21.11.2023 - Neue statistische Informationen

Indikatoren der Gleichstellung von Frau und Mann 4/2023

Rückgang des Frauenanteils im Parlament, nicht nur in der Schweiz

Dem Wahlergebnis vom vergangenen 22. Oktober entsprechend sind 38,5% der in den Nationalrat gewählten Personen Frauen. Das bedeutet, im Vergleich zum Resultat der Wahlen von 2019 (42,0%), einen Rückgang des Frauenanteils von 3,5 Prozentpunkten. Von den Nachbarländern der Schweiz zeigte sich in Italien und Frankreich bei den letzten Parlamentswahlen eine ähnliche Entwicklung. Der Anteil gewählter Frauen ist gesunken und beträgt in Italien 32,3% und in Frankreich 37,8%. In Österreich, Deutschland und Liechtenstein ist er hingegen mit den letzten Wahlen gestiegen und liegt bei 40,4%, 35,1% bzw. 28,0%.

Frauen und Männer hälftig unter den Studierenden auf Tertiärstufe

Die Verteilung von Frauen und Männern unter den Studierenden in einer höheren Berufsbildung oder an einer Hochschule (Tertiärstufe) ist insgesamt in der Schweiz mit einem Frauenanteil von 51,0% relativ ausgeglichen. Dies ist auch in Deutschland und Griechenland der Fall. Generell sind in den europäischen Ländern Frauen übervertreten.

Hoher Anteil erwerbstätiger Frauen bedingt durch Teilzeit

In der Schweiz sind drei Viertel der 15- bis 64-jährigen Frauen erwerbstätig (76,0%). Damit gehört die Schweiz, zusammen mit den nordeuropäischen EU- und EFTA-Staaten, zu den Ländern mit den höchsten Erwerbstätigenquoten von Frauen. Dies beruht auf dem, im europäischen Vergleich, zweithöchsten Anteil teilzeiterwerbstätiger Frauen, direkt hinter den Niederlanden (CH 59,9%, NL 63,8%, EU 28,4%). Zudem ist in der Schweiz das Verdienstgefälle zwischen Frauen und Männern in Industrie, Baugewerbe und Dienstleistungen, basierend auf dem durchschnittlichen Bruttostundenlohn, relativ hoch (17,7%). Höher ist er nur in Estland und Österreich (EE 20,5%, AT 18,8%, EU 12,7%).

Thema	Wirtschaftliche und soziale Situation der Bevölkerung

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