Von 1905 bis 2008 wurden in unregelmässigen Abständen Betriebszählungen per Fragebogen bei den Unternehmungen des zweiten und dritten Wirtschaftssektors und im Bereich der Landwirtschaft der Schweiz durchgeführt. Dadurch wurden die wirtschaftlichen Produktionseinheiten als Referenz für viele andere Statistiken unter ökonomischen, sozialen und räumlichen Gesichtspunkten erfasst. Ab 1995 wurden alle Arbeitsstätten geokodiert und dadurch eine Grundlage für die Auswertung von Hektardaten geschaffen.
Die NOGA (Nomenclature générale des activités économiques) ist ein grundlegendes Arbeitsinstrument, um statistische Informationen zu strukturieren, zu analysieren und darzustellen. Diese Systematik ermöglicht, die statistischen Einheiten «Unternehmen» und «Arbeitsstätten» aufgrund ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit zu klassieren und in eine übersichtliche und einheitliche Gruppierung zu bringen. Sie erlaubt, das beobachtete Universum wirklichkeitsgetreu, vollständig und für die verschiedenen Anwendungen ausreichend detailliert abzubilden.
Die aktuelle Version NOGA 2008 umfasst 5 Stufen und unterscheidet 794 verschiedene wirtschaftliche Tätigkeiten. Sie berücksichtigt sowohl die von der Statistischen Systematik der Wirtschaftszweige in der Europäischen Gemeinschaft (NACE Rev. 2) vorgegebenen Rahmenbedingungen als auch die Bedürfnisse der verschiedenen Interessensgruppen in der Schweiz.
Für die Datendiffusion werden statistische Informationen der Betriebszählungen ab 1995 im Hektarraster ausgewertet. Für jede Hektare dienen die Koordinaten des südwestlichen Eckpunkts (unten links) als Identifikator. Die zu jeder Zelle ausgewiesenen Merkmale oder Zahlenwerte beziehen sich auf das Vorkommen innerhalb der 100x100 m Fläche dieser Zelle, also z.B. die Anzahl von Betrieben, deren Zentrumskoordinaten im fraglichen Quadrat liegen. Sie bilden also eine Aggregation der jeder Rasterzelle oder Hektare zugeordneten Einzelrecords einer Erhebung.
Bei der Abgabe von Rohdaten und kartografischen Darstellungen auf Hektarbasis bestehen aus Datenschutzgründen für Merkmale aus den Betriebszählungen gewisse Einschränkungen. Absolute Werte von 1 bis 3 werden in den Standardtabellen aufgrund des Datenschutzes als eine Klasse mit dem Wert «3» ausgewiesen. In begründeten Fällen können nicht klassierte Daten für Zwecke der Statistik, der Forschung und der Planung nach Abschluss eines Datenschutzvertrages abgegeben werden.
Präsenzcodes zeigen an, ob auf einer Hektare Arbeitsstätten einer bestimmten NOGA-Wirtschaftsart vorkommen oder nicht, ohne dabei die Anzahl der jeweils vorkommenden Arbeitsstätten offenzulegen. Zusammen mit der Klassierung kleiner Werte (siehe oben) ist dies eine weitere Massnahme zur Sicherung des Datenschutzes von Merkmalen über natürliche und juristische Personen.
Eidgenössische Betriebszählung 2008
In der BZ2008 wurden die Geodaten der drei Wirtschaftssektoren erstmals in gemeinsamen Dateien vertrieben. Damit wird auf die früher unterschiedliche Behandlung und Präsentation von Land- und Forstwirtschaft, Jagd, Fischerei und Aquakultur einerseits sowie Industrie und Dienstleistungen andererseits verzichtet.
Für den primären Sektor wurden die meisten Daten durch Koordination der administrativen Daten im Rahmen der Direktzahlungsverordnung erhoben. Die Daten des sekundären und tertiären Sektors wurden entweder über Papierfragebogen, Online-Fragebogen (E-Survey) oder Profiling erhoben. Die Geokodierung der Arbeitsstätten erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Betriebs- und Unternehmensregister (BUR) und dem Eidgenössischen Gebäude- und Wohnungsregister (GWR).
Die Basisdaten sind nach der für die Erhebung 2008 benutzten NOGA 2008 geschlüsselt worden. Anschliessend wurden ca. 1500 Merkmale über Betriebe und Beschäftigte nach Voll- und Teilzeit und der NOGA (Allgemeine Systematik der Wirtschaftszweige) für das Standardangebot auf Hektaren aggregiert oder als Präsenzcode gespeichert.
Die Geodaten aus den Eidgenössischen Betriebszählungen von 1995/1996, 1998, 2000/2001 und 2005 liegen nach der NOGA 2002 harmonisiert vor. Damit die Geodaten der BZ2008 auch mit jenen aus den früheren Betriebszählungen verglichen werden können, wurde eine zusätzliche Auswertung der BZ08 mit den Merkmalskombinationen der harmonisierten Geodaten nach der NOGA 2002 bereitgestellt und können auf Anfrage mitgeteilt werden.
Betriebszählungen des Industrie- und Dienstleistungssektors 1995, 1998, 2001, 2005
Die Basisdaten aus den Eidgenössischen Betriebszählungen im 2. und 3. Wirtschaftssektor von 1995, 1998 und 2001 wurden von der NOGA 1995 nach der für die Erhebung 2005 benutzten NOGA 2002 umgeschlüsselt und harmonisiert. Anschliessend wurden ca. 1000 Merkmale über Betriebe und Beschäftigte nach Voll- und Teilzeit und der NOGA (Allgemeine Systematik der Wirtschaftszweige) für das Standardangebot auf Hektaren aggregiert oder als Präsenzcode gespeichert.
Betriebszählungen im Primärsektor 1996, 2000, 2005
Die Betriebszählung im Sektor 1 ist eine umfassende Strukturerhebung, die alle Arbeitsstätten und Beschäftigte in Land- und Forstwirtschaft, Jagd, Fischerei und Aquakultur berücksichtigt. Sie liefert mit dem 2. und 3. Wirtschaftssektor vergleichbare Ergebnisse. Seit 1996 sind die Zählungen mit der landwirtschaftlichen Betriebsstrukturerhebung koordiniert und dienen zur Aktualisierung des Betriebs- und Unternehmensregisters im Primärsektor.
Die Basisdaten aus den Betriebszählungen im ersten Wirtschaftssektor von 1996 und 2000 wurden von der NOGA 1995 nach der NOGA 2002 umgeschlüsselt, harmonisiert und anschliessend nach den gleichen Merkmalen wie in der landwirtschaftlichen Betriebszählung 2005 neu ausgewertet. Somit liegen die Resultate der Zählungen im Sektor 1 für die Jahre 1996, 2000 und 2005 in einer vergleichbaren Form vor.
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