Sterblichkeit, Todesursachen

Die Sterblichkeitsstatistik erhebt die Anzahl Todesfälle, die Todesursachenstatistik die dazu gehörenden Ursachen (siehe «Spezifische Todesursachen»).

Sterblichkeit

Jahr

Anzahl Todesfälle

Standardisierte Sterberate1

 

Männer

Frauen

Männer

Frauen

2021

35 105

36 087

502

342

2020

37 624

38 571

543

365

2019 32 756 35 024 488 342

2018

32 398

34 690

498 347
2017

32 406

34 565

513 349
2016

31 283

 33 681

  508   352

2015

32 646

34 960

  547

  367

1 Altersstandardisierte Sterberate pro 100 000 Einwohner Quelle: BEVNAT, CoD

Todesfälle und Sterbeziffer

Über drei Jahrzehnte lag die Anzahl der Todesfälle bei etwa 60 000 Personen. Nach dieser langen stabilen Phase nimmt die Zahl der Todesfälle seit Mitte der 2000er-Jahre wieder zu. Insgesamt nimmt die Anzahl der Todesfälle von Personen unter 80 Jahren ab, während immer mehr Personen im Alter von 80 und mehr Jahren sterben. Diese Entwicklung ist auf die zunehmende Zahl alter Menschen in der Bevölkerung zurückzuführen. Im Jahr 2020 hat die Anzahl der Todesfälle erstmals die Grenze von 70 000 Todesfällen aufgrund der Covid-19-Pandemie überschritten.

Die standardisierte Sterberate (Sterbeziffer) sank von 1970 bis 2019 für Männer und Frauen kontinuierlich ab und hat sich in diesem Zeitraum mehr als halbiert. Im Jahr 2020 ist die standardisierte Sterberate aufgrund der Covid-19-Pandemie wieder angestiegen. In 2021 ist sie für Frauen wieder auf das Vor-Pandemie-Niveau von 2019 zurückgegangen. Bei Männern liegt sie immer noch leicht über dem Niveau von 2019, hat aber im Vergleich zu 2020 wieder abgenommen.

Laufende Erfassung der Todesfälle

Anhand der wöchentlichen Todesfallzahlen können Perioden mit Übersterblichkeit erkannt werden.  

Im bisherigen Verlauf der SARS-CoV-2-Pandemie in der Schweiz wurde im Frühling 2020 vom 16.3.2020 (Woche 12/2020) bis 19.4.2020 (Woche 16/2020) eine erste Periode deutlicher Übersterblichkeit beobachtet.

Im Herbst 2020 kam es ab dem 19.10.2020 (Woche 43/2020) bis 31.1.2021 (Woche 4/2021) zu einer zweiten Periode mit sehr hoher Übersterblichkeit.

Ende 2021 kam es vom 08.11.2021 (Woche 45/2021) bis zum 09.01.2022 (Woche 01/2022) in der Altersgruppe von 65 Jahren und älter zu einer dritten Periode mit Übersterblichkeit.

In 2022 lag im Sommer von Mitte Juni (Woche 24/2022) bis Anfang September (Woche 34/2022) die Sterblichkeit der Über-65-Jährigen über dem erwarteten Wert. Bei der Beurteilung muss berücksichtigt werden, dass in dieser Periode in der Schweiz sehr hohe Temperaturen geherrscht haben und ein Anstieg der Covid-19-Inzidenzen zu beobachten war. Vom Herbst 2022 (Woche 39/2022) bis Januar 2023 (Woche 01/2023) konnte eine weitere Periode von Übersterblichkeit in der Altersgruppe von 65 Jahren und älter beobachtet werden. In dieser Zeit gab es auch eine Grippewelle in der Schweiz. Weitere mögliche Ursachen für die erhöhte Sterblichkeit, wobei auch direkte und indirekte Folgen einer Covid-19-Erkrankung infrage kommen, werden derzeit in der Wissenschaft diskutiert. Eine Gesamtbilanz der Todesfälle infolge von Covid-19 wird man erst nach Abschluss der Epidemie in der Schweiz ziehen können.

Der Verlauf der Übersterblichkeit zeigte sich nicht in allen Regionen der Schweiz gleich, siehe hier. Bitte beachten Sie zudem die methodologischen Hinweise weiter unten.  

Methodik: Die Todesfälle werden beim zuständigen Zivilstandsamt gemeldet und in einer zentralen Datenbank registriert. Unter der Annahme eines konstanten Meldeflusses schätzt das BFS die Fallzahlen. Die normalerweise zu erwartende Zahl der Todesfälle wird aufgrund der Entwicklung der Fallzahlen jeder Altersklasse der vorangegangenen fünf Jahre berechnet. Die saisonale Verteilung der Todesfälle auf die 52 Wochen des Jahres berechnet sich aufgrund des Medianwerts jeder Kalenderwoche der vergangenen zehn Jahre. Zuletzt wird für jeden Erwartungswert eine Bandbreite berechnet, innerhalb welcher Schwankungen als zufällig gewertet werden müssen. Die Berechnung der erwarteten Zahl der Todesfälle entspricht damit nicht einfach einem Durchschnittswert, sondern berücksichtigt die Veränderung der Bevölkerung von Jahr zu Jahr sowie zufällige Schwankungen.

Da die Anzahl der beobachteten Todesfälle im Jahr 2020 ausserordentlich hoch war, wurde für die Berechnung der Erwartungswerte für das Jahr 2021 weiterhin die statistisch erwartete Zahl der Todesfälle für das Jahr 2020 verwendet – und zwar sowohl für die Altersgruppe der 65-Jährigen und älter als auch für die Altersgruppe der 0- bis 64-Jährigen. Für die Berechnung der Erwartungswerte für das Jahr 2022 hingegen wurden für die Altersgruppe der 65-Jährigen und älter einzig die drei Zeiträume mit Übersterblichkeit in den Jahren 2020 und 2021 durch den jeweiligen statistisch erwarteten Wert für das Jahr 2020 ersetzt. Von den übrigen Zeiträumen in den Jahren 2020 und 2021 flossen die beobachteten Todesfälle in die Berechnung des Erwartungswertes für das Jahr 2022 ein. (Für die Altersgruppe der 0-64-Jährigen wurden für alle Zeitperioden in den Jahren 2020 und 2021 die beobachteten Todesfälle für die Berechnung der Erwartungswerte für das Jahr 2022 verwendet.)

Die Übersterblichkeit im Jahr 2022 konnte bisher keiner eindeutigen Todesursache zugeordnet werden. Deshalb wurden für die Berechnung der Erwartungswerte für das Jahr 2023 in der Altersgruppe der 65-Jährigen und älter die drei Zeiträume mit Übersterblichkeit in den Jahren 2020 und 2021 wiederum durch den jeweiligen statistisch erwarteten Wert für das Jahr 2020 ersetzt, das Jahr 2022 aber wurde vollumfänglich mit der beobachteten Anzahl Todesfälle berücksichtigt. (Für die Altersgruppe der 0-64-Jährigen wurden aus allen drei Jahren 2020, 2021 und 2022 die beobachteten Todesfälle für die Berechnung der Erwartungswerte für das Jahr 2023 verwendet.)

Die Gesamtzahl der für das Jahr 2023 statistisch erwarteten Todesfälle liegt im auf der Bevölkerungszunahme und -alterung basierenden Trend über die vergangenen zehn Jahre.

Anhand des Mortalitätsmonitoring können die «beobachteten» Zahlen mit den «erwarteten» Zahlen zeitnah verglichen werden. Das Monitoring umfasst alle Personen mit Wohnsitz in der Schweiz, die in der Schweiz verstorben sind.

In der Todesursachenstatistik muss für jeden Todesfall eine einzige Diagnose der Krankheit, die zum Tod geführt hat, ausgewählt werden. Nach den Regeln der Weltgesundheitsorganisation ist dies die Grundkrankheit, die am Beginn des Krankheitsverlaufs stand und nicht das letzte Ereignis, das schliesslich zum Tod geführt hat. Auch bei Mehrfacherkrankungen wird in den weltweit publizierten Tabellen zu den Todesursachen nur eine Grundkrankheit erfasst. Das Mortalitätsmonitoring ist daher nicht für das Monitoring einzelner Todesursachen wie etwa die Grippe geeignet. Es wurde speziell zum Monitoring der Gesamtsterblichkeit entwickelt.

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