Preisniveauindizes vergleichen zu einem bestimmten Zeitpunkt das Preisniveau zwischen mehreren Ländern. Sie werden von nationalen politischen Entscheidungsträgern als Information herangezogen wie auch von Privatpersonen, z. B. im Fall von Alimentenzahlungen über Landesgrenzen hinweg oder beim Abschluss von Lohnverträgen im Ausland.
Auf der Stufe Bruttoinlandprodukt betrug das Preisniveau der Schweiz im Jahr 2022 157,4 Indexpunkte. Damit ist die Schweiz, in Bezug auf das Preisniveau auf Ebene Bruttoinlandprodukt, das teuerste Land im Vergleich vor Island (156,7) und Norwegen (134,3).
Das Preisniveau kann auch für einzelne Produktegruppen (analytische Kategorien) betrachtet werden. Die nachfolgende Darstellung zeigt dies anhand der Schweiz und ihrer Nachbarländer.
Ein bestimmter Warenkorb mit identischem Nutzen (aus der Produktgruppe "Verkehr") kostete im Jahr 2022 in der Schweiz 127 CHF, in Deutschland 109,2 CHF, in Frankreich 108,5 CHF, in Italien 96,4 CHF und in Österreich 107,7 CHF. Im Durschnitt der 27 EU-Mitgliedsländer kostete er 100,0 CHF.
Anwendungsbeispiel: Herr Müller aus Italien hat eine neue Arbeitsstelle bei der Italien-Schweiz Handels AG angenommen und wird künftig in der Schweiz arbeiten. Er hat mit seinem Arbeitgeber vereinbart, dass die Höhe seines Bruttolohnes dem Schweizer Preisniveau angepasst wird. Das zuvor vereinbarte Gehalt von CHF 5'000 soll angepasst werden. Dazu wird die Lohnsumme durch das Italienische Preisniveau dividiert und anschliessend mit dem Schweizer Preisniveau multipliziert. Sie haben sich für die Berechnung auf die Aggregatsstufe «tatsächlicher Individualverbrauch» geeinigt, da dieses die Ausgaben für Konsumgüter von privaten Haushalten wiederspielegelt (exkl. Abgaben für Sozialversicherungen und Steuern).
CHF 5'000 : 101,2 x 184,4 = CHF 9'110,67
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