Besuche und Kulturvermittlung


Eintritte

2021 zählten die Schweizer Museen rund 10,3 Millionen Eintritte und damit 26,3% mehr als im Vorjahr. Diese Zahl blieb jedoch weit unter den 14,2 Millionen Eintritten von 2019 (Unterschied 2021 – 2019: - 27,9%), dem letzten Jahr vor der Pandemie.  

Anzahl Museen nach Besucherzahl, 2021

 

Anzahl Museen

%

Gesamteintritte

%

Total

1 081

100

10 254 392

100

Museen mit geringer Besucherzahl (weniger als 5000 Eintritte)

792

73,3

781 012

7,6

Museen mit mittlerer Besucherzahl (5000 bis 49 999 Eintritte)

243

22,5

3 901 027

38,0

Museen mit hoher Besucherzahl (ab 50 000 Eintritte)

46

4,3

 572 353

54,3

Die Besucheranzahl in den einzelnen Museen variiert stark: Während im Jahr 2021 drei Viertel der Museen (73,3%) weniger als 5000 Eintritte meldeten, verzeichnete lediglich eine kleine Minderheit (4,3%) 50 000 Eintritte oder mehr.

Die Museen mit hoher Besucherzahl (mindestens 50 000 Eintritte) verbuchten 2021 knapp 5,6 Millionen Eintritte, was knapp der Hälfte der Gesamteintritte (54,3%) entspricht. 2020 lag dieser Anteil tiefer (45,9%). Dabei ist allerdings zu beachten, dass diese Kategorie im Jahr 2020 insgesamt 32 Museen umfasste, während es im Jahr 2021 deren 46 waren. Auch diese Zahl liegt noch weit unter derjenigen von 2019 (60).

Auf die am wenigsten besuchten Museen, d.h. jene mit weniger als 5000 Eintritten (Museen mit geringer Besucherzahl), entfiel 2021 weniger als eine Million Eintritte (rund 781 000). Mit anderen Worten: Mehr als drei Viertel der Museen (792 von 1081) vereinten zusammen weniger als 10% der Eintritte (genau 7,6%) auf sich.

2021 registrierten die Museen im Durchschnitt 9486 Eintritte, 22% mehr als im Vorjahr. Naturwissenschaftliche Museen wurden mit durchschnittlich 24 000 Eintritten am häufigsten besucht, gefolgt von Kunstmuseen (knapp 17 000 Eintritte im Durchschnitt) sowie archäologischen, historischen und ethnografischen Museen (rund 14 000 Eintritte). In den technischen Museen nahm die Zahl der Eintritte überdurchschnittlich stark zu. Sie verzeichneten mit durchschnittlich 11 000 Eintritten ein Plus von knapp 41% gegenüber 2020.

Am wenigsten besucht wurden die regionalen und lokalen Museen. Sie brachten es im Durchschnitt auf knapp 1200 Eintritte, gegenüber 1700 im Jahr 2019, was gegenüber dem Vorjahr keiner signifikanten Zunahme entspricht.

Zwischen 2019 und 2020 hatten die Museen in der französischen Schweiz die meisten Eintritte eingebüsst (- 47,7%). Obwohl zwischen 2020 und 2021 mit einem Plus von 28% wieder ein deutlicher Anstieg zu beobachten war, blieb die Anzahl Eintritte in der französischen Schweiz weiterhin nahezu ein Drittel unter dem Wert von 2019 (2020: 15 000; 2019: 22 500). In der Deutschschweiz war die Anzahl Museumseintritte zwischen 2019 und 2020 nicht ganz so drastisch eingebrochen (- 35,0%). Auch zwischen 2019 und 2021 fiel die Differenz mit einem Minus von 21,7% weniger gross aus als in der französischen Schweiz. 

Die Situation der Museen in der italienischen Schweiz weist einige Besonderheiten auf. Nachdem sich die Zahl der Eintritte zwischen 2019 und 2020 nicht signifikant verringert hatte, erhöhte sie sich zwischen 2019 und 2021 um fast 40% und lag damit auf dem gleichen Niveau wie 2015 und 2016. Trotzdem ging die Zahl der Museen zwischen 2019 und 2021 in keiner anderen Sprachregion so stark zurück wie in der italienischen Schweiz (- 6,5%; Schweizer Durchschnitt: - 4,5%). Dabei ist zu beachten, dass die 2021 ganzjährig geschlossenen Museen nicht berücksichtigt wurden. Somit wurden 2021 insgesamt 30,5% mehr Eintritte in Schweizer Museen verbucht als 2019).

Führungen

Führungen spielen im Rahmen der Kulturvermittlung der Museen eine zentrale Rolle. 2021 bot die Mehrheit der Museen (95,1%) mindestens eine Führung an. Dies ist mehr als 2020 (90,8%), aber immer noch weniger als 2019 (97,4%). Aufs Jahr gesehen veranstalteten die Schweizer Museen 2021 knapp 70 000 Führungen, 44,0% mehr als im Vorjahr (knapp 50 000), aber immer noch fast ein Drittel weniger als 2019 (rund 107 000).

2021 boten die Museen im Durchschnitt 65 Führungen an, gegenüber 46 im Jahr 2020 und 94 im Jahr 2019. Am grössten war das Angebot 2021 in den archäologischen, historischen und ethnografischen (117) sowie in den technischen Museen (101). Sie übertrafen die regionalen und lokalen Museen (17) deutlich.

Veranstaltungen

Zu den Veranstaltungen gehören namentlich Vernissagen, Aufführungen, Konzerte, Vorträge, Filme, thematische Essen und Workshops, die von den Museen in Zusammenhang mit ihren Ausstellungen und Sammlungen organisiert werden.

Nahezu acht von zehn Schweizer Museen (78,1%) organisierten im Jahr 2021 mindestens eine Veranstaltung. Auch diese Zahl liegt höher als 2020, als dies lediglich auf zwei Drittel der Museen zutraf (66,6%), aber tiefer als 2019 (87,6%). 2021 boten die Schweizer Museen insgesamt 24 500 Veranstaltungen an, 76,5% mehr als im Vorjahr (knapp 14 000 Veranstaltungen), aber ein Drittel weniger als 2019 (37 000). Wie in den Vorjahren fand ein Drittel (33,5%) aller von den Museen durchgeführten Veranstaltungen (insgesamt 8000) in einem Kunstmuseum statt. Das ist praktisch doppelt so viel wie im Vorjahr (4267).

In den Schweizer Museen wurden 2021 im Durchschnitt 23 Veranstaltungen angeboten, verglichen mit 13 im Jahr 2020 und 33 im Jahr 2019. Kunstmuseen (51) führten überdurchschnittlich viele Veranstaltungen durch. Am wenigsten Veranstaltungen in Zusammenhang mit ihren Ausstellungen und Sammlungen wurden von regionalen und lokalen organisier (fünf im Durchschnitt).

Thematisches Modul: Digitales Angebot (Erhebung 2021)

Die Daten wurden im Zuge der jährlichen Revisionen ergänzt und korrigiert (letzte Revision: November 2022).

Zahlreiche Museumsangebote wie Wechselausstellungen, Führungen oder Veranstaltungen wurden 2020 durch die pandemiebedingten Schliessungen und Massnahmen stark eingeschränkt. Trotzdem waren die Museen aktiv. Sie stellten unter anderem digitale Angebote bereit oder bauten diese weiter aus. Um Aufschluss über die Internet-Aktivität der Museen und ihre Entwicklung zwischen 2019 und 2020 zu erhalten, wurde die Erhebung 2021 mit zusätzlichen Fragen zu diesem Thema ergänzt.

Websites und soziale Medien der Museen

Die grosse Mehrheit der Museen hatte sowohl 2019 (87,2%) als auch 2020 (88,7%) eine offizielle Website. 2020 traf dies auf nahezu alle naturwissenschaftlichen Museen (97,6%) sowie auf fast alle archäologischen, historischen und ethnografischen Museen (96,5%) zu. Weniger häufig waren Websites bei regionalen und lokalen Museen (2020: 80,3%). Sämtliche Museen mit hoher Besucherzahl und fast alle mit mittlerer Besucherzahl hatten 2019 und 2020 eine Website (99,3% in beiden Jahren). Bei Museen mit geringer Besucherzahl lag dieser Wert etwas tiefer (2019: 83,2%; 2020: 85,2%).

Mehr als die Hälfte der Museen (55,4%) hatte 2020 einen oder mehrere Accounts in den sozialen Medien. Das sind etwas mehr als 2019 (48,8%). Wie schon 2019 waren 2020 die archäologischen, historischen und ethnografischen Museen (76,0%) sowie die Kunstmuseen (74,1%) in den sozialen Medien am aktivsten. Bei den regionalen und lokalen Medien ist zwar ein Aufwärtstrend festzustellen, dennoch verfügte 2020 lediglich etwas mehr als ein Drittel (35,6%) über einen Account. Alle Museen mit hoher Besucherzahl und die meisten mit mittlerer Besucherzahl (89,4%) sind in den sozialen Medien aktiv. Bei Museen mit geringer Besucherzahl ist dies deutlich seltener der Fall (43,9%). Nahezu acht von zehn Museen (78,6%) in der französischsprachigen Schweiz bieten Online-Inhalte an, gegenüber 55,3% in der italienischsprachigen und 48,5% in der deutschsprachigen Schweiz, wo regionale und lokale Museen sehr zahlreich sind.

39,6% der Museen haben 2020 mehr Zeit in ihre Website investiert als 2019. Bei knapp der Hälfte der Museen (49,6%, inkl. Museen ohne Website in diesen beiden Jahren) ist der Arbeitsaufwand unverändert geblieben. Die restlichen 10% verteilen sich auf die Museen, bei denen sich der zeitliche Aufwand verringert hat (etwas weniger als 4%), und auf solche, bei denen keine entsprechende Schätzung möglich ist.

Bei den im Internet besonders aktiven naturwissenschaftlichen Museen und Kunstmuseen hat sich der zeitliche Aufwand für die Website zwischen 2019 und 2020 am stärksten erhöht (um 59,9% bzw. 59,0%). Umgekehrt hat lediglich ein Viertel (26,7%) der regionalen und lokalen Museen 2020 mehr Zeit für die Website aufgewendet als im Vorjahr, wobei diese wie bereits erwähnt 2020 auch seltener eine Website hatten. Am stärksten gestiegen ist der Arbeitsaufwand für die Website bei Museen mit hoher Besucherzahl. 90,6% von ihnen haben dafür mehr Zeit investiert, gegenüber 61,7% der Museen mit mittlerer Besucherzahl und 31,2% der Museen mit tiefer Besucherzahl.

Zwischen 2019 und 2020 haben 35,8% der Museen zudem mehr Zeit für die sozialen Medien aufgewendet. Dies gilt besonders für Kunstmuseen sowie archäologische, historische und ethnografische Museen (60,5% bzw. 51,9%). Bei rund sechs von zehn Museen (56,9%) hat sich der Arbeitsaufwand für die sozialen Medien nicht verändert (inkl. Museen ohne Account in den sozialen Medien in den Jahren 2019 und 2020). Wie beim zeitlichen Aufwand für die Website sind es auch hier vor allem die Museen mit hoher Besucherzahl, bei denen der Arbeitsaufwand für die sozialen Medien gestiegen ist (93,8%). Bei den Museen mit mittlerer Besucherzahl sind es mit 63,7% deutlich weniger, bei jenen mit geringer Besucherzahl sogar nur 25,5%.

Format und Inhalt der digitalen Museumsangebote

Museen können auf verschiedene Arten im Internet präsent sein. Einige Formate werden von den Museen stärker genutzt als andere. Die vier häufigsten waren 2019 und 2020 der Versand von Infomails, Newsletters oder Newsmails (55,7% der Museen im Jahr 2020), die Publikation von Werken aus dem Museum in Form von Bildern oder Slideshows (42,9%), die Kommunikation über museumsinterne Tätigkeiten (40,6%) und die Bereitstellung von Videoinhalten (35,0%).

Das von den Museen am häufigsten bereitgestellte digitale Angebot ist der Versand von Infomails, Newsletters oder Newsmails, für den keine besondere technische Infrastruktur benötigt wird. Nur eine Minderheit der Museen hat 2020 mit dieser Art der digitalen Kommunikation begonnen, bei der grossen Mehrheit war sie bereits 2019 im Angebot.

Die Publikation von Werken aus dem Museum in Form von Bildern oder Slideshows wird ebenfalls häufig für die virtuelle Kulturvermittlung genutzt. Ein Fünftel der Museen, die ihre Werke im Jahr 2020 auf diese Art bereitstellten, haben dieses Angebot neu eingeführt. Die Museen nutzten das Internet während der Pandemie auch, um über Arbeiten hinter den Kulissen des Museums zu informieren. Rund vier von zehn Museen haben auf diesem Weg über museumsinterne Tätigkeiten kommuniziert, das ist ein Viertel mehr als 2019. Knapp ein Drittel der Museen stellte 2020 online verfügbare Videoinhalte bereit, etwas mehr als die Hälfte haben dieses Angebot neu eingeführt.

Die anderen digitalen Angebote wurden eher selten bereitgestellt. Weniger als eins von fünf Museen bot 2020 spielerische Online-Aktivitäten, virtuelle Rundgänge, online verfügbare Audioinhalte oder partizipative Online-Aktivitäten an. Dabei handelt es sich allerdings um die Angebote, die im Vergleich zu 2019 am stärksten zugenommen haben. Rund die Hälfte der Museen mit solchen Angeboten – bei den partizipativen Online-Aktivitäten sogar praktisch alle – haben sie 2020 neu eingeführt.

Ein Teil der Museen, die 2020 solche Angebote zur Verfügung stellten, hat das Angebot im Pandemiejahr ausgebaut.

Die grösste Zunahme ist bei den Videoinhalten zu beobachten. Rund ein Viertel der Museen (26,0%) hat ihr Angebot in diesem Bereich ausgebaut. 22,7% haben die Zahl der im Internet veröffentlichten Werke aus dem Museum erhöht, 21,8% zusätzliche Infos zu den Arbeiten hinter den Kulissen des Museums aufgeschaltet und 18,1% mehr Infomails versendet als bisher.

Kunstmuseen sind digital besonders aktiv. Sie haben ihr Angebot zwischen 2019 und 2020 bei allen Formaten stärker erhöht als die anderen Museen. Das Angebot ist überdies in den Museen mit mindestens 5000 Eintritten pro Jahr, d.h. Museen mit mittlerer oder hoher Besucherzahl stärker gewachsen als in jenen mit geringer Besucherzahl.


Das Publikum von Museen, Ausstellungen und Galerien

Anhand der BFS-Statistik zum Kulturverhalten der Bevölkerung können der Anteil und das Profil der Besucherinnen und Besucher von Museen, Ausstellungen und Galerien im Jahr 2019 beschrieben und mit dem Jahr 2014 verglichen werden.

Zur Seite Kulturverhalten/Museen, Ausstellungen, Galerien

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