Treibhausgasemissionen können natürlichen Ursprungs oder durch den Menschen verursacht sein. Steigt die Treibhausgas-Konzentration in der Atmosphäre, wird der natürliche Treibhauseffekt verstärkt und das globale Klima auf diese Weise beeinflusst.
2020 wurden in der Schweiz rund 45 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente an Treibhausgasen emittiert (inkl. internationaler Flugverkehr, exkl. CO2 der Biomasse). Zwischen 1990 und 2020 haben die Emissionen insgesamt um 21% abgenommen. Dabei ist Methan (CH4) um 21%, Lachgas (N2O) um 14% zurückgegangen. Diese beiden Treibhausgase stammen überwiegend aus der Landwirtschaft und im Fall von Methan insbesondere aus der Nutztierhaltung. Die Emissionen von Kohlendioxid (CO2), die in erster Linie bei der Verbrennung fossiler Energieträger wie Erdöl, Erdgas oder Kohle entstehen und 2020 rund 80% der Treibhausgasemissionen ausmachten, sind in derselben Zeitperiode um 25% zurückgegangen. Dieser Rückgang ist insbesondere auf die Covid-19-Pandemie im Jahr 2020 zurückzuführen. Die aufgrund industrieller Prozesse emittierten synthetischen Treibhausgase hingegen haben sich seit 1990 mehr als versechsfacht.
Insgesamt haben die Treibhausgasemissionen der Wirtschaft im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr um etwa 14% abgenommen, diejenigen der Haushalte um 11%. Die heizungsbedingten Emissionen der Haushalte sind um 8% zurückgegangen, die transportbedingten Emissionen um 15%.
Zwischen 2000 und 2020 haben die fossilen CO2-Emissionen der Wirtschaft insgesamt um 26% abgenommen, was insbesondere auf die Covid-19-Pandemie zurückzuführen ist. Verschiedene Faktoren haben in unterschiedlichem Ausmass dazu beigetragen: Wird das Wirtschaftswachstum – gemessen an der Bruttowertschöpfung (BWS) – gesondert betrachtet, hätte dies zu einer Zunahme der Emissionen um 38% geführt. Die sinkende Energieintensität (verbrauchte Energie pro BWS-Einheit), die veränderte strukturelle Zusammensetzung der Wirtschaft sowie der veränderte CO2-Gehalt der genutzten Energie (z.B. infolge vermehrter Nutzung von Erdgas statt Erdöl) hätten hingegen allesamt eine Abnahme der Emissionen zur Folge gehabt (–37%, –15% bzw. –11%).
Zwischen 2000 und 2020 haben die heizungsbedingten fossilen CO2-Emissionen der Haushalte um 26% abgenommen, wobei verschiedene Faktoren in unterschiedlichem Ausmass dazu beigetragen haben. Wird die abnehmende Energieintensität, die z.B. durch verbesserte Gebäudeisolierungen oder energiesparende Heizgewohnheiten zustande kommen kann, gesondert betrachtet, hätte dies zu einem Rückgang der CO2-Emissionen um 27% geführt. Allein das Umstellen auf CO2-ärmere Energieträger, wie zum Beispiel von Erdöl auf Erdgas oder von Erdgas auf Wärmepumpen, hätte einen Rückgang der CO2-Emissionen um 19% gebracht. Von den beiden anderen untersuchten Faktoren hätten das Wachstum der ständigen Wohnbevölkerung und die Zunahme der Wohnfläche pro Kopf hingegen eine Zunahme der Emissionen um 16% bzw. 4% zur Folge gehabt.
Zwischen 2000 und 2020 nahmen die fossilen CO2-Emissionen durch den Privatverkehr um 22% ab, was insbesondere auf die Covid-19-Pandemie zurückzuführen ist. Wären alle übrigen Faktoren gleichgeblieben, hätte der Rückgang der gefahrenen Kilometer zu 12% tieferen Emissionen geführt. Die Energieintensität der Fahrzeuge hätte um 41% tiefere Emissionen zur Folge gehabt. Mit 4% ebenfalls zu tieferen Emissionen geführt hätte das Umstellen auf CO2-ärmere Treibstoffe. Das steigende Gewicht der Fahrzeuge wie auch das Bevölkerungswachstum hätte hingegen einen Anstieg der CO2-Emissionen bewirkt, um 18% bzw. 17%.
Werden neben den inländischen auch die importbedingten Emissionen berücksichtigt, spricht man vom Treibhausgas-Fussabdruck. Dieser entspricht der Gesamtmenge an Treibhausgasen, die im In- und Ausland verursacht wird, um die inländische Endnachfrage zu decken. 2020 belief sich der Treibhausgas-Fussabdruck der Schweiz auf 103 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente, wobei 66% der Emissionen im Ausland entstanden. Seit 2000 hat der Treibhausgas-Fussabdruck insgesamt um 13% abgenommen. Dabei haben die inländischen Emissionen um 25% abgenommen, die importbedingten Emissionen um 4%. Der Rückgang im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr ist insbesondere auf die Covid-19-Pandemie zurückzuführen.
Zusammengenommen machten die Bereiche Verkehr, Wohnen und Lebensmittelkonsum 2020 rund zwei Drittel des Treibhausgas-Fussabdrucks der Haushalte aus. Ausser beim Verkehr und beim Wohnen, wo rund die Hälfte des Fussabdrucks durch direkte Emissionen (Verbrennung von Treibstoffen, Heizöl usw.) verursacht wurden, machen die importbedingten Emissionen bei den anderen Ausgabeposten den grössten Teil des Fussabdrucks aus. Mit 91% besonders hoch waren die ausländischen Emissionen bei Kleidern und Schuhen; bei den Lebensmitteln betrugen sie 66%.
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