Ein sich veränderndes Klima wirkt sich auf verschiedenste Lebensbereiche aus. Die Gesellschaft kann darauf reagieren, beispielsweise durch Verringerung ihrer Einwirkung oder indem sie sich an die neuen Gegebenheiten anpasst. Auch wenn nicht alles hier Gezeigte seinen Ursprung in der Klimaproblematik hat, ist dennoch alles klimarelevant.
Die Treibhausgaseffizienz entspricht dem Verhältnis zwischen der inländischen Endnachfrage nach Gütern und Dienstleistungen und dem Treibhausgas-Fussabdruck. Dieser setzt sich aus der Gesamtmenge an Treibhausgasen zusammen, die im In- und Ausland emittiert wird, um die inländische Endnachfrage zu decken. Bei der inländischen Endnachfrage handelt es sich um die Summe der Konsumausgaben der privaten Haushalte und des Staates sowie der Bruttoinvestitionen und der Vorratsveränderungen. Da diese seit 2000 anstieg, während der Treibhausgas-Fussabdruck relativ konstant blieb, führt dies zu einer Zunahme der Treibhausgaseffizienz. Auch die Wohnbevölkerung ist in dieser Zeitspanne gewachsen, sodass der Treibhausgas-Fussabdruck pro Person zurückgegangen ist. 2020 belief sich dieser auf 11,9 Tonnen CO2-Äquivalente, wobei 66% der Emissionen im Ausland anfielen.
Durch die Verbrennung fossiler Energieträger, die den weitaus grössten Anteil am Energieverbrauch ausmachen, wird u.a. CO2 freigesetzt. Vermindern lassen sich diese Emissionen beispielsweise durch verbesserte Energieeffizienz oder die Umstellung auf CO2-ärmere Technologien, wie dies bei der Kernkraft oder den erneuerbaren Energien der Fall ist. 2021 machten Letztere 28% des Endenergieverbrauchs aus. Zwischen 1990 und 2021 ist der Verbrauch erneuerbaren Energien mit 77% stärker angestiegen als der Energieverbrauch insgesamt, der über diese Zeitspanne in etwa gleichgeblieben ist. Den grössten erneuerbaren Anteil am Endenergieverbrauch hatten 2021 die Wasserkraftwerke mit 14,3%, gefolgt von der Biomassennutzung mit 6,5%, der Umweltwärmenutzung mit 2,8% und der Nutzung des erneuerbaren Anteils aus Abfall mit 1,7%. Die übrigen erneuerbaren Technologien (Sonnenenergie, Biogaseinspeisung und biogene Treibstoffe, Energienutzung in Abwasserreinigungsanlagen sowie Windenergieanlagen) waren in geringerem Masse an der Energieproduktion beteiligt.
Der durchschnittliche CO2-Ausstoss neuer Personenwagen hat gemäss Prüfstandmessungen zwischen 1996 und 2021 um 40% abgenommen und belief sich 2021 auf 130 Gramm pro Kilometer. Die CO2-Emissionen aller Personenwagen hingegen sind zwischen 1996 und 2020 um 7,3% zurückgegangen. Dieser Unterschied ergibt sich aus der Mitberücksichtigung älterer Personenwagen, dem wachsenden Verkehrsaufkommen sowie der zunehmenden Diskrepanz zwischen den auf dem Prüfstand gemessenen CO2-Emissionen und den im Strassenverkehr tatsächlich verursachten. Betrug die Diskrepanz 2005 im Schnitt 13%, waren es 2015 bereits 41%.
Zwischen 1995 und 2020 hat die Besteuerung der fossilen Energien teuerungsbereinigt um 50% zugenommen und belief sich 2020 auf 490 Franken pro Tonnen Erdöläquivalente (toe). Dieser Anstieg ist hauptsächlich auf die Einführung der CO2-Abgabe im Jahr 2008 zurückzuführen, hingegen ist die Besteuerung der Treibstoffe während dieser Zeit relativ konstant geblieben. Der seit 2008 beobachtete Rückgang des Endenergieverbrauchs scheint zumindest teilweise den Anreizeffekt der CO2-Abgabe zu widerspiegeln. Die Besteuerung der fossilen Energien wird als Verhältnis zwischen den Steuereinnahmen aus fossilen Energien und dem Endverbrauch fossiler Energien gemessen, was gemeinhin als impliziter Steuersatz auf fossile Energien bezeichnet wird.
Zwischen 2000 und 2021 hat sich die klimabezogene Beschäftigung fast verfünffacht, wobei die Anzahl Vollzeitäquivalente von 17 100 auf 79 400 gestiegen ist. Diese Entwicklung ist vor allem auf die Aktivitäten im Zusammenhang mit Energiesparmassnahmen im Gebäudebau und der Erzeugung erneuerbarer Energie zurückzuführen. Die Beschäftigung insgesamt ist in derselben Zeitperiode um 16% gewachsen. Dementsprechend hat sich der Anteil der klimabezogenen Beschäftigung an der Gesamtbeschäftigung erhöht, von 0,5% auf 2%. Der Rückgang der klimabezogenen Beschäftigung in den letzten Jahren ist weitestgehend eine Folge der Abnahme der Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Bau von zertifizierten Gebäuden mit niedrigem Energieverbrauch.
2019 wurden 224 klimabezogene Patente durch Schweizer Erfinderinnen und Erfinder angemeldet. Gemessen an allen eingereichten Patentanmeldungen entspricht dies einem Anteil von 5,9%. Klimabezogene Patente umfassen unter anderem Innovationen in den Bereichen Energiespeicherung, erneuerbarer und nicht-fossiler Energieproduktion sowie Technologien zur Verbesserung der Energieeffizienz oder zur Verminderung der Treibhausgasemissionen.
2019 achteten 72% der Bevölkerung beim Kauf von kleineren Elektrogeräten oder Leuchtmitteln immer oder fast immer auf deren Stromverbrauch. Dieser Wert liegt in derselben Grössenordnung wie bei der letzten Erhebung vor 4 Jahren. Eine signifikante Veränderung konnte hingegen zwischen 2011 und 2015 festgestellt werden, als der Anteil Personen, die beim Kauf von kleineren Elektrogeräte immer oder meistens auf deren Stromverbrauch achten, von 65% auf 75% angestiegen ist.
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