Kaufkraftparitäten stellen die Kaufkraft der nationalen Währung der verschiedenen Länder dar. In ihrer einfachsten Form sind Kaufkraftparitäten Preisverhältnisse für ein identisches Produkt in zwei oder mehr Ländern in den jeweiligen Landeswährungen.
Kostet zum Beispiel ein Kilo Äpfel (Sorte: Granny Smith, Qualität 1A) in Frankreich 2 Euro und in der Schweiz 5 Franken, beträgt die Kaufkraftparität der Schweiz im Verhältnis zu Frankreich 2.50 Fr. zu 1 €. Diese einfachen Preisrelationen werden dann über grössere Produktgruppen bis zum Bruttoinlandprodukt aggregiert.
Die nationalen Statistikämter erheben jährlich die Preise von rund 12’000 Produkten aus den unterschiedlichsten Bereichen, wie beispielsweise Nahrungsmittel, Bekleidung, Verkehrsdienstleistungen, Stationäre Gesundheitsdienstleistungen oder aus der Baugewerbe. Es werden anschliessend sogenannte analytische Kategorien (beispielsweise «Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke», «Bekleidung und Schuhe», «Gesundheitspflege» oder «Verkehr») gebildet. Diese fliessen in die übergeordneten Aggregate «tatsächlicher Individualverbrauch», «tatsächlicher Kollektivverbrauch» und «Bruttoanlageinvestitionen», welche schliesslich das Bruttoinlandprodukt bilden.