Die Einkommen und Ausgaben der Privathaushalte in der Schweiz werden hier in Form von Übersichtstabellen über das Haushaltsbudget dargestellt.
Dabei weisen die Komponenten auf der Einkommensseite ein positives und diejenigen auf der Ausgabenseite ein negatives Vorzeichen auf.
Diese Darstellung erlaubt, eine Reihe von Zwischentotalen transparent und nachvollziehbar auszuweisen, wie beispielsweise das Bruttoeinkommen, das verfügbare Einkommen oder auch den Sparbetrag.
HABE 2020 | ||
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Beträge in Franken pro Monat pro Haushalt (Mittelwert) und Prozentverteilung (100%: Bruttoeinkommen) [1] | ||
Erwerbseinkommen [2] | 7'061 b | 71,9% |
- Einkommen aus unselbständiger Erwerbstätigkeit | 6'221 c | 63,4% |
- Einkommen aus selbständiger Erwerbstätigkeit | 840 d | 8,6% |
Einkommen aus Vermögen und Vermietung | 492 e | 5,0% |
Primäreinkommen [2] | 7'553 c | 76,9% |
Renten und Sozialleistungen | 2'110 c | 21,5% |
- Renten der AHV/IV (1. Säule) | 933 c | 9,5% |
- Renten aus der beruflichen Vorsorge (2. Säule) | 742 c | 7,6% |
- Sozialleistungen und Taggelder | 435 d | 4,4% |
Monetäre Transfereinkommen von anderen Haushalten | 153 e | 1,6% |
Bruttoeinkommen | 9'817 b | 100,0% |
Obligatorische Transferausgaben | -2'867 b | -29,2% |
- Sozialversicherungsbeiträge | -989 c | -10,1% |
- Steuern | -1'218 c | -12,4% |
- Krankenkassen: Prämien für die Grundversicherung | -661 a | -6,7% |
Monetäre Transferausgaben an andere Haushalte | -161 d | -1,6% |
Verfügbares Einkommen [3] | 6'789 b | 69,2% |
Übrige Versicherungen, Gebühren und Übertragungen | -525 c | -5,3% |
- Krankenkassen: Prämien für Zusatzversicherungen | -154 c | -1,6% |
- Übrige Versicherungsprämien | -163 c | -1,7% |
- Gebühren | -57 c | -0,6% |
- Spenden, gemachte Geschenke und Einladungen | -151 d | -1,5% |
Konsumausgaben | -4'564 b | -46,5% |
- Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke | -641 b | -6,5% |
- Alkoholische Getränke und Tabakwaren | -102 c | -1,0% |
- Gast- und Beherbergungsstätten | -343 c | -3,5% |
- Bekleidung und Schuhe | -138 c | -1,4% |
- Wohnen und Energie | -1'411 b | -14,4% |
- Wohnungseinrichtung und laufende Haushaltsführung | -207 c | -2,1% |
- Gesundheitsausgaben | -237 c | -2,4% |
- Verkehr | -630 c | -6,4% |
- Nachrichtenübermittlung | -175 b | -1,8% |
- Unterhaltung, Erholung und Kultur | -394 c | -4,0% |
- Andere Waren und Dienstleistungen | -286 d | -2,9% |
Sporadische Einkommen [4] | 182 d | 1,8% |
Sparbetrag | 1'881 c | 19,2% |
Anzahl Personen pro Haushalt (Mittelwert) | 2,12 b |
a Sehr gut: Variationskoeffizient < 1%.
b Gut: Variationskoeffizient von ≥ 1% bis < 2%.
c Recht: Variationskoeffizient von ≥ 2% bis < 5%.
d Genügend: Variationskoeffizient von ≥ 5% bis < 10%.
e Schlecht: Variationskoeffizient ≥ 10%.
[1] Wegen Rundungsdifferenzen können aufaddierte Werte leicht vom Total abweichen.
[2] Inklusive Sozialversicherungsbeiträge der Arbeitnehmer aber ohne diejenigen der Arbeitgeber.
[3] Der hier verwendete Begriff des verfügbaren Einkommens ist nicht kompatibel mit demjenigen der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung.
[4] Die sporadischen Einkommen (erhaltene Geschenke, Verkäufe und Rückerstattungen) werden nicht in die Berechnung des Bruttoeinkommens einbezogen. BFS – HABE 2020
Das File mit den Übersichtstabellen enthält zusätzliche Indikatoren wie die Personenzusammensetzung oder die Anteile von spezifischen Haushalten (z.B. von Mieterhaushalten).
Auf der Ausgabenseite stehen zudem Detailtabellen zur Verfügung, die deutlich mehr Indikatoren aufweisen (über 500 auf fünf Hierarchiestufen).
Für die Bereiche Nahrungsmittel und Getränke sowie Treibstoffe gibt es ferner Verbrauchstabellen zur Abschätzung des Mengenverbrauchs.
Das Haushaltsbudget nach Haushaltsmerkmalen
Die oben dargestellten Indikatoren mit den Mittelwerten über sämtliche Haushalte in der Schweiz ergeben zwar ein gutes Bild über das durchschnittliche Haushaltsbudget in der Schweiz. Die unterschiedlichen Ausprägungen je nach Haushaltszusammensetzung, nach Einkommenssituation oder nach anderen Dimensionen werden damit aber nicht gezeigt.
Erst die separate Darstellung des durchschnittlichen Haushaltsbudgets von einzelnen Untergruppen erlaubt, diese Variabilität aufzuzeigen. Dabei muss aber beachtet werden, dass die Resultate dieser Untergruppen nur basierend auf einer zusammengelegten Stichprobe von drei Jahren publiziert werden, weil die jährliche Stichprobe der HABE relativ klein ist (3452 Haushalte im Jahr 2020).
Es stehen Übersichtstabellen nach folgenden Haushaltsmerkmalen in Form von EXCEL-Files zur Verfügung:
Ausserdem gibt es die Übersichtstabellen von folgenden Haushaltstypen (gekreuzt mit weiteren Merkmalen):
Komplette Tabellenserien mit den Haushaltsbudgets
Von den oben aufgeführten Tabellen stehen auch EXCEL-Files mit der jeweils kompletten Tabellenserie einer Dreijahresauswertung zur Verfügung:
Vertiefende Analysen
Im Bereich der Einkommen und Ausgaben stehen des Weiteren vertiefende Analysen in Form von Publikationen über folgende Themen zur Verfügung:
Wie stark belasten die Krankenkassenprämien das Haushaltsbudget im Vergleich zu den Steuern?
Im Zusammenhang mit der Belastung der Haushaltsbudgets durch die obligatorischen Krankenkassenprämien stellt sich die Frage, welchen Anteil diese im Vergleich zu anderen obligatorischen Ausgaben wie den Steuern ausmachen.
In den Übersichtstabellen der Haushaltsbudgeterhebung kann man solche Vergleiche gut angehen, sowohl für den gesamtschweizerischen Durchschnitt wie auch für Unterkategorien. Im Tabellenregister 42 mit den Einkommensklassen der Paare mit Kindern sieht man zum Beispiel, dass die Prämien für die Grundversicherung einen grösseren Posten im Haushaltsbudget der beiden untersten Einkommensklassen darstellen als die Steuern.
In der Gesamtbevölkerung betrugen die Krankenkassenprämien der obligatorischen Grundversicherung im Jahr 2016 im Durchschnitt 626 Franken pro Monat, also erheblich weniger als die Steuern (1153 Franken pro Monat). In vielen Haushalten sind die Krankenkassenprämien dennoch höher als die Steuern. Aus folgender Grafik wird ersichtlich, wie hoch der Anteil der Haushalte effektiv ist, die mehr für die Krankenkassen zahlen als für Steuern.
Im Jahr 2016 wird dieser Anteil gesamtschweizerisch auf 37,2% aller Privathaushalte geschätzt, während er 2006 noch 30,1% betrug. In den letzten Jahren ist dieser Anteil leicht gestiegen. Während die Krankenkassenprämien im selben Zeitraum von 483 Franken pro Monat um fast 30% auf 626 Franken gestiegen sind, war dieser Anstieg bei den Steuern mit 16% etwas weniger stark (990 Franken pro Monat im 2006 auf 1153 Franken im 2016).
Zur Berechnung der Anteile wurden folgende zwei Aggregate verglichen:
- Die Ausgaben für die Krankenkassenprämien der obligatorischen Grundversicherung inklusive allfälliger obligatorischer Unfallversicherung abzüglich allfälliger Subventionen durch die öffentliche Hand wie die kantonalen Prämienverbilligungen oder die Sozialhilfeleistungen.
- Die Ausgaben für Einkommens- und Vermögenssteuern auf Niveau Bund, Kanton und Gemeinde sowie weitere Einkommens- und Vermögenssteuern wie Kirchensteuern.
Bei diesen Zahlen gilt es zu berücksichtigen, dass die Höhe sowohl der Prämien wie auch der Steuern einen Einfluss auf diesen Anteil haben. Dabei zeigt sich, dass die mittleren Prämien in der Gruppe 1 mit 691 Franken pro Monat im Jahr 2016 nur leicht höher liegen als die 588 Franken bei der Gruppe 2. Bei den Steuern sind die Unterschiede hingegen sehr deutlich: Während in der Gruppe 1 die Steuern mit 339 Franken pro Monat im 2016 weniger als die Hälfte der Krankenkassenprämien ausmachte, betrugen die Steuern in der Gruppe 2 mit 1634 Franken im Durchschnitt fast das Dreifache der Prämien.
Ein anderer Unterschied zwischen diesen beiden Gruppen zeigt sich in der Haushaltszusammensetzung: Die Haushalte der Gruppe 1 sind im Durchschnitt mit 2,42 Personen im 2016 etwas grösser als diejenigen der Gruppe 2 mit 2,07 Personen. Dabei zeigt sich, dass es in den Haushalten der Gruppe 1 im Durchschnitt fast doppelt so viele Kinder und Jugendliche bis 24 Jahren sowie etwas mehr Personen über 65 Jahren hat als in den anderen Haushalten.
Sowohl Krankenkassenprämien wie auch Steuern werden je nach Kanton unterschiedlich hoch angesetzt. Deshalb ist es interessant, die Unterschiede nach Kantonen zu untersuchen. Für die regionalen Auswertungen werden wegen der relativ kleinen Stichprobengrösse der Haushaltsbudgeterhebung jeweils drei Jahre zusammengelegt, hier die Jahre 2012 bis 2014. Dies erlaubt, die Indikatoren sowohl für die Grossregionen sowie einiger grösserer Kantone separat darzustellen.
Bei den regionalen Auswertungen wird ersichtlich, dass die regionalen Unterschiede beim Anteil der Haushalte mit höheren Ausgaben für Krankenkassen als für Steuern mit wenigen Ausnahmen nicht enorm sind. Auffällig sind dabei die Kantone Tessin und Genf, bei denen dieser Anteil rund die Hälfte der Haushalte ausmacht.
Dabei muss berücksichtigt werden, dass nicht nur die Krankenkassenprämien unterschiedlich sind, sondern dass auch die Steuerprogression, das Steuerniveau sowie die Möglichkeiten für Steuerabzüge sich zwischen den Kantonen merklich unterscheiden können.
Schliesslich ist es auch interessant, den Anteil der Haushalte mit höheren Ausgaben für Krankenkassen als für Steuern nach Haushaltstyp und Einkommensklassen zu untersuchen, weil insbesondere die Einkommenshöhe aber auch die Haushaltszusammensetzung die Höhe der Steuern wesentlich beeinflussen.
Sehr auffällig ist bei dieser Darstellung, dass der Anteil der Gruppe 1 in den Einkommensklassen der untersten zwanzig Prozent (Q1) mehr als die Hälfte ausmacht und sehr stark von der Höhe des Einkommens abhängt. Dies hängt natürlich mit der Progression der Steuern zusammen. So bezahlen unter den Paaren mit Kindern die Haushalte des tiefsten Einkommensquintils 486 Franken pro Monat für Steuern, während sich diese auf 3677 Franken für das oberste Einkommensquintil belaufen.
Bei den Haushalten mit älteren Personen macht der Anteil der Gruppe 1 im untersten Quintil fast 80% aus. Dies steht nicht zuletzt damit im Zusammenhang, dass ältere Personen für Krankenkassenprämien im Durchschnitt mehr ausgeben als jüngere: Während in der Zeitperiode 2012 bis 2014 die Krankenkassenprämien der Einpersonenhaushalte bis 64 Jahre im Durchschnitt bei 288 Franken pro Monat lagen, waren diese mit 385 Franken bei den Einpersonenhaushalten ab 65 Jahren deutlich höher.
Der Bericht über die Verteilung des Wohlstands wurde vom Eidgenössischen Finanzdepartement in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Statistik erstellt. Der Fokus liegt auf der Diskussion der Entwicklung der Einkommen, Vermögen und ihrer Bestandteile, deren Primärverteilung und Umverteilung sowie der Entwicklung und Struktur der Einkommensverwendung.
Verteilung des Wohlstands in der Schweiz (PDF, 3 MB, 16.12.2022)
Bericht in Erfüllung des Postulats 15.3381 Kommission für Wirtschaft und Abgaben des Nationalrates vom 14.04.2015
Der Bericht zur Einkommensungleichheit und staatlichen Umverteilung beschreibt die Zusammensetzung, Verteilung und Umverteilung der Einkommen der privaten Haushalte im Zeitraum von 1998 bis 2009.
Der Bericht über die finanzielle Situation der privaten Haushalte analysiert die Zusammensetzung und Verteilung der Einkommen der privaten Haushalte sowohl von der makro- wie auch von der mikroökonomischen Perspektive aus. Dabei wurden hauptsächlich Zahlen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung von 1990 bis 2004 sowie Resultate der Einkommens- und Verbrauchserhebung 1998 bis 2004 verwendet.
Weiterführende Informationen
Grundlagen und Erhebungen
Letzte Änderung 27.01.2023
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Bundesamt für Statistik Sektion Einkommen, Konsum und LebensbedingungenEspace de l'Europe 10
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