Die Anzahl Schüler/-innen pro Vollzeitäquivalenz einer Lehrkraft auf einer bestimmten Bildungsstufe ergibt das Betreuungsverhältnis. In anderen Worten misst sie die Lehrkräfte, die für den Unterricht und die Betreuung der Lernenden aufgewendet werden. Es geht somit um den Zugang der Lernenden zur Ressource «Lehrkraft».
Hauptergebnisse
- Je höher die Bildungsstufe, desto tiefer ist die Anzahl Lernende pro Lehrkraft.
- Die Unterschiede zwischen den Kantonen sind relativ gross.
Je höher die Bildungsstufe, desto tiefer ist die Anzahl Lernende pro Lehrkraft (Vollzeitäquivalent). Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass auf den höheren Stufen mehr spezialisierte Lehrkräfte eingesetzt werden. So gibt es auf der Primarstufe 1–2 durchschnittlich 18,0 Kinder, auf der Primarstufe 3–8 sind es 14,9 Kinder und auf der Sekundarstufe I 11,7 Jugendliche pro Lehrperson.
Auf kantonaler Ebene ist die Anzahl Schülerinnen und Schüler pro Lehrkraft auf der Primarstufe 1–2 am grössten und auf der Sekundarstufe I am tiefsten. Allerdings gibt es relative grosse Unterschiede zwischen den Kantonen.
Verwandte Indikatoren
Tabellen
Methodologie
Berechnungsmethode
Das Betreuungsverhältnis (oder Anzahl Schüler/-innen pro Vollzeitäquivalenz einer Lehrkraft) wird berechnet, indem (gemessen in Vollzeitäquivalenten) die Anzahl Schüler/-innen einer Bildungsstufe und eines Schultyps durch die Anzahl Lehrkräfte derselben Bildungsstufe bzw. desselben Schultyps dividiert wird. Die Berechnung bezieht sich auf die gesamte obligatorische Schule, d.h. die Primarstufe (1-8) und die Sekundarstufe I. Es werden nur Angaben von öffentlichen Bildungsinstitutionen in die Berechnung einbezogen. Die Sonderklassen und die Sonderschulen sind nicht berücksichtigt.
Die Vollzeitäquivalente entsprechen den in jedem Kanton für jede Bildungsstufe definierten Vollzeitstellen. Die Pensen der in Teilzeit arbeitenden Lehrkräfte werden nachfolgendem Prinzip in Vollzeitäquivalente umgerechnet: Eine Lehrperson, die auf einer bestimmten Bildungsstufe 50% arbeitet, entspricht 0,5 Vollzeitäquivalenten. Für die Lehrpersonen, die auf mehreren Bildungsstufen unterrichten, wurden die Pensen für jede Stufe geschätzt. Die Verteilung erfolgt anhand der Anzahl Schülerinnen und Schüler pro Bildungsstufe in jedem Kanton.
Als Lehrkraft wird jenes Personal betrachtet, das direkt mit dem Unterrichten der Lernenden betraut ist. Stellvertretungen, Praktika und Sonderpädagogik (z. B. Logopädie oder Psychomotorik) werden nicht berücksichtigt.
Definitionen
Dimensionen
Entwicklung
Aufgrund der lückenhaften Datenlage basiert das Betreuungsverhältnis der Schüler/innen für die Schweiz, welches für die Dimension «Entwicklung» ausgewiesen wird, teilweise auf einer Schätzung. Für Kantone, die keine Daten geliefert haben, wurden die Anzahl Lehrkräfte und die Vollzeitäquivalente auf der Basis des Schüler-Lehrkräfte-Verhältnisses der letzten verfügbaren Daten von Ende der neunziger Jahre geschätzt.
Kanton
Das Kriterium für den kantonalen Vergleich ist der Schulkanton, d.h. der Kanton, in dem sich der von Schüler/innen und Studierenden besuchte Bildungsort befindet.
Andere Eigenschaften des Indikators
Für eine genauere Berechnung dieser Betreuungszeit sollten exaktere Angaben einbezogen werden, die Auskunft geben über das Verhältnis der täglichen Unterrichtszeit/Gesamtarbeitzeit von Lehrkräften und über die Zeit, die für den eigentlichen Unterricht aufgewendet wird. Dies ist hier nicht der Fall.
Nicht zu verwechseln ist das Betreuungsverhältnis mit der Klassengrösse. Es kommt beispielsweise häufig vor, dass ein und dieselbe Klasse von mehreren Lehrkräften unterrichtet wird, vor allem wenn der Unterricht von Fachspezialistinnen und -spezialisten wahrgenommen wird, oder wenn Lernende mit besonderen Bedürfnissen in reguläre Klassen integriert werden.
In der Schweiz werden vom BFS erst seit 2003 wieder statistische Informationen zu Lehrkräften erhoben. Die Daten der Jahre 2003 bis 2009 weisen einige Lücken auf, die durch Schätzungen geschlossen wurden. Die Angaben zum Betreuungsverhältnis sollten dementsprechend mit Vorsicht interpretiert werden.
Brüche der Zeitreihen
- 2003: Wiederaufnahme der Erhebung des Schulpersonals
- 2010: Revision der Erhebung des Schulpersonals
- 2010: Keine Auswertung aufgrund unverlässlicher Daten
Periodizität
Jährlich
Nächste Aktualisierung
März 2025
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