Die Sterblichkeitsstatistik erhebt die Anzahl Todesfälle, die Todesursachenstatistik die dazu gehörenden Ursachen (siehe «Spezifische Todesursachen»). Nach einer langen stabilen Phase nimmt die Zahl der Todesfälle seit Mitte der 2000er-Jahre wieder zu. Die standardisierte Sterberate sinkt hingegen weiter und hat sich seit 1970 mehr als halbiert.
Jahr |
Anzahl Todesfälle |
Standardisierte Sterberate1 |
||
---|---|---|---|---|
|
Männer |
Frauen |
Männer |
Frauen |
2019 | 32 756 | 35 024 | 488 | 342 |
2018 |
32 398 |
34 690 |
498 | 347 |
2017 | 32 406 |
34 565 |
513 | 349 |
2016 | 31 283 |
33 681 |
508 | 352 |
2015 |
32 646 |
34 960 |
547 |
367 |
2014 |
30 950 |
32 988 |
534 |
356 |
2013 |
31 257 |
33 704 |
555 |
371 |
Laufende Erfassung der Todesfälle
Nach der dritten Periode mit Übersterblichkeit (08.11.2021 - 09.01.2022) bleibt die wöchentliche Anzahl der Todesfälle in der Altersgruppe der Über-65-Jährigen hoch und überschreitet in einzelnen Wochen die obere Erwartungsgrenze (KW07, KW10–14, KW16).
Im bisherigen Verlauf der SARS-CoV-2-Pandemie in der Schweiz wurde im Frühling 2020 vom 16.3.2020 (Woche 12/2020) bis 19.4.2020 (Woche 16/2020) eine erste Periode deutlicher Übersterblichkeit beobachtet. In diesen Wochen starben in der Altersgruppe von 65 Jahren und älter 1509 Personen mehr als erwartet (26%) und in der Altersgruppe unter 65 Jahren 100 Personen (12%) mehr als erwartet.
Im Herbst 2020 kam es ab dem 19.10.2020 (Woche 43/2020) bis 31.1.2021 (Woche 4/2021) zu einer zweiten Periode mit sehr hoher Übersterblichkeit. In diesen Wochen starben in der Altersgruppe 65 Jahre und älter 8459 Personen mehr als erwartet (47%) und in der Altersgruppe unter 65 Jahren 269 Personen (11%) mehr als erwartet.
Ende 2021 kam es vom 08.11.2021 (Woche 45/2021) bis zum 09.01.2022 (Woche 01/2022) in der Altersgruppe von 65 Jahren und älter zu einer dritten Periode mit Übersterblichkeit. Während dieser Periode starben in dieser Altersgruppe 2193 Personen mehr als erwartet (21%). In der Altersgruppe der 0-64-Jährigen sind in diesem Zeitraum 129 Personen mehr als erwartet verstorben (9%). Eine Gesamtbilanz der Todesfälle infolge von COVID-19 wird man erst nach Abschluss der Epidemie in der Schweiz ziehen können.
Der Verlauf der Übersterblichkeit zeigte sich nicht in allen Regionen der Schweiz gleich, siehe hier. Bitte beachten Sie zudem die methodologischen Hinweise weiter unten. Da die Anzahl der Sterbefälle im Jahr 2020 ausserordentlich hoch war, beruht die Berechnung der Übersterblichkeit im Jahr 2021 weiterhin auf der für das Jahr 2020 berechneten erwarteten Zahl der Todesfälle. Für die Berechnung der Erwartungswerte 2022 wurden die Zeiträume mit Übersterblichkeit in 2020 und 2021 berücksichtigt.
Methodik: Die Todesfälle werden beim zuständigen Zivilstandsamt gemeldet und in einer zentralen Datenbank registriert. Unter der Annahme eines konstanten Meldeflusses schätzt das BFS die Fallzahlen. Die normalerweise zu erwartende Zahl der Todesfälle wird aufgrund der Entwicklung der Fallzahlen jeder Altersklasse der vorangegangenen fünf Jahre berechnet. Die saisonale Verteilung der Todesfälle auf die 52 Wochen des Jahres berechnet sich aufgrund des Medianwerts jeder Kalenderwoche der vergangenen zehn Jahre. Zuletzt wird für jeden Erwartungswert eine Bandbreite berechnet, innerhalb welcher Schwankungen als zufällig gewertet werden müssen. Die Berechnung der erwarteten Zahl der Todesfälle entspricht damit nicht einfach einem Durchschnittswert, sondern berücksichtigt die Veränderung der Bevölkerung von Jahr zu Jahr sowie zufällige Schwankungen.
So können im Mortalitätsmonitoring die «beobachteten» Zahlen mit den «erwarteten» Zahlen verglichen werden. Das BFS publiziert diese Zahlen seit dem 11. Mai 2015 wöchentlich. Das Monitoring umfasst alle Personen mit Wohnsitz in der Schweiz, die in der Schweiz verstorben sind.
Die in der Todesursachenstatistik der vergangenen Jahre berichteten jährlichen Fallzahlen zur Grippe sind für das Monitoring akuter Infektionskrankheiten nicht geeignet und nicht vergleichbar. In der Todesursachenstatistik muss für jeden Todesfall eine einzige Diagnose der Krankheit, die zum Tod geführt hat, ausgewählt werden. Nach den Regeln der Weltgesundheitsorganisation ist dies die Grundkrankheit, die am Beginn des Krankheitsverlaufs stand und nicht das letzte Ereignis, das schliesslich zum Tod geführt hat. Auch bei Mehrfacherkrankungen wird in den weltweit publizierten Tabellen zu den Todesursachen nur eine Grundkrankheit erfasst.
Weitere Informationen
Todesfälle und Sterbeziffer
Während drei Jahrzehnten lag die Anzahl Todesfälle bei etwa 60 000. In den letzten Jahren nimmt sie zu, 2012 waren erstmals über 64 000 Todesfälle registriert worden. Hingegen nimmt die Anzahl der Todesfälle von Personen unter 80 Jahren ab, während immer mehr Personen im Alter von 80 und mehr Jahren sterben. Diese Entwicklung ist auf die zunehmende Zahl alter Menschen in der Bevölkerung zurückzuführen. Bei den altersstandardisierten Mortalitätsraten ist ein kontinuierlicher Rückgang zu beobachten, mit Ausnahmen in den Jahren 1990 und 2015.
Weiterführende Informationen
Grundlagen und Erhebungen
Kontakt
Bundesamt für Statistik Sektionen Gesundheitsversorgung, Gesundheit der BevölkerungEspace de l'Europe 10
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