Bedeutung des Indikators
Der Indikator gibt Auskunft über die Wasserqualität nach der Behandlung in den Abwasserreinigungsanlagen (ARA). Er zeigt das Ausmass der Belastung, bevor das aufbereitete Wasser in einen Fluss oder See eingeleitet wird. Abwasser verschmutzt selbst nach der Behandlung die Oberflächengewässer mit Nähr- und Schadstoffen. Die Wasserqualität wirkt sich auf die menschliche Gesundheit und die Ökosysteme aus.
Im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung wird eine Abnahme der Schadstoffe am Ausgang der ARA angestrebt.
Lesehilfe
ARA, die ihr behandeltes Wasser direkt in einen See (und nicht in einen Fluss) einleiten, müssen die Anforderungen für die Einleitung von verschmutztem Wasser nicht einhalten (Grenzwert für die zulässige Ammoniumkonzentration in der GSchV: 2 mg/l N). Die Ammoniumkonzentrationen in diesen Gewässern sind daher entweder nicht verfügbar, was die Vergleichbarkeit des Indikators einschränkt, oder sie sind im Vergleich zum Grenzwert besonders hoch, was einen möglicherweise hohen Wert des Indikators erklären kann.
Mehrere Städte sind an dieselbe ARA angeschlossen und weisen daher identische Werte auf. Es handelt sich jeweils um Basel, Binningen und Riehen, Genf und Onex, Lausanne und Renens.
Weitere Informationen über die Datenverfügbarkeit in der Registerkarte "Methodologie".
Hinweise für Quervergleich
In manchen Fällen ist das Abwassersystem vom Regenwassersystem getrennt (Trennsystem). Wenn dies nicht der Fall ist, d.h. wenn sowohl Regenwasser als auch Abwasser zur ARA geleitet werden (Mischwassersystem), können die Höhe und Intensität der Niederschläge den Indikatorwert erheblich beeinflussen.
Der Indikator berücksichtigt nicht die Einleitung von unbehandeltem Wasser oder Mischwasser in die Umwelt, wenn die Kanalisation oder die ARA gesättigt sind (insbesondere bei sehr starken Regenfällen, bei Mischwassersystemen). Eine ARA, die für die zu behandelnde Wassermenge unterdimensioniert ist, könnte einen guten Indikatorwert erreichen, obwohl in Wirklichkeit unbehandeltes Wasser in die Umwelt eingeleitet wird.
Methodologie
Der Indikator stellt die Schadstoffemissionen am Auslauf von ARA pro angeschlossener Person dar. Er wird berechnet, indem der biochemische Sauerstoffbedarf (BSB) oder der chemische Sauerstoffbedarf (CSB) sowie die Ammonium- und Phosphorkonzentrationen im Vergleich zu den entsprechenden Grenzwerten in der Gewässerschutzverordnung (GSchV) gemessen werden. Diese Belastungseinheiten werden dann mit dem Ablaufvolumen der ARA pro angeschlossener Person multipliziert.
Die Daten stammen von den Partnerstädten des Cercle Indicateurs.
Die Verfügbarkeit der Daten für jede Stadt hängt von ihrem Eintritt in den Cercle Indicateurs ab und davon, ob sie an den fakultativen Aktualisierungen von dezentralen Indikatoren wie diesem teilnimmt (mehr dazu auf der Seite Methodische Aspekte, Kapitel "Partner" und "Veröffentlichung der Resultate").
Präzisierungen zu den Daten:
- Lausanne: Die Ergebnisse 2007 und 2011 enthalten keine Ammoniumwerte.
- Nyon: Die Ergebnisse 2015 enthalten nicht die Daten der Association pour l'Epuration des Eaux usées du Boiron (Verband für die Abwasserreinigung von Boiron).
