Indikatoren sind epidemiologische Kennzahlen wie die Anzahl oder Rate pro 100 000 Personen. Indikatoren für Inzidenz (Neuerkrankungen) und Mortalität (Todesfälle) von Krebserkrankungen können verwendet werden, um verschiedene Krebsarten miteinander zu vergleichen. Derzeit werden detaillierte Angaben nach Altersgruppen und im Laufe der Zeit (Entwicklung) für die fünf häufigsten Krebsarten veröffentlicht.
Indikatoren zur Krebsinzidenz und -mortalität der häufigsten Krebsarten
Die häufigsten Krebserkrankungen stellen Prostatakrebs beim Mann, Brustkrebs bei der Frau, Lungenkrebs, Dickdarmkrebs sowie das Hautmelanom dar. Die Sterblichkeit ist für Lungenkrebs, Prostatakrebs und Brustkrebs am höchsten.
Krebsart |
Geschlecht |
Standardisierte Neuerkrankungs-rate1 |
Standardisierte Sterberate1 |
---|---|---|---|
Dickdarm |
Männer |
43,2 |
14,3 |
Frauen |
28,8 |
8.9 |
|
Lunge, Bronchien, Luftröhre |
Männer |
47,6 |
31,5 |
Frauen |
31,3 |
19,0 |
|
Hautmelanom |
Männer |
30,4 |
2,7 |
Frauen |
25,5 |
1,5 |
|
Brust2 |
Frauen |
111.5 |
18,6 |
Prostata |
Männer |
125,3 |
19,1 |
2 Brustkrebs kann auch bei Männern auftreten, aber die Anzahl der Fälle ist niedrig. Aus diesem Grund wird er nicht gezeigt.
Quellen: BFS, NKRS, KKR
Die fünf häufigsten Krebserkrankungen
Bei Frauen ist Brustkrebs die häufigste Krebskrankheit. Er stellt nahezu eine von drei Krebsneuerkrankungen und nahezu einen von fünf Todesfällen in Zusammenhang mit Krebs dar. Vor dem 25. Altersjahr tritt diese Krebsart selten auf, kann aber in einem jüngeren Alter als die meisten anderen Krebsarten auftreten.
Nachdem die Neuerkrankungsrate von Brustkrebs zwischen 1991 und 2005 angestiegen ist, liegt sie seither im Mittel jährlich bei rund 112 neuen Fällen pro 100 000 Einwohnerinnen. Demgegenüber hat die Sterberate seit 1991 (-46%) kontinuierlich abgenommen.
Prostatakrebs stellt bei Männern die häufigste Krebskrankheit und die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache dar. Er betrifft vor allem Männer in fortgeschrittenem Alter.
In den letzten 30 Jahren haben sich die Neuerkrankungsraten verändert. Sie waren zwischen den zwei Perioden 2001-2005 und 2006-2010 am höchsten. Danach gingen sie zurück, sind jedoch in der letzten beobachteten Periode wieder angestiegen (2016-2020).
Die Sterberaten haben seit 1991 kontinuierlich abgenommen (‑50% zwischen 1991 und 2020).
Lungenkrebs ist bei Männern und bei Frauen die zweithäufigste Krebskrankheit. Es handelt sich bei den Männern um die häufigste
und bei Frauen um die zweithäufigste Krebstodesursache. Rauchen ist der Hauptrisikofaktor für Lungenkrebs.
Bei den Männern nehmen die Neuerkrankungs- und Sterberaten in den letzten 30 Jahren ab (-31% resp. ‑49% seit 1991), während bei den Frauen beide Raten zunehmen (+68% resp. +48%). Die Sterberaten bei Frauen sind in den letzten zwei Perioden 2011-2015 und 2016-2020 nicht mehr gestiegen.
Dickdarmkrebs ist bei Männern und bei Frauen die dritthäufigste Krebskrankheit und die dritthäufigste krebsbedingte Todesursache.
Bei beiden Geschlechtern nehmen die Neuerkrankungs- und Sterberaten mit zunehmendem Alter zu.
Nach dem Jahr 2000 ist ein leichter Rückgang der Neuerkrankungsraten zu beobachten (-17% bei den Männern zwischen den Perioden 1996‑2000 und 2016‑2020 und ‑11% bei den Frauen). Seit 1991 haben die Sterberaten um 46% bei den Männern und um 41% bei den Frauen abgenommen.
Das Hautmelanom ist die vierthäufigste Krebskrankheit in der Schweiz. Während vor dem 55. Lebensjahr Frauen etwas häufiger als Männer betroffen sind, ist nach diesem Lebensjahr die Neuerkrankungsrate bei Männern markant höher als bei Frauen.
Die Neuerkrankungsrate hat zwischen 1991 und 2020 bei den Männern (+78%) als auch bei den Frauen (+66%) stark zugenommen. Die Sterberaten blieben hingegen weitgehend stabil und gingen bei beiden Geschlechtern in der letzten Periode sogar leicht zurück.
Weiterführende Informationen
Kontakt
Bundesamt für Statistik Sektionen Gesundheitsversorgung, Gesundheit der BevölkerungEspace de l'Europe 10
CH-2010 Neuchâtel
Schweiz