss dem tiefen) und könnte 2040 über 55% erreichen. Der Anstieg dürfte sowohl den Hochschulsektor (Zunahme der Hochschulabschlussquote von 29% im Jahr 2019 auf 38% im Jahr 2040) als auch den Bereich der höheren Berufsbildung (Zunahme von 15% im Jahr 2019 auf 17% im Jahr 2040) betreffen.

Absolut dürfte die Zahl der Personen mit Tertiärabschluss in der Altersgruppe der 25- bis 64-Jährigen von 2,1 Millionen im Jahr 2019 auf 2,8 Millionen im Jahr 2040 steigen. Gleichzeitig dürfte der Anteil der 25- bis 64-jährigen Personen mit höchstens einem Abschluss auf Sekundarstufe II von 2,1 Millionen im Jahr 2019 auf rund 1,8 Millionen im Jahr 2040 sinken.
Der Anteil der 25- bis 64-Jährigen ohne nachobligatorischen Abschluss hat in den vergangenen Jahren deutlich abgenommen und lag im Jahr 2019 bei 11%. Dieser Rückgang dürfte sich in den kommenden Jahren aus folgenden Gründen abschwächen: Erstens erwerben 9% der Jugendlichen, die in der Schweiz die obligatorische Schule abgeschlossen haben, bis zum 25. Altersjahr keinen nachobligatorischen Abschluss[1]; und zweitens haben über 10% der eingewanderten 25- bis 64-Jährigen keine nachobligatorische Ausbildung. Infolgedessen dürfte der Anteil der Personen ohne abgeschlossene nachobligatorische Ausbildung nur langsam unter 10% sinken (2040: voraussichtlich 8-9%).
Im Jahr 2040 dürfte es in der Schweiz mindestens 420 000 Personen ohne nachobligatorische Ausbildung geben (gegenüber 520 000 im Jahr 2019), was angesichts des stetig wachsenden Bedarfs an qualifizierten Arbeitskräften zu einer Herausforderung werden könnte.

[1] BFS (2018): Quote der Erstabschlüsse auf der Sekundarstufe II und Maturitätsquote, Neuchâtel.

BFS (2018): Quote der Erstabschlüsse auf der Sekundarstufe II
und Maturitätsquote, Neuchâtel. Siehe auch:
https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/bildung-wissenschaft/uebertritte-verlaeufe-bildungsbereich/abschlussquoten.html

Gegenwärtig lässt sich sowohl in der Schweiz als auch international feststellen, dass Frauen bessere schulische Leistungen er-bringen bzw. häufiger Bildungsabschlüsse erwerben als Männer[2]. So liegt beispielsweise die Abschlussquote der Frauen auf der Sekundarstufe II mit 93,5% um 4 Prozentpunkte höher als jene der Männer (88,9%).
Aufgrund der erheblichen Trägheit des Indikators zum Bildungsniveau der Bevölkerung und der geringeren Bildungsbeteiligung der Frauen in der Vergangenheit ist das Bildungsniveau der Männer unter den 25- bis 64-Jährigen jedoch weiterhin höher als jenes der Frauen (2019: 48% der Männer und 41% der Frauen mit Tertiärabschluss).
Dieses Bild dürfte sich in Zukunft radikal verändern. In rund 10 Jahren dürften die Frauen mit einem Tertiärab-schluss mit den Männern gleichziehen und diese anschliessend überholen (2040: 57% der Frauen und 54% der Männer mit Terti-ärabschluss im Referenzszenario). Gleiches gilt auch für den Kreis der Personen ohne nachobligatorische Ausbildung, wo der Frauenanteil deutlich stärker zurückgehen dürfte als jener der Männer (2019: 12% der Frauen, gegenüber 10% der Männer; 2040: 7,9% der Frauen, gegenüber 8,5% der Männer).

[2] Siehe Bildungsindikatoren des BFS

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