Die untenstehenden Informationen zeigen zunächst die sprachregionale Bedeutung der mehrheitlich über Gebühren finanzierten Programme der SRG SSR im Verhältnis zu den jeweiligen Schweizer Privatsendern und zu den ausländischen TV-Stationen. Anschliessend wird die Stellung der öffentlich-rechtlichen Sender in den Schweizer Sprachregionen mit derjenigen in ausgewählten europäischen Ländern verglichen.
Die Fernsehnutzung in der Schweiz wird stark durch die Sender des benachbarten Auslands beeinflusst. In der deutschsprachigen Schweiz haben sie einen Marktanteil von 58%, in der italienischsprachigen Schweiz von 66% und in der französischsprachigen Schweiz von 69%. Die SRG SSR kommt in der italienischsprachigen Schweiz auf 32%, in der deutschsprachigen Schweiz auf 32% und in der französischsprachigen Schweiz auf 29% Marktanteile.
Die Nutzung von SRG SSR-Programmen ist in der Romandie von über 40% im Jahr 1985 auf 29% im Jahr 2022 zurückgegangen, während der Marktanteil ausländischer TV-Stationen angestiegen ist. Seit 2015 ist in der italienischsprachigen Schweiz die gleiche Entwicklung zu beobachten. In der Deutschschweiz ist ebenfalls ein Rückgang zu verzeichnen, der jedoch von einem Anstieg der Marktanteile der privaten und nicht der ausländischen Sender begleitet wird.
Die Angebote öffentlich-rechtlicher Fernsehanstalten werden in der Schweiz und in manchen europäischen Ländern besonders aufmerksam beobachtet, da sie vielfach einem öffentlichen Programmauftrag unterstehen und in unterschiedlichem Ausmass auch über Gebühren und andere staatliche Zuwendungen finanziert werden. Der Marktanteil der SRG SSR-Programme befindet sich im europäischen Vergleich im Mittelfeld. Im Gegensatz zu den Marktanteilen der öffentlich-rechtlichen Sender in den meisten umliegenden Ländern, welche in den letzten Jahren mehrheitlich eine deutlich sinkende Tendenz aufweisen, ist der Marktanteil in der Schweiz weniger stark geschrumpft.
Weiterführende Informationen
Methodologie
Elektronisches Messsystem Kantar Media (ab 2013)
Erhebung: Seit dem 1. Januar 2013 ermittelt die Mediapulse AG die Nutzung von Fernsehsendungen mit dem elektronischen Mess-System von Kantar Media, welches das seit dem 1. Januar 1985 eingesetzte Telecontrol abgelöst hat. Auch an der Basis des neu eingesetzten Systems steht ein elektronisches Mess- und Speichergerät (Kantar Media PeopleMeter), das – in repräsentativ ausgewählten Panelhaushalten – an den Fernsehapparaten angeschlossen wird. Neu wird in den Fernsehhaushalten auch die zeitversetzte TV-Nutzung sowie mit dem Kantar Media VirtualMeter die TV-Nutzung am Computer erfasst. Die Audiospuren der in den Haushalten eingeschalteten Fernsehprogramme werden vom Messgerät sekundengenau registriert und mit den an verschiedenen Standorten aufgezeichneten Referenzierungs-Audiospuren verglichen. Aus dem Audiospuren-Vergleich wird ermittelt, welches Programm im Haushalt eingeschaltet war.
Grundgesamtheit: Alle sprachassimilierten Personen, d.h. Personen, die mindestens eine der vier Landessprachen verstehen und sprechen können, ab drei Jahren in privaten Fernsehhaushalten.
Stichprobe: Repräsentatives Panel für die drei Schweizer Sprachregionen von Schweizer Haushalten mit Fernsehausstattung (Stand am 1.1.2021: 1047 Haushalte in der Deutschschweiz, 647 in der französischen Schweiz und 302 in der italienischen Schweiz). Nicht in der Messung berücksichtigt werden Haushalte, die ausschliesslich über den Computer fernsehen. Die Rekrutierung der Haushalte erfolgt neu auf der Grundlage des vollständigen Adressverzeichnisses der Schweizerischen Post. Damit werden auch die ca. 20% der Haushalte ohne Eintrag im Telefonbuch erreicht.
Messsystem Telecontrol (1985 bis 2012)
Erhebung: Zwischen 1985 und 2012 ermittelte die Mediapulse AG (bis zum 30.06.2006: der Forschungsdienst SRG SSR) die Nutzung der Fernsehsendungen mit dem elektronischen Messsystem Telecontrol. Mittels eines speziellen Gerätes wurde die Live-Nutzung der einzelnen Fernsehprogramme der Zuschauer in den Panelhaushalten in 30-Sekunden-Schritten ermittelt und täglich (Montag–Sonntag) für die Schweizer Bevölkerung in Fernsehhaushalten hochgerechnet.
Grundgesamtheit: Sämtliche Personen ab drei Jahren, die in einem Haushalt mit Telefonanschluss leben.
Stichprobe: Repräsentatives Panel für die drei Schweizer Sprachregionen von Schweizer Haushalten mit Fernsehausstattung (Stand am 1.1.2012: 1'030 Haushalte in der Deutschschweiz, 613 in der französischen Schweiz und 265 in der italienischen Schweiz). Die Daten für die Altersgruppen 15–29, 30–44, 45–59 und 60+ Jahre sind ohne Gästenutzung ausgewiesen. Die Rekrutierung der Haushalte basiert auf dem Telefonverzeichnis und erfolgt telefonisch.
Achtung: Ab 2010 ist kein Rückwärtsvergleich möglich (Wechsel vom Ersetzungsverfahren zum Tagesgewichtungsverfahren, was fehlende bzw. ausfallende Haushalte anbelangt: Beim Ersetzungsverfahren wurde der ähnlichste Haushalt in derselben Empfangsregion doppelt gezählt, während neu beim Tagesgewichtungsverfahren für einen ausfallenden Haushalt alle ähnlichen Haushalte und Personen etwas stärker gewichtet werden.)
Europäische Audiovisuelle Informationsstelle (OBS)
Es wird zwar in allen Staaten die durchschnittliche tägliche Nutzungsdauer berechnet, aber das Resultat – der Marktanteil öffentlich-rechtlicher Fernsehanstalten – basiert je Land auf unterschiedlichen Erhebungsmethoden und Konzepten. Daher ist die Vergleichbarkeit der Nutzungskennzahlen der Länder nur beschränkt möglich. Es kann von Jahr zu Jahr zur Optimierung der Vergleichbarkeit zu Anpassungen einzelner Länderwerte kommen. Die Zahlen eignen sich folglich vor allem zum Vergleich der Tendenzen.
Links
Mediapulse AG
Die Mediapulse AG (ehemals Forschungsdienst der SRG SSR idée suisse) bietet verschiedene Einzelstudien zu spezifischen Themen der Mediennutzung der Schweiz auf ihrer Internetseite an :
BAKOM
Europäische Audiovisuelle Informationsstelle (OBS)
Die Europäische Audiovisuelle Informationsstelle stellt eine Vielzahl von statistischem Material für den Rundfunkbereich aus dem gesamten europäischen Raum zusammen und bietet vergleichende Untersuchungen insbesondere im Bereich der europäischen Medienwirtschaft und dem Medienrecht:
Grundlagen und Erhebungen
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