UNO-Grundprinzipien (Fundamental Principles)
Die zehn grundlegenden Prinzipien der öffentlichen Statistik wurden in 1992 von der Wirtschaftskommission für Europa der Vereinten Nationen erlassen, um nach dem Fall der Berliner Mauer einen Leitfaden für den Wiederaufbau der Statistiksysteme der osteuropäischen Staaten vorzugeben. Sie wurden 1994 von der statistischen Kommission der Vereinten Nationen genehmigt und sind ein Verhaltenskodex und ein universeller Standard für den Statistikbereich. Diese Prinzipien dienen sowohl als unabdingbare Verbindung als auch als klare Zäsur zwischen der Statistik und der Formulierung von politischen Handlungskonzepten.
Sie gewährleisten eine amtliche Statistik im Dienst der demokratischen Debatte. Auf internationaler Ebene dienen sie als grundlegende Referenz für die Festlegung von Verhaltenskodizes.
Seit ihrem Erlass hat die Schweiz auf dreifache Weise ihre Zustimmung zu den grundlegenden Prinzipien zum Ausdruck gebracht: Erlass eines Statistikgesetzes im Jahr 1992, Verabschiedung einer nationalen Charta, Übernahme des EU-Verhaltenskodexes.
Im März 2013 wurde an der Statistikkommission den Prinzipien eine Präambel hinzugefügt. Im Sommer 2013 wurde eine Resolution zu den Prinzipien vom Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen angenommen. Am 29. Januar 2014 wurden die Prinzipien inklusive der Präambel in der Resolution A/68/L.36, die von Ungarn eingereicht wurde, angenommen. Die Schweiz hat die Resolution als Co-Sponsor unterstützt.