Kinoeintritte

Nach einem grossen Einbruch bei den jährlich erzielten Kinoeintritten in den achtziger Jahren zeigte der Trend auch seit den Nullerjahren wieder eher nach unten. Das breitere Angebot an Filmen vermochte auch nicht weitere Kreise in die Kinos zu locken. Mit der Covid-19-Pandemie brachen die Kinoeintritte zuletzt in unvergleichlichem Ausmass ein. Seit 2021 ist diese Zahl jedoch wieder konstant angestiegen und erreichte im Jahr 2022 8,7 Millionen.


Interaktives Diagramm mit aktuellen Zahlen nach Kinowochen

Ein Vergleich der Jahre 2022 und 2019 nach Kinowoche zeigt, dass die Kinobesuche im Jahr 2022 noch deutlich unter denen von 2019 lagen, insbesondere zu Beginn und am Ende des Jahres. Allerdings ist hier seit 2021 eine Erholung zu erkennen.


Kinoeintritte in der Schweiz

Tendenziell sind die jährlichen Kinoeintritte in den 1980er Jahren stark zurückgegangen. Es sind aber auch grosse Schwankungen von Jahr zu Jahr zu beobachten – oft beeinflusst von der Anzahl und dem Erfolg von Grossproduktionen in den jeweiligen Jahren. Der Rückgang in den Kinoeintritten durch die Covid-19-Pandemie um 65% im Jahr 2020 hatte aber ein nie dagewesenes Ausmass. Im zweiten Pandemiejahr wurden zwar über eine Million Eintritte mehr generiert als im Vorjahr (+24%), aber die Differenz im Vergleich zum Jahr 2019 betrug noch immer -57%.

Im Jahr 2022 hat sich dieser Abstand auf -30% verringert, und es wurden rund 3,3 Millionen Eintritte mehr als 2021 erzielt (+62%).

Entwicklung der Kinoeintritte in der Schweiz

 

2000 2010 2019 2020 2021 2022
Kinoeintritte
Anzahl verkaufter Eintritte (in Mio.)

15,6

14,8

12,5 4,3 5,4 8,7
Durchschnittliche Anzahl Eintritte pro Einwohner

2,2

1,9

1,5 0,5 0,6 1,0
Quelle: BFS, Film- und Kinostatistik

Interaktive Karte der jährlichen Kinoeintritte (Statatlas)


Angebotsvielfalt und Nachfrage

Marktanteile der Filme nach Herkunftsland und Sprachregion
  Total Eintritte Schweiz USA Europa1 Andere Länder
  in 1000
in % in % in % in %
15 564 2,4 74,4 19,1 4,1
Deutschschweiz 10 318 3,1 75,6 16,9 4,4
Französische Schweiz 4 809 1,0 71,8 23,7 3,5
Italienische Schweiz 437 0,9 72,3 23,0 3,8
12 506 6,7 66,6 23,7 3,1
Deutschschweiz 8 131 8,5 67,5 21,3 2,7
Französische Schweiz 4 043 3,5 63,5 29,1 3,9
Italienische Schweiz 332 1,9 81,2 14,5 2,4
4 349 13,8 52,6 30,1 3,4
Deutschschweiz 3 054 17,1 52,2 27,1
3,6
Französische Schweiz 1 200 6,4 53,4 37,4 2,8
Italienische Schweiz
95 3,0 55,7 37,4 3,8
5 388 4,3 72,0 21,5 2,2

Deutschschweiz

3 474

4,6

77,9

15,2

2,4

Französische Schweiz

1 794

3,9

59,9

34,2

2,1

Italienisch Schweiz

120

2,9

82,0

14,4

0,7

8 714

5,1

68,5

23,4

3,0

Deutschschweiz

5 705

6,0

71,4

20,2

2,5

Französische Schweiz

2 775

3,5

61,7

30,8

4,0

Italienisch Schweiz

234

2,3

79,4

16,4

1,9

1 Europa: aktuelle Mitgliedstaaten des Europarates ohne die Schweiz
Quelle: BFS, Film- und Kinostatistik

Mit aktuell über 3000 im Jahr 2022 gezeigten Filmen ist das Angebot in den Schweizer Kinosälen gross. Allerdings werden amerikanische Filme häufiger vorgeführt und erreichen auch ein grösseres Publikum (dies obschon die Anzahl US-Filmstarts seit einigen Jahren sinkt; vgl. «Filmangebot»). Bei Filmen aus der Schweiz und der EU verhält es sich umgekehrt: Es starten sehr viele Filme, sie werden aber weniger oft vorgeführt und auch seltener gesehen.

Generell ist eine Konzentration auf wenige Filme zu beobachten: Die Hälfte aller Kinovorführungen betrifft lediglich rund 40 - 50 Filme, und diese erzielen rund 60 - 70% der gesamten Kinoeintritte.


Tendenzen bei Kinofilmen in 3D

Im Jahr 2014 handelte es sich noch bei jedem zehnten neuen Filmstart um einen 3D-Film. Dieser Anteil sank bis 2019 auf rund 6%. Sowohl die Anzahl 3D-Vorstellungen als auch die Anzahl Eintritte dieser 3D-Vorführungen sanken in derselben Zeit. 2020 und 2021 spielten 3D-Vorführungen nur noch eine marginale Rolle. Im Jahr 2022 nahmen 3D-Vorstellungen im Vergleich zu 2021 und 2020 wieder zu, ohne jedoch das Niveau von 2019 zu erreichen.

3D-Vorführungen sind stark rückläufig, und das nicht nur, weil es weniger 3D-Filme gibt, sondern auch, weil 3D-Filme häufiger in 2D gezeigt werden. Im Jahr 2019 wurden 3D-Filme nur in etwas mehr als einem Drittel der Vorstellungen tatsächlich in 3D gezeigt. Im Jahr 2021 sank dieser Anteil auf 14%. Obwohl 2022 eine höhere Quote (rund 27%) verzeichnet wurde, ist sie immer noch relativ niedrig - 2014 gab es noch 70% 3D-Vorführungen von 3D-Filmen.


Kinoeintritte und Marktanteile im europäischen Vergleich (2021)

Dieser Abschnitt wird aktualisiert sobald neue Daten verfügbar sind.

Auch im aktuellsten europäischen Vergleich liegt die Schweiz bei den Eintritten pro Kopf im Mittelfeld. Die Eintritte pro Kopf in Europa waren 2021 im Schnitt immer noch um rund 60% tiefer als vor der Covid-19 Pandemie im Jahr 2019, so auch in der Schweiz. In den allermeisten Ländern beträgt der Rückstand zu 2019 über 50%, am höchsten ist er in der Türkei mit 86% weniger Eintritten pro Kopf.

Im europäischen Vergleich der Marktanteile einheimischer Filme liegt die Schweiz auch 2021 im unteren Mittelfeld. Der Anteil für Schweizer Filme verdoppelte sich im ersten Pandemiejahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr zwar nahezu (von 8% auf 15%, alle Zahlen inkl. minoritäre Koproduktionen), sank dann aber 2021 wieder deutlich auf 4,9%. Diese Entwicklung war in vielen europäischen Ländern zu beobachten. Im ersten Pandemiejahr 2020 stiegen die Marktanteile von nationalen Produktionen im Vergleich zu 2019 in drei Viertel der europäischen Länder. Im Jahr 2021 wiesen noch rund die Hälfte der Staaten höhere Markanteile für Eigenproduktionen im Vergleich zu 2019 aus.


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