Das Studienverhalten wird unter anderem durch die persönliche Lebenssituation geprägt. Studierende haben neben dem Studium häufig noch andere Verpflichtungen wie Erwerbstätigkeit, Betreuungspflichten etc. die dazu führen können, dass ein Vollzeitstudium nicht möglich ist. Darum beträgt die durchschnittliche Studienintensität in der Regel weniger als 100%.
2015/16 | 2017/18 | 2019/20 | 2021/22 | |
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Total | 82% | 81% | 80% | 80% |
Geschlecht | ||||
Mann | 82% | 81% | 80% | 80% |
Frau | 82% | 81% | 80% | 80% |
Altersklasse | ||||
unter 20 Jahren | 94% | 93% | 93% | 93% |
20-24 Jahre | 88% | 87% | 85% | 86% |
25-29 Jahre | 73% | 73% | 72% | 71% |
30-39 Jahre | 61% | 61% | 60% | 59% |
40 Jahre und mehr | 53% | 52% | 52% | 52% |
Das Geschlecht hat einen vernachlässigbaren Einfluss auf die Studienintensität. Der Unterschied der Studienintensität zwischen Männern und Frauen betrug in allen Studienjahren weniger als einen Prozentpunkt.
Die Studienintensität variierte jedoch stark in Abhängigkeit des Alters der Studierenden. Je jünger die Studierenden waren, desto höher war ihre Studienintensität. Bei den unter 20-Jährigen wurden in den beobachteten Jahren durchschnittliche Studienintensitäten von 93% bis 94% gemessen. Bei den 20- bis 24-Jährigen betrug die mittlere Studienintensität zwischen 85% und 88% und bei den 40-Jährigen oder Älteren nur noch zwischen 52% und 53%.
Die Studienintensität an den universitären Hochschulen (UH) variierte 2021/22 stark in Abhängigkeit der Studienstufe. Die höchste Studienintensität wurde mit 85% auf Stufe Bachelor gemessen, gefolgt vom Master mit 75% und den Diplomstudiengängen für die Lehrkräfteausbildung auf Sekundarstufe II (Diplom Sek. II) mit 46%. Auch die Fachbereichsgruppe beeinflusste die Studienintensität. Die höchsten Intensitäten fand man in der Medizin und Pharmazie (Bachelor 92%, Master 91%) sowie in den Technischen Wissenschaften (Bachelor 94%, Master 77%), die tiefsten Studienintensitäten verzeichneten die Masterstudierenden der Geistes- und Sozialwissenschaften (68%).
Der Anteil der Studierenden an den UH die ein Vollzeitstudium absolvieren (Intensität von 90% oder mehr), lag 2021/22 im Bachelor bei durchschnittlich 58%, im Master waren es 39% und im Diplom Sek. II nur gerade 10%. Stark strukturierte Studiengänge, wie man sie häufig im Bachelor antrifft, lassen den Studierenden wenig Gestaltungsspielraum und müssen Vollzeit absolviert werden, während andere Studiengänge (z.B. Diplom Sek. II) berufsbegleitend konzipiert sind oder die Möglichkeit eines Teilzeitstudiums mit tiefer Studienintensität zumindest offenlassen.
Der Anteil der Studierenden die mit einer Intensität von weniger als 50% studieren war im Bachelor in allen Fachbereichsgruppen mit maximal 22% eher klein. Im Master waren kleine Studienpensen häufiger: in den Geistes- und Sozialwissenschaften und in der Fachbereichsgruppe Interdisziplinäre und Andere studierten 35% der Personen mit einer Intensität von weniger als 50%. Im Diplom Sek II waren es mit 63% der Studierenden die Mehrheit.
Die Studienintensität an den Pädagogischen Hochschulen (PH) war im Studienjahr 2021/22 auf Stufe Bachelor mit 84% am höchsten, gefolgt vom Master (60%) und den Diplomstudiengängen für die Lehrkräfteausbildung auf Sekundarstufe II (Diplom Sek. II, 47%). An den PH hängt die Studienstufe von der Fachrichtung ab. Entsprechend findet man die höchsten Studienintensitäten in den Fachrichtungen, welche nur auf Stufe Bachelor angeboten werden (z.B. Vorschul- und Primarstufe). Durch tiefe Studienintensitäten zeichnen sich Fachrichtungen aus, welche berufsbegleitend absolviert werden müssen (z.B. Sekundarstufe II Berufsbildung) oder diese Option zumindest offenlassen (z. B. Heilpädagogik oder Fachdidaktik).
Der Anteil der Studierenden, die ein Vollzeitstudium absolvieren (Intensität von 90% oder mehr), lag an den PH 2021/22 im Bachelor bei durchschnittlich 64%. Im Master und in den Diplomstudiengängen Sek. II waren diese Anteile wesentlich geringer (18% resp. 13%). In den Fachrichtungen Berufsbildung allgemein, Heilpädagogik und Sekundarstufe II (Berufsbildung) gab es quasi keine Vollzeitstudierende. Diese Fachrichtungen werden in der Regel berufsbegleitend absolviert.
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