Eidgenössische Wahlen

Alle vier Jahre wählt die Schweizer Bevölkerung ihre Vertreterinnen und Vertreter im nationalen Parlament. Das Bundesamt für Statistik erhält von den Kantonen die ausgezählten Stimmen und dokumentiert und analysiert sie. Es berechnet die Zahlen für die gesamte Schweiz, erstellt die Liste der Gewählten und unterstützt damit die Bundeskanzlei beim Zusammenstellen der Wahlergebnisse, die dem Parlament zur Bestätigung vorgelegt werden.

Das BFS gewährleistet die Genauigkeit, Vergleichbarkeit und Transparenz der Ergebnisse. Es stellt sicher, dass alle Berechnungen auf korrekten Daten basieren. Es sorgt dafür, dass die Daten in Übereinstimmung mit anerkannten Standards und Methoden erhoben, analysiert und veröffentlicht werden. Es produziert Daten, die objektiv und fundiert sind, die Vergleiche ermöglichen und aufzeigen, woher wir kommen und wohin wir gehen. Und es macht alles zugänglich und nutzbar – für die Regierung, die Wirtschaft, die Wissenschaft und die Gesellschaft, für datenbasierte Entscheidungen und die Entwicklung der Schweiz.

Die Leistungen des BFS rund um die Wahlen konkret:

Wir liefern die Grundlagen für die Anzahl Nationalratssitze pro Kanton.

Das BFS liefert durch seine Statistik der ständigen Wohnbevölkerung die Grundlagen für die Berechnung, welcher Kanton durch wie viele Sitze im Nationalrat repräsentiert sein soll. Dies muss wegen demografischen Entwicklungen regelmässig überprüft werden.
Das BFS errechnet die Zahlen für die gesamte Schweiz, erstellt die Liste der Gewählten und stellen die Daten zusammen, die dann auch von der Bundeskanzlei und dem Bundesrat für den Beschluss verwendet werden. Massnahmen wie einheitliche Nomenklatur und weitere Standards gewährleisten hier, dass jeder Kanton auf der Grundlage von einheitlichen, vergleichbaren Daten die richtige Anzahl von Sitzen erhält.

Wir weisen die eingereichten Wahllisten den nationalen Parteien zu.

Eine Liste von Bezeichnungen stellt sicher, dass alle Beteiligten dieselbe Sprache sprechen, dieselben Begriffe verwenden. Zum Beispiel kann es unterschiedliche Bezeichnungen für dieselbe politische Partei in verschiedenen Kantonen geben. Die Nomenklatur des BFS weist der Partei dann einen einheitlichen Namen zu, der auf allen Wahllisten und in allen Statistiken verwendet wird. Dies ist Voraussetzung, um die Daten und Ergebnisse auswerten und vergleichen zu können.

Wir legen den Standard der Datenübermittlung fest.

Für Effizienz und Vergleichbarkeit legt das BFS Standards fest, in denen die Kantone dem BFS die Daten übermitteln sollen. Es ist Mitglied des Vereins eCH, der Standards im Bereich E-Government fördert, entwickelt und verabschiedet und damit für eine effiziente elektronische Zusammenarbeit zwischen Behörden, Unternehmen und Privaten sorgt. Die Umstellung auf Standards ist lohnend, aber aufwändig, und kann 2023 erst in einzelnen Kantonen umgesetzt werden, die damit wertvolle Pionierarbeit leisten.

Wir veröffentlichen die Wahllisten (September).

Das BFS veröffentlicht jeweils im September des Wahljahres die Listen der Kandidatinnen und Kandidaten.

Wir veröffentlichen am Wahltag die Ergebnisse in Echtzeit.

Dank den laufend aktualisierten Ergebnissen können Interessierte das Wahlgeschehen unmittelbar mitverfolgen. Nach Auszählung aller Kantone veröffentlichen wir die nationalen Parteistärken. Diese sind ein wichtiger Gradmesser für den Wahlerfolg und spielen bei der Diskussion um den Anspruch auf einen Sitz im Bundesrat eine zentrale Rolle.

Wir erstellen die Panaschierstatistik.

Im Anschluss an den Wahlsonntag erstellt und publiziert das BFS die Panaschierstatistik. Sie wird in der Politikwissenschaft und der Wahlforschung verwendet, um die Ergebnisse der Wahlen zu analysieren und Trends und Muster in den Stimmen der Wählenden aufzudecken. Damit ermöglicht das BFS der Öffentlichkeit, die Ergebnisse der Wahlen zu verstehen und zu analysieren. Anders als in den meisten Ländern haben die Wählenden verschiedenste Möglichkeiten, ihren Wahlzettel zu verändern und z.B. Kandidierenden von anderen Wahllisten ihre Stimmen geben (panaschieren). Eine Analyse, wie diese Möglichkeit von den rund zwei Millionen Wählenden genutzt wurde, fördert verschiedene Erkenntnisse zu Tage, z. B. über die Parteidisziplin der Wählenden, die Attraktivität der Parteien und einzelnen Kandidierenden oder über die Affinität der Parteien zu einander.

Wir bieten Workshops für Journalisten an.

Das BFS bietet Workshops für Datenjournalisten an, um sie bei der Berichterstattung über die Wahlen zu unterstützen. Im Fokus stehen dabei die technischen Schnittstellen auf maschinenlesbare Datensätze (APIs), damit die Journalistinnen die gewünschten Daten mit eigenen Instrumenten aufarbeiten oder zu Diagrammen usw. weiterverarbeiten können.

Wir behandeln eine grosse Datenmenge in Echtzeit auf transparente, nachvollziehbare und neutrale Weise.

Das BFS verarbeitet am Wahlsonntag grosse Datenmengen und stellt die konsolidierten Ergebnisse quasi in Echtzeit zur Verfügung. Die Daten der Kantone werden über sedex ausgetauscht, die Plattform für den sicheren Datenaustausch zwischen Organisationseinheiten. Sie trägt massgeblich zum Schutz vor Wahlfälschung und Einmischung von aussen bei und setzt dazu moderne Verschlüsselungsverfahren sowie Sicherheitszertifikate der Swiss Government PKI ein.