Medienmitteilung

Europäischer Bericht zur Perinatalgesundheit 2010 Die Schweiz liegt bis auf wenige Ausnahmen im Durchschnitt

Neuchâtel, 27.05.2013 (BFS) - Die Gesundheit von Müttern und Neugeborenen sowie die medizinische Betreuung bei der Geburt unterscheiden sich je nach Land stark. Erstmals berücksichtigt ein europäischer Bericht zur Perinatalgesundheit Daten des Bundesamtes für Statistik (BFS) und erlaubt somit den Vergleich der Situation in der Schweiz mit jener in anderen Ländern. Bei den meisten Indikatoren liegt die Schweiz im europäischen Durchschnitt. Sie verzeichnet jedoch den tiefsten Anteil der Mütter im Teenager-Alter (1,1%) und einen der höchsten Anteile der im Ausland geborenen Mütter (41,1%).

Die Gesundheit von Müttern und Neugeborenen ist sowohl in der Schweiz als auch in Europa ein Schlüsselbereich des Gesundheitswesens. Der technologische Fortschritt hat in den letzten Jahrzehnten einerseits dazu geführt, dass mehr Paare ein Kind zeugen können und dass mehr Frühgeborene überleben. Andererseits brachte er aber auch neue Gesundheitsrisiken mit sich. Die geburtsmedizinischen Praktiken haben sich ebenfalls verändert. Qualitativ hochstehende und international vergleichbare perinatale Daten sind unerlässlich, um solche Veränderungen und deren Auswirkungen besser erfassen zu können. Im heute veröffentlichten Bericht zum EURO-PERISTAT-Projekt sind erstmals auch Daten aus der Schweiz enthalten.

Profil der Frauen bei der Geburt ihres Kindes

In der Schweiz waren im Jahr 2010 insgesamt 1,1 Prozent der Frauen bei der Geburt ihres Kindes unter 20 Jahre alt. Im europäischen Vergleich entspricht dies dem niedrigsten Anteil an Müttern im Teenager-Alter. In den anderen Ländern betrug der Anteil zwischen 1,4 Prozent (Dänemark, Italien, Niederlande) und 10,6 Prozent (Rumänien). In der Schweiz waren 25,8 Prozent der Frauen, die im Jahr 2010 geboren haben, 35 Jahre alt oder älter. Dieser Wert ist im europäischen Vergleich zwar hoch, er liegt jedoch unter demjenigen von Irland (27,9%), Spanien (29,5%) und Italien (34,7%). Die Zahl der Frauen, die Zwillinge oder Drillinge zur Welt brachten, reichte von 9,1 pro 1000 in Rumänien bis 26,5 pro 1000 in Zypern. Mit 18,7 Promille wies die Schweiz einen hohen Wert auf, der in Deutschland, Slowenien und Luxemburg ähnlich bzw. gleich hoch war. Der Anteil der im Ausland geborenen Frauen variiert von Land zu Land stark. Während er in der Tschechischen Republik und in Finnland weniger als 10 Prozent betrug, belief er sich in der Schweiz auf 41,1 Prozent. In Europa wies einzig Luxemburg mit 66 Prozent einen höheren Wert auf.

Medizinische Betreuung

Geburten mittels Kaiserschnitt werden in ganz Europa immer häufiger. Ausnahmen bilden Finnland und Schweden, wo die Zahl zwischen 2004 und 2010 leicht zurückgegangen ist. In der Schweiz wurde im Jahr 2010 bei einem Drittel der Geburten ein Kaiserschnitt durchgeführt. Polen, Portugal, Rumänien, Italien und Zypern verzeichneten einen noch höheren Anteil. Der Anteil der Geburten ohne geburtsmedizinischer Eingriff (natürliche Geburt ohne Einleitung, Zangen-/Vakuumextraktion oder Dammschnitt) belief sich 2010 in der Schweiz auf 34,8 Prozent. Insgesamt 0,7 Prozent der Geburten waren Hausgeburten, 1,5 Prozent fanden in einem Geburtshaus und 97,8 Prozent in einem Spital statt.


 

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