04.10.2023 - Neue statistische Informationen

Gesamtrechnung der Sozialen Sicherheit 2022: Early Estimates

2022 beliefen sich die Ausgaben für Sozialleistungen auf 208 Milliarden Franken, das sind 4,3 Milliarden Franken weniger als 2021 (-2,0%). Im Jahr 2020 hatten die Sozialausgaben vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie einen historischen Höchstwert erreicht (212 Mrd. Franken). Alle Beträge sind in realen Zahlen, d. h. zu konstanten Preisen, angegeben.

Der Rückgang der Sozialausgaben um 4,3 Milliarden Franken zwischen 2021 und 2022 ergibt sich aus gegensätzlichen Entwicklungen.

Die Sozialausgaben im Bereich Arbeitslosigkeit (-7,4 Mrd. Franken) setzten 2022 ihren 2021 begonnenen Abwärtstrend fort und erreichten nahezu wieder das Vor-Corona-Niveau. Hauptgrund für diese Entwicklung sind die rückläufigen Ausgaben für Kurzarbeitsentschädigungen (KAE) der Arbeitslosenversicherung sowie für Corona-Erwerbsausfallentschädigung.

Im Gesundheitsbereich nahmen die Ausgaben für Sozialleistungen um 2,0 Milliarden Franken zu, was auf die steigenden krankheitsbedingten Absenzen (Lohnfortzahlungen) sowie die höheren Leistungen aus der obligatorischen Krankenversicherung zurückzuführen ist. Gleichzeitig sanken die Leistungen in Zusammenhang mit Tests und Impfungen nahezu auf das Vor-Corona-Niveau.

Vor dem Hintergrund des Ukrainekonflikts und der Aufnahme von Personen mit Schutzstatus S stiegen die Ausgaben für Leistungen im Bereich soziale Ausgrenzung gegenüber 2021 um 0,4 Milliarden Franken (+10,5%).

Auf der Einnahmenseite (d. h. bei den Finanzierungsquellen der sozialen Sicherheit) führte der Ausgabenrückgang zwischen 2021 und 2022 zu einem Minus um 1,8 Milliarden Franken. Die sinkenden Einnahmen erklären sich hauptsächlich mit den rückläufigen Bundesbeiträgen infolge der sich normalisierenden Pandemiesituation (-7,8 Mrd. Franken). Gleichzeitig legten die Sozialbeiträge der Arbeitgeber und die Vermögenserträge zu (+4,1 Mrd. bzw. +1,5 Mrd. Franken).

Dies geht aus ersten Schätzungen der Gesamtrechnung der Sozialen Sicherheit hervor, die acht Monate vor dem bisher üblichen Termin veröffentlicht werden. Genauere und ausführlichere Ergebnisse und Analysen mit internationalen Vergleichen werden im Februar 2024 publiziert.