Medienmitteilung

Todesursachenstatistik 2022 Im Jahr 2022 waren Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs für die Hälfte aller Todesfälle verantwortlich

11.12.2023 - Im Jahr 2022 sind 74 425 Personen der Schweizer Wohnbevölkerung verstorben. Herz-Kreislauf-Erkrankungen waren für den grössten Teil der Todesfälle verantwortlich (27,5%), gefolgt von Krebs (23,1%). Wie schon vor der Pandemie stand Demenz mit 8,8% der Todesfälle an dritter Stelle der Todesursachen. Covid-19 verursachte im Jahr 2022 insgesamt 5,5% der Todesfälle und belegte damit hinter den Atemwegserkrankungen (6,1%) den fünften Rang. Dies geht aus der Todesursachenstatistik 2022 des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor. 

Im Jahr 2022 sind aus der Schweizer Wohnbevölkerung 36 442 Männer und 37 983 Frauen verstorben. Dies entspricht einer standardisierten Sterberate von 504 pro 100 000 Männer und 352 pro 100 000 Frauen, wobei das Durchschnittsalter der Verstorbenen bei den Männern 77 Jahre und bei den Frauen 83 Jahre betrug. Im Vergleich zu 2021 ist die Sterberate bei den Männern um 0,5% (+1337 Todesfälle) und bei den Frauen um 2,8% (+1896 Todesfälle) angestiegen. Die Ergebnisse der Todesursachenstatistik geben keinen Hinweis darauf, dass dieser Anstieg auf eine einzige Ursache zurückzuführen ist. 

Herz-Kreislauf-Erkrankungen dominieren 

Im Jahr 2022 waren Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie bereits in den Vorjahren die häufigste Todesursache in der Schweiz: Bei den Männern lag die Zahl der Todesfälle bei 9512 (26,1%) und bei den Frauen bei 10 951 (28,8%). Dies kommt einer altersstandardisierten Sterberate von 123 pro 100 000 Männer und 84 pro 100 000 Frauen gleich. Im Vergleich zu 2021 ist die Sterberate bei den Männern um 0,5% (+398 Todesfälle) und bei den Frauen um 1% (+420 Todesfälle) angestiegen. Das Durchschnittsalter der Personen, die an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung starben, belief sich bei den Männern auf 81,4 Jahre und bei den Frauen auf 87,4 Jahre. 

Männer und Frauen mit ungleichem Krebsrisiko 

Im Jahr 2022 starben 17 220 Personen an Krebs, was 23,1 % aller Todesfälle entspricht. Es handelte sich dabei um 9310 Männer und 7910 Frauen, beide mit einem Durchschnittsalter von 75 Jahren. Dies kommt einer altersstandardisierten Sterberate von 133 pro 100 000 Männer und 95 pro 100 000 Frauen gleich. Gegenüber 2021 ist bei den Männern ein Rückgang der altersstandardisierten Rate um 2,3 % zu verzeichnen, obschon 45 Todesfälle mehr registriert wurden. Bei den Frauen wurde ein Anstieg der altersstandardisierten Rate um 2,1% (+295 Todesfälle) beobachtet. Lungenkrebs verursachte am meisten krebsbedingte Todesfälle: Bei den Frauen war er für 18,1% aller krebsbedingten Todesfälle verantwortlich, bei den Männern für 20,3%. An zweiter Stelle stand bei den Männern Prostatakrebs (14,5%), bei den Frauen Brustkrebs (17,2%). 

Demenz wieder dritthäufigste Todesursache 

Demenz ist in der Gesamtbevölkerung wie bereits vor der Covid-19-Pandemie wieder die dritthäufigste Todesursache. Im Jahr 2022 wurden 6546 (8,8%) demenzbedingte Todesfälle verzeichnet. Diese betrafen 2047 Männer mit einem Durchschnittsalter von 86 Jahren und einer altersstandardisierten Sterberate von 24 pro 100 000 und 4499 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 89 Jahren und einer altersstandardisierten Sterberate von 32 pro 100 000. Gegenüber dem Jahr 2021 ist die altersstandardisierte Rate damit bei den Männern um 7,5% (+205 Todesfälle) und bei den Frauen um 12,2% (+546) gestiegen. 

Weniger Todesfälle aufgrund von Covid-19

Im Jahr 2022 verstarben 4114 Personen infolge von Covid-19, davon 2207 Männer (53,6%) im Durchschnittsalter von 82 Jahren und 1907 Frauen (46,4%) im Durchschnittsalter von 85 Jahren. Bei den Männern war das Durchschnittsalter im Vergleich zu 2021 um zwei Jahre höher, bei den Frauen nahezu unverändert. Die altersstandardisierte Sterberate lag bei 28 pro 100 000 Männer und bei 16 pro 100 000 Frauen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die altersstandardisierte Sterberate bei den Männern um 34,1% (-949 Todesfälle) und bei den Frauen um 33,6% (-894) gesunken. Damit zählte Covid-19 im Jahr 2022 nicht mehr zu den drei häufigsten Todesursachen. 

Sechs Todesfälle in Zusammenhang mit der Covid-19-Impfung 

Im Jahr 2022 wurden sechs Todesfälle aufgrund von Nebenwirkungen der Covid-19-Impfung in den ärztlichen Todesursachenzertifikaten ausgewiesen, gegenüber 19 Todesfällen im Jahr 2021. Von den sechs Todesfällen waren vier Frauen im Durchschnittsalter von 85 Jahren und zwei Männer mit einem Durchschnittsalter von 91 Jahren betroffen. In den sechs Todesursachenzertifikaten wurden diverse Komorbiditäten wie Herzerkrankungen und ein Tumor ausgewiesen. 

Atemwegserkrankungen nehmen zu 

Im Jahr 2022 waren Atemwegserkrankungen die dritthäufigste Todesursache bei Männern (6,5%, 2351 Todesfälle) mit einer standardisierten Sterberate von 31 pro 100 000. Bei Frauen waren sie die vierthäufigste Ursache (5,7%, 2166 Todesfälle) mit einer altersstandardisierten Sterberate von 20 pro 100 000. Gegenüber 2021 ist die Sterberate bei den Männern um 18,2% (+414 Todesfälle) und bei den Frauen um 23,3% (+491 Todesfälle) gestiegen. Im Jahr 2021 lagen Atemwegserkrankungen sowohl bei Männern (5,5%, 1937 Todesfälle) als auch bei den Frauen (4,6%, 1674 Todesfälle) an fünfter Stelle. Da 2021 eine grosse Anzahl Covid-19-Tests durchgeführt wurden, ist es möglich, dass in diesem Zeitraum bei Personen mit Atemwegserkrankungen mehr Covid-19-Infektionen diagnostiziert wurden als 2022. 

Mehr Todesfälle im Strassenverkehr 

Im Jahr 2022 verstarben 233 Personen (173 Männer im Durchschnittsalter von 54 Jahren und 60 Frauen im Durchschnittsalter von 53 Jahren) infolge eines Strassenverkehrsunfalls. Die standardisierte Sterberate der Männer (3 pro 100 000) war drei Mal höher als die der Frauen (1 pro 100 000). Gegenüber 2021 entspricht dies bei den Männern einem Anstieg von 13% (+17 Todesfälle) und bei den Frauen von 71% (+17 Todesfälle). 

Suizide rückläufig, assistierte Suizide weiter zunehmend

Im Jahr 2022 nahmen sich 263 Frauen und 695 Männer im Durchschnittsalter von 54 bzw. 58 Jahren das Leben. Dies kommt einer altersstandardisierten Sterberate von 5 pro 100 000 Frauen und 13 pro 100 000 Männern gleich. Im Vergleich zu 2021 entspricht dies einer Abnahme von 7,3% (-23 Todesfälle) bei den Frauen und (einem Minus) von 6,5% (-24 Todesfälle) bei den Männern. 

Die Fälle von assistiertem Suizid haben im Laufe der Jahre weiter zugenommen: Im Jahr 2022 wählten 945 Frauen und 649 Männer den assistierten Suizid. Im Vergleich zu 2021 sind dies 134 Frauen (+16,5%) und 69 Männer (+11,9%) mehr. 

Zusätzliche Informationen finden Sie in der nachfolgenden PDF-Datei.


 

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Im Jahr 2022 waren Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs für die Hälfte aller Todesfälle verantwortlich
(PDF, 3 Seiten, 182 kB)


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