Sammlung und Ausstellungen


Aufbewahrte Objekte

2021 wurden in den Schweizer Museen etwas mehr als 77 Millionen Objekte aufbewahrt. Die meisten Objekte sind in naturwissenschaftlichen Museen zu finden (44 Millionen).

Die Museen der Zentrumsgemeinden enthalten fast die Gesamtheit der aufbewahrten Objekte in der Schweiz (rund 75 Millionen), mit einem Durchschnitt von 131 367 Objekten pro Museum. In den Museen der Agglomerationsgemeinden zum Beispiel werden im Durchschnitt lediglich 3300 Objekte pro Museum aufbewahrt.

Dauerausstellungen

Dauerausstellungen sind eine Art Visitenkarte der Museen. Sie setzen sich mit dem Hauptthema des Museums auseinander und präsentieren häufig die wichtigsten Objekte oder Werke aus der Museumssammlung. Eine Dauerausstellung wird in der Regel während einer längeren Zeitspanne (fünf Jahre und mehr) ohne wesentliche Veränderungen gezeigt.

Die grosse Mehrheit der Museen bietet eine Dauerausstellung an (2021: 91,1%). Eine Ausnahme bilden Kunstmuseen. Lediglich zwei Drittel (66,6% der Museen dieser Kategorie zeigten 2021 eine Dauerausstellung.

Wechselausstellungen

Wechselausstellungen werden in der Regel nur für eine kurze Ausstellungsdauer mit klar festgelegtem Anfang und Ende konzipiert. Sie konzentrieren sich meist auf ein spezielles Thema (z.B. einen Maler, ein Tier oder eine wissenschaftliche Entdeckung).

62,3% der Schweizer Museen eröffneten im Jahr 2021 mindestens eine Wechselausstellung. Insgesamt wurden 1346 Wechselausstellungen gezeigt. Dies ist zwar weniger als in der letzten Erhebung vor der Pandemie (2019: 1640 Ausstellungen), aber mehr als 2020, als 1119 Wechselausstellungen eröffnet wurden.

Die durchschnittliche Anzahl Wechselausstellungen pro Museum erhöhte sich zwischen 2020 und 2021 von 1,1 auf 1,2 und blieb damit unter dem Niveau von 2019 (durchschnittlich 1,4 Wechselausstellungen).

Kunstmuseen bieten weiterhin überdurchschnittlich viele Wechselausstellungen an (Durchschnitt: 2,9) und nähern sich damit dem Niveau von 2019 (3,1). 2020 war deren Zahl auf 2,3 gesunken.

Öffnungsdauer

Die öffentliche Zugänglichkeit ist ein zentrales Merkmal von Museen. Dies unterscheidet sie unter anderem von Privatsammlungen, die häufig nicht allgemein zugänglich sind. Die Covid-19-Pandemie und die damit verbundenen Schutzmassnahmen wirkten sich nicht nur im Jahr 2020, sondern in geringerem Ausmass auch im Jahr 2021 auf die Öffnungsdauer der Museen aus.
 
Wie bei den Wechselausstellungen erhöhte sich 2021 auch die durchschnittliche Zahl der Öffnungstage der Museen, ohne jedoch das Niveau vor der Pandemie zu erreichen (siehe Grafik unten: Durchschnittliche Anzahl Öffnungstage und eröffnete Wechselausstellungen, 2015 – 2021).

Die Museen in der Schweiz waren 2021 durchschnittlich 128 Tage geöffnet, gegenüber 110 Tagen im Jahr 2020. Zwischen 2019 und 2020 hatte sich die durchschnittliche Öffnungsdauer um 23,2% verringert. 2021 betrug der Unterschied gegenüber dem letzten Jahr vor der Pandemie noch - 10,1%.
 
Die Museen in der französischen Schweiz, die systematisch die längste durchschnittliche Öffnungsdauer aufweisen, hatten zwischen 2019 und 2020 den grössten Rückgang verbucht (- 31,4%). Zwischen 2019 und 2021 fiel das Minus weniger deutlich aus (- 11,9%) und bewegte sich in der gleichen Grössenordnung wie in der Deutschschweiz (- 10,3%). Die Museen in der italienischen Schweiz erreichten praktisch wieder das Niveau von 2019 (139 Tage; 2021: 136 Tage). 

Mit 215 Tagen waren 2021 die naturwissenschaftlichen Museen am häufigsten geöffnet, gefolgt von den Kunstmuseen mit 174 Tagen sowie den archäologischen, historischen und ethnografischen Museen mit 168 Tagen. Die kürzeste durchschnittliche Öffnungsdauer hatten mit 69 Tagen wie schon in den Jahren zuvor regionale und lokale Museen, was darauf zurückzuführen ist, dass es sich dabei oft um kleine Einrichtungen handelt, die ausschliesslich oder mehrheitlich auf Anfrage geöffnet werden.


Thematisches Modul: Leihgaben, Dauerleihgaben (Erhebung 2018)

Die Daten wurden im Zuge der jährlichen Revisionen ergänzt und korrigiert (letzte Revision: November 2022).

Die Zahl und die Vielfalt der Leihgaben von und an Museen geben Auskunft über die Dynamik und die Einbindung der Museen in nationale und internationale Netzwerke. Zur Veranschaulichung dieser Aspekte wurde die Erhebung 2018 zur Schweizerischen Museumsstatistik um das Themenmodul «Leihgaben» erweitert.

2017 verlieh oder entlieh knapp die Hälfte der Schweizer Museen für eine befristete Dauer Objekte an oder von Institutionen im Inland. Die Gesamtzahl der Leihgaben innerhalb der Schweiz belief sich auf 18 500. Rund jedes fünfte Museum stellte Objekte an Institutionen im Ausland zur Verfügung. Etwas weniger als die Hälfte der Museen verfügt über Dauerleihgaben (Depots) von öffentlichen Akteuren, etwas mehr als die Hälfte von privaten Akteuren.

Diese Zahlen zeigen, wie wichtig der Austausch von Werken und Objekten in der Schweizer Museumslandschaft ist.

Das Wichtigste in Kürze

2017

In % 

Museen, die Objekte in die Schweiz verliehen haben

47,5

Museen, die Objekte aus der Schweiz entliehen haben

48,4

Museen, die Objekte ins Ausland verliehen haben

17,9

Museen, die Objekte aus dem Ausland entliehen haben

15,7

Museen mit Dauerleihgaben öffentlicher Akteure

48,4

Museen mit Dauerleihgaben privater Akteure

54,4

Leihgaben in der Schweiz

Eine Leihgabe ist ein Geschäft, bei dem eine der Parteien der anderen Partei ein oder mehrere Sammlungsobjekte temporär und in der Regel unentgeltlich zur Verfügung stellt und bei dem die andere Partei sich verpflichtet, diese zum vereinbarten Zeitpunkt zurückzugeben. Leihgaben werden meist im Rahmen einer Wechselausstellung vergeben.

2017 verlieh knapp die Hälfte der Schweizer Museen (47,5%) Werke oder andere Objekte aus ihrer Sammlung vorübergehend ins Inland. Dabei handelte es sich in erster Linie um archäologische, historische und ethnografische Museen (63,6%), naturwissenschaftliche Museen (57,1%) und Kunstmuseen (56,7%). Umgekehrt stellten lediglich 35,2% der regionalen und lokalen Museen Leihgaben zur Verfügung. Insgesamt verliehen die Schweizer Museen temporär über 18 500 Objekte ins Inland, was einem Durchschnitt von 16 Objekten pro Museum entspricht.

Ähnlich hoch ist der Anteil der Schweizer Museen, die Leihgaben von Institutionen oder Personen in der Schweiz erhalten haben (48,4%). Am häufigsten gingen diese Leihgaben an naturwissenschaftliche Museen (62,2%), an Kunstmuseen (61,8%) sowie an archäologische, historische und ethnografische Museen (59,4%).

Ausländische Leihgaben

Deutlich weniger Schweizer Museen verleihen Objekte an Institutionen im Ausland. 2017 betrug ihr Anteil lediglich 17,9%. Hier liegen Kunstmuseen an der Spitze (44,2%), gefolgt von naturwissenschaftlichen Museen (33,2%) sowie archäologischen, historischen und ethnografischen Museen (23,1%).

Vergleichbare Zahlen zeigen sich beim Anteil der Museen, die Leihgaben aus dem Ausland erhalten haben (15,7%), wobei die meisten dieser Leihgaben (rund 7700 von knapp 12 600 d.h. mehr als die Hälfte) an Kunstmuseen (45,2%) gingen. Die grosse Mehrheit (über 11 000) der Leihgaben aus dem Ausland wurden in Museen in Zentrumsgemeinden mit einer hohen Bevölkerungs- und Arbeitsplatzdichte gezeigt.

Grund dafür ist der grosse Anteil der Schweizer Museen mit lokaler und regionaler Bedeutung, die kaum Beziehungen zum Ausland pflegen.

Depots

Bei einer Dauerleihgabe (auch Depot genannt) wird bzw. werden dem Museum ein oder mehrere Sammlungsobjekte eines öffentlichen oder privaten Akteurs für eine längere, manchmal auch unbestimmte Zeitdauer (fünf Jahre oder mehr) zur Verfügung gestellt. Diese Objekte sind oft als Teil der Museumssammlung registriert.

2017 verfügten 48,4% der Schweizer Museen über Depots von öffentlichen und 54,4% von privaten Akteuren. In beiden Fällen besonders stark vertreten sind archäologische, historische und ethnografische Museen. Nahezu zwei Drittel (60,2%) der «anderen Museen», die in der Regel einem speziellen Thema gewidmet sind, haben Dauerleihgaben von privaten Akteuren in ihren Sammlungen. In den Schweizer Museen befindet sich rund eine halbe Million Dauerleihgaben von öffentlichen Akteuren. Diese Zahl ist aufgrund der museumsspezifischen Unterschiede in diesem Bereich jedoch mit Vorsicht zu geniessen.

Insgesamt werden in Schweizer Museen knapp 105 000 Dauerleihgaben von privaten Akteuren aufbewahrt; dies entspricht durchschnittlich 92 Depots pro Museum. Mehr als Hälfte der Dauerleihgaben privater Akteure, d.h. über 74 000 Objekte, wird in Museen in Zentrumsgemeinden gezeigt.

Weiterführende Informationen

Tabellen

Grafiken

Publikationen

Grundlagen und Erhebungen

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