Weiterbildung der Bevölkerung

Im Jahr 2021 gaben rund 45% der ständigen Wohnbevölkerung von 25 bis 74 Jahren an, innerhalb der vergangenen zwölf Monate an mindestens einer Weiterbildungsaktivität (nichtformale Bildung: Kurse, Seminare / Tagungen, Privatunterricht, und Schulung am Arbeitsplatz) teilgenommen zu haben.

Die Quote ist deutlich tiefer als 2016 (62%). Dies hat zu einem grossen Teil damit zu tun, dass im Referenzzeitraum der Unterricht vor Ort auf Grund der Covid-19-Pandemie während längeren Perioden pandemiebedingt nicht möglich war. Aufgrund von Änderungen im Erhebungsdesign, die sich ebenfalls auf die Quote ausgewirkt haben könnten, sind die Resultate der Jahre 2016 und 2021 allerdings nur bedingt vergleichbar.

Die Weiterbildungsteilnahme unterscheidet sich unter anderem nach Bildungsstand, Arbeitsmarktstatus sowie nach beruflicher Stellung. Tendenziell bilden sich proportional mehr Personen mit einem höheren sozioökonomischen Status weiter als solche mit einem tieferen Status.

34% der weiterbildungsaktiven Bevölkerung hat in der Referenzperiode nur an einer Bildungsaktivität teilgenommen. 24% besuchten zwei, 15% drei und 27% vier oder mehr Weiterbildungen. Die durchschnittliche Anzahl besuchter Weiterbildungen liegt bei 2,8.

Die Anzahl besuchter Weiterbildungsaktivitäten steigt mit dem Bildungsstand. So haben 48% der weiterbildungsaktiven Personen ohne nachobligatorische Ausbildung nur eine einzige Aktivität besucht. Bei Personen mit einer Ausbildung auf Sekundarstufe II liegt dieser Wert bei 40% und bei Personen mit Tertiärausbildung bei 29%.

Die Dauer der besuchten Weiterbildungen variiert zwischen wenigen Stunden und einigen Monaten. 47% der besuchten Aktivitäten dauerten weniger als 8 Stunden, 37% zwischen 8 und 40 Stunden und 16% über 40 Stunden.

Ein grosser Teil der sich weiterbildenden Bevölkerung hat mehrere Weiterbildungsaktivitäten besucht. Werden die Zeiten der besuchten Veranstaltungen zusammengezählt, so ergibt sich folgendes Bild: 20% der weiterbildungsaktiven Bevölkerung hat sich bis 8 Stunden weitergebildet, 36% zwischen 8 und 40 Stunden und 44% über 40 Stunden.

30% der Bevölkerung zwischen 25 und 74 Jahren haben sich ausschliesslich aus beruflichen, 7% ausschliesslich aus ausserberuflichen und 8% sowohl aus beruflichen als auch aus ausserberuflichen Gründen weitergebildet (gerundete Zahlen). Die Weiterbildungsteilnahme dient somit häufiger einem beruflichen als einem ausserberuflichen Zweck.

Bei Frauen ist die Weiterbildungsteilnahme häufiger ausserberuflich motiviert (18%) als bei Männern (13%). Umgekehrt nehmen mehr Männer (39%) als Frauen (37%) an beruflich orientierten Weiterbildungen teil. Diese Differenz lässt sich auch durch die unterschiedliche Integration der beiden Geschlechter auf dem Arbeitsmarkt erklären. Werden ausschliesslich die Erwerbstätigen betrachtet, so ist Teilnahmequote an beruflich orientierter Weiterbildung bei Frauen (49%) sogar etwas höher als bei Männern (48%).

Die Themenpalette der besuchten Weiterbildungen ist sehr breit. Am häufigsten werden Veranstaltungen in den Bereichen «Wirtschaft, Arbeit» (25%), «Wissenschaft, Technik» (17%), «Gesundheit» (14%) und «Informatik» (14%) besucht.

Im Jahr 2021 haben 48% der Erwerbstätigen aus beruflichen Gründen an mindestens einer Weiterbildungsaktivität teilgenommen, 44% wurden bei mindestens einer Aktivität von ihrem
Arbeitgeber unterstützt.

Der Anteil der Personen mit guter Ausbildung oder mit Führungsfunktion, die bei der Weiterbildung von der Unterstützung des Arbeitgebers profitierte, ist überdurchschnittlich hoch. Hingegen ist der Anteil der unterstützten Personen mit einem Beschäftigungsgrad von weniger als 50% mit 26% deutlich tiefer als derjenige von Personen, die ein höheres Pensum haben (46 – 47%).

55% der Personen, die an einer Weiterbildung teilnahmen, hatten keine Ausgaben für Kurskosten, Einschreibe- oder Prüfungsgebühren, für Lernmaterial oder technische Hilfsmittel. 4% hatten Ausgaben bis 100 Franken. 11% gaben zwischen 101 bis 500 Franken und 9% zwischen 501 bis 1000 Franken für Weiterbildungen aus. 21% hatten Ausgaben von mehr als 1000 Franken. Die durchschnittlichen Weiterbildungsausgaben der Teilnehmenden lagen 2021 bei ca. 500 Franken (+/- 40 Franken). Werden nur diejenigen 45% betrachtet, die Ausgaben für die besuchten Weiterbildungen hatten, so liegt dieser Wert bei ca. 2 480 CHF (+/- 190 CHF).

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