Die Mehrzahl der Todesfälle lässt sich wenigen Todesursachen zuordnen: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Krankheiten der Atmungsorgane, Unfällen und anderen Gewalteinwirkungen sowie Demenz. Seit 2020 ist Covid-19 nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs die dritthäufigste Todesursache bei Männern und Frauen.
2021 | Sterbefälle | Sterberate1 | ||
---|---|---|---|---|
Männer | Frauen | Männer |
Frauen | |
Alle Todesursachen |
35 105 |
36 087 |
501,7 |
342,2 |
Infektiöse Krankheiten |
445 |
449 |
6,2 |
4,1 |
COVID-19 | 3 156 |
2 801 |
42,5 |
24,1 |
Krebserkrankungen insgesamt |
9 265 |
7 615 |
136,3 |
92,9 |
Dickdarm2 |
583 |
475 |
8,4 |
5,3 |
Lunge |
1 911 |
1 318 |
29,2 |
17,6 |
Brust |
6 |
1 363 |
0,1 |
17,1 |
Diabetes mellitus |
570 |
525 |
7,8 |
4,6 |
Demenz |
1 842 |
3 953 |
22,6 |
28,7 |
Herz-Kreislauf-Erkrankungen | 9 114 |
10 531 |
122,6 |
83,3 |
Herzkrankheiten insgesamt |
7 145 |
8 139 |
96,1 |
63 |
Ischämische Herzkrankheiten |
3 616 |
2 695 |
49,8 |
21,5 |
Hirngefässkrankheiten |
1 408 |
1 904 |
18,7 |
15,9 |
Atemwegserkrankungen insgesamt |
1 937 |
1 675 |
25,8 |
15,9 |
Alkoholische Leberzirrhose |
231 |
116 |
3,9 |
1,9 |
Unfälle und Gewalteinwirkungen | 2 277 |
1 644 |
39,3 |
18,6 |
Unfälle |
1 401 |
1 249 |
22,4 |
11,5 |
Suizid |
719 |
286 |
13,9 |
5,5 |
2 nur Kolon (ICD-10: C18) Quelle: CoD
Die Häufigkeit dieser Ursachen ist je nach Alter unterschiedlich. Im ersten Lebensjahr überwiegen die perinatalen Todesursachen, gefolgt von angeborenen Krankheiten als Todesursache. Im Alter von 1 bis 14 Jahren verteilen sich die sehr seltenen Todesfälle auf eine Vielzahl von Todesursachen. Von 15 bis ungefähr 45 Jahren überwiegen die Unfälle und der Suizid. Danach ist Krebs die häufigste Todesursache. Dieser wird ab etwa dem 80. Lebensjahr von Herz-Kreislauf-Krankheiten abgelöst. Daneben zeigte im Jahr 2020 und 2021 auch Covid-19 eine altersspezifische Verteilung. Es starben vor allem ältere Personen ab dem 65. Lebensjahr häufiger an Covid-19.
Die verlorenen potenziellen Lebensjahre (VPL) geben Aufschluss über die vorzeitige Sterblichkeit (vor 70 Jahren). Bei Männern gehen an erster Stelle 27% der VPL zulasten von äusseren Ursachen wie Unfällen und Gewalteinwirkungen. Dicht gefolgt von Krebs, dem bei Männern 26% der VPL zugeschrieben werden können. Bei Frauen hingegen gehen 43% der VPL zulasten von Krebs während äussere Ursachen mit 16% an zweiter Stelle für vorzeitige Sterblichkeit liegen. An Herzkreislauferkrankungen gehen bei Männern 15% und bei Frauen 9% der VPL verloren. Die vorzeitige Sterblichkeit aufgrund von Covid-19 lag 2020 bei Männern mit 3% der VPL an vierter Stelle nach Krebs, äusseren Ursachen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen; bei Frauen mit 2% an fünfter Stelle nach Krebs, äusseren Ursachen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Erkrankungen der Atmungsorgane. In 2021 hat der Anteil der VPL durch Covid-19 bei Männern und Frauen im Vergleich zu 2020 zugenommen und lag mit 4% bei beiden an vierter Stelle nach Krebs, äusseren Ursachen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
In jüngerem Alter ist Suizid im Vergleich zu den krankheitsbedingten Todesfällen eine relative häufige Todesursache. Die Suizidraten nehmen im Alter jedoch weiter zu. Suizid ist die Ursache für 1,4% aller Todesfälle in der Schweiz. In 2020 konnte aufgrund des Pandemiegeschehens keine erhöhte Suizidrate beobachtet werden. Im Vergleich zu den Vorjahren 2018 und 2019 war der Trend weitestgehend stabil. In 2021 zeigte sich im Vergleich zu 2020 sowohl bei Männern (+1,5%, +23 Personen) als auch bei Frauen (+1,9%, +10 Personen) eine leichte Zunahme der Suizidrate. Es haben sich insgesamt 1005 Personen das Leben genommen.
Der assistierte Suizid ist ein anderes Phänomen. Im Gegensatz zu Suiziden sind assistierte Suizide bei Personen ab 65 Jahren häufiger als bei Jüngeren. Sie gehen meist mit schwerwiegenden unheilbaren Erkrankungen einher. Assistierter Suizid findet sich bei 20 von 1000 Todesfällen in der Schweiz.
Mehr als ein Viertel der schweizerischen Wohnbevölkerung im Jahr 2021 war ausländischer Nationalität (27% der Männer und 24% der Frauen). Dieser Bevölkerungsteil war aber wesentlich jünger und hatte deshalb ein geringeres Sterberisiko. Nur etwa 11% der Verstorbenen waren ausländischer Nationalität (14% der verstorbenen Männer und 9% der verstorbenen Frauen).
Im Hinblick auf häufige Krebserkrankungen sowie weitere übergeordnete Todesursachenkategorien mit einer Häufigkeit von mindestens 1% aller Todesfälle gab es Unterschiede zwischen Personen aus dem Ausland und aus der Schweiz. Ausländische Personen haben eine um mindestens ein Drittel höhere Sterberate als Schweizer Personen bei COVID-19, Magenkrebs und bei perinatalen Todesursachen. Dagegen haben ausländische Personen eine um mindestens ein Drittel geringere Sterberate als Schweizer Personen bei Lungenkrebs (Frauen), Prostatakrebs (Männer), Bronchitis (Frauen), sowie bei Suiziden.
Provisorische Ergebnisse der Todesursachenstatistik während der COVID-19 Pandemie
Die Berichterstattung zu Todesursachen erfolgt im Anschluss an die Kodierung gemäss des ICD-10-Klassifikationssystems der WHO wie international üblich nach dem Jährlichkeitsprinzip. Dies erlaubt Vergleiche zwischen Regionen und über die Zeit. Diese Statistik wird wie gewohnt weiter für jedes Jahr erstellt.
Um angesichts der durch die COVID-19-Pandemie bedingten Sterblichkeit zeitnah über die Todesursachen informieren zu können, beschleunigt das BFS derzeit den Kodierungs- und Veröffentlichungsprozess.
Entsprechend des jeweiligen Kodierstandes werden daher ab dem Kalenderjahr 2020 neu die provisorischen Ergebnisse der Todesursachenstatistik fortlaufend publiziert. Unter Berücksichtigung von COVID-19 als Haupt- und Begleitursache werden dabei die Todesursachen für die einzelnen Monate des Jahres berichtet. Aufgrund von zu erwartenden Nachmeldungen und noch ausstehenden Angaben sind die Ergebnisse provisorisch.
Es werden die nachfolgenden Tabellen publiziert, jeweils nach Monat und Geschlecht:
(1) Wichtige Todesursachen mit COVID-19 als Begleiterkrankung
(2) Sterbefälle mit COVID-19 als Hauptursache, mit Begleitursachen
(3) COVID-19-Sterbefälle gemäss BFS-Bevölkerungsdatenbank und BAG-Meldesystem
Weiterführende Informationen
Grundlagen und Erhebungen
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