Comunicato stampa

Schweizerische Arbeitskräfteerhebung: Beteiligung am Arbeitsmarkt 2010-2018 Erwerbsbeteiligung in der Schweiz weiterhin gestiegen

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Teilzeitarbeit legte zwischen 2012 und 2022 drei Mal stärker zu als Vollzeitarbeit

23.04.2019 - In der Schweiz nehmen 84,2% der Bevölkerung im Alter von 15 bis 64 Jahren am Arbeitsmarkt teil. Gegenüber 2010 entspricht dies einem Anstieg um 2,9 Prozentpunkte. Teilzeitarbeit ist in der Schweiz viel stärker verbreitet als in der Europäischen Union. Immer mehr Mütter mit kleinen Kindern zählen weiterhin zur Erwerbsbevölkerung. Mütter wechselten fast doppelt so häufig die Stelle wie Väter, um Familie und Beruf besser vereinbaren zu können. Dies sind einige Ergebnisse der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung 2018 des Bundesamtes für Statistik (BFS).

Im Vergleich zu den EU-Ländern und den übrigen Mitgliedstaaten der Europäischen Freihandelsassoziation (EFTA) ist die Erwerbsquote (Anteil Erwerbspersonen an der Bevölkerung) in der Schweiz sehr hoch. Sie hat zwischen 2010 und 2018 bei den 15- bis 64-Jährigen stark zugenommen von 81,3% auf 84,2%. Innerhalb der EU/EFTA ist die Erwerbsbeteiligung nur in Island höher (88,7%). Der EU-Durchschnitt liegt bei 73,3% (Daten von 2017).

Teilzeitarbeit in der Schweiz und in den Niederlanden am stärksten verbreitet

Die hohe Erwerbsbeteiligung in der Schweiz wird relativiert durch den erheblichen Anteil Teilzeiterwerbstätige (2018: 35,0%). Lediglich die Niederlande weisen eine höhere Teilzeitquote auf (49,8%). Der Durchschnitt der EU28 ist mit 19,4% wesentlich tiefer. Aufgrund des hohen Anteils von Teilzeiterwerbstätigen in der Schweiz ist die Erwerbsquote in Vollzeitäquivalenten (VZÄ) deutlich niedriger als die nicht umgerechnete Erwerbsquote (Erwerbsquote der 15–64-Jährigen in VZÄ: 72,8%).

Erwerbsquote: Differenz zwischen Frauen und Männern verringert sich

2018 war die Erwerbsquote der 15- bis 64-jährigen Frauen mit 79,9% um 8,6 Prozentpunkte tiefer als jene der Männer (88,5%). Der Geschlechterunterschied hat sich zwischen 2010 und 2018 um 3,3 Prozentpunkte verringert. Umgerechnet in VZÄ belief sich die Erwerbsquote bei den Frauen auf 59,8% und bei den Männern auf 85,5%. In der EU lag die Erwerbsquote der Männer 2017 bei 78,9%, jene der Frauen bei 67,8%.

Immer mehr Mütter mit kleinen Kindern zählen weiterhin zur Erwerbsbevölkerung

Bei den 25- bis 54-jährigen Müttern mit Kindern unter 4 Jahren ist die Erwerbsquote stark angestiegen (2010: 67,4%; 2018: 75,7%). Der Anteil der zur Erwerbsbevölkerung zählenden Mütter nimmt mit dem Alter des jüngsten Kindes zu. Die Erwerbsquote liegt bei 83,2%, wenn das jüngste Kind zwischen 4 und 12 Jahre alt ist, und bei 85,5%, wenn es zwischen 13 und 17 Jahre alt ist.

Teilzeitarbeit nimmt bei den Vätern zu

Während familiäre Verpflichtungen die Erwerbsquote der Männer nicht beeinflussen (mehr als 94% unabhängig vom Alter der Kinder), nimmt bei den Vätern der Teilzeitanteil kontinuierlich zu. Dieser Anstieg ist insbesondere bei Vätern mit Kindern unter 4 Jahren markant (+5,3 Prozentpunkte auf 14,1%; mit 4- bis 12-jährigen Kindern: +3,0 Prozentpunkte auf 10,1%; mit 13- bis 17-jährigen Kindern: +3,0 Prozentpunkte auf 9,7%).

Grösste Hindernisse bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie

18,6% der erwerbstätigen Eltern, die mit mindestens einem Kind unter 15 Jahren im Haushalt leben, nennen als grösstes Hindernis bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie lange Arbeitszeiten, 16,3% ungünstige oder unvorhersehbare Arbeitszeiten und 13,9% den langen Arbeitsweg. Nur 5,0% nennen eine mangelnde Unterstützung im Arbeitsumfeld und 5,3% eine zu anstrengende bzw. zu anspruchsvolle Arbeit. 34,1% der Eltern sind mit ihrer Arbeitssituation im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zufrieden.

Häufigste Auswirkungen sind Arbeitszeitreduktion und Stellenwechsel

62,2% der erwerbstätigen Mütter und 14,9% der erwerbstätigen Väter mit Kind(ern) unter 15 Jahren im Haushalt sagen, dass sie wegen den Kinderbetreuungsaufgaben ihr Arbeitsvolumen reduziert haben. 23,8% der Väter und 30,7% der Mütter haben ihre Arbeitszeiten geändert. Mütter geben beinahe doppelt so häufig an, dass sie die Arbeitsstelle für eine bessere Vereinbarung von Beruf und Familie gewechselt haben (Mütter: 32,7%; Väter 17,7%).

Die meisten Väter und Mütter können aus familiären Gründen die Arbeitszeit anpassen

73,9% der angestellten Väter, die mit mindestens einem Kind unter 15 Jahren im Haushalt leben, können in der Regel aus familiären Gründen Anfang und Ende ihrer Arbeitszeit um eine Stunde oder mehr verschieben, 14,0% können selten von dieser Möglichkeit Gebrauch machen und 10,5% haben diese Möglichkeit gar nicht. 65,0% der angestellten Mütter können dies in der Regel tun, 18,3% selten und 15,6% gar nicht. Hingegen können Mütter eher als Väter aus familiären Gründen ganze Tage frei nehmen, ohne dafür Ferientage beziehen zu müssen. 56,9% der Mütter gegenüber 46,9% der Väter können in der Regel von dieser Möglichkeit Gebrauch machen und 20,5% gegenüber 29,3% können dies selten tun. Je ein Fünftel der Mütter und Väter haben diese Möglichkeit nicht (19,9% bzw. 21,6%).

Zusätzliche Informationen wie Tabellen und Grafiken finden Sie in der nachfolgenden PDF-Datei.


 

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Erwerbsbeteiligung in der Schweiz weiterhin gestiegen
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