Communiqué de presse

Bruttoinlandprodukt nach Kanton 2021 Allgemeiner Wirtschaftsaufschwung im Jahr 2021

Korrigierte Version (27.10.2023): Die Angaben im Lead zur Anzahl der Kantone mit BIP-Wachstum über 10% wurden angepasst und ergänzt um den Kanton Nidwalden.

27.10.2023 - Im Jahr 2021 hat sich die Wirtschaft in der Schweiz und in den Kantonen nach der Covid-19-Pandemie wieder erholt. Gemessen am Bruttoinlandprodukt (BIP) zu Preisen des Vorjahres sind die Wirtschaftsleistungen in allen Kantonen gestiegen. Sechs Kantone verzeichneten ein Wirtschaftswachstum von 10% oder mehr: Neuenburg (15,2%), Jura (14,7%), das Tessin (13,2%), Schaffhausen (12,9%), Nidwalden (10,1%) und Waadt (10,0%). Der Aufschwung zog sich durch das ganze Land, in zehn Kantonen lag der Anstieg zwischen 5% und 10%. Diese Ergebnisse gehen aus den jüngsten Schätzungen des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.

2021 erholte sich die Schweizer Wirtschaft spürbar und sorgte für eine Erhöhung des BIP um 5,4%. Die dynamische nationale Entwicklung findet sich in vielen verschiedenen Wirtschaftssektoren wieder, was den allgemeinen Aufschwung veranschaulicht. Das verarbeitende Gewerbe verbucht ausgeprägte Zunahmen in den Bereichen Bekleidung und Schuhe, aber auch in der Chemie- und Pharmaindustrie sowie in der Uhren- und Maschinenindustrie sind entsprechende Zunahmen zu beobachten.

Im Tertiärsektor trugen die Finanzdienstleistungen ohne Versicherungen und das Immobilienwesen stark zum BIP-Wachstum bei, ebenso die Verwaltung und Führung von Unternehmen und Betrieben sowie Forschung und Entwicklung. Die prosperierenden Tätigkeiten im Gesundheitswesen und die Dienstleistungen des Sports, der Unterhaltung und der Erholung vervollständigen das Bild einer umfassenden Wirtschaftserholung in der Schweiz. 

Generelles Wachstum der kantonalen BIP

Die wirtschaftliche Entwicklung fällt in allen Schweizer Kantonen positiv aus, wenn auch in sehr unterschiedlichem Ausmass. Das kantonale BIP-Wachstum bewegt sich in einer grossen Bandbreite zwischen +0,1% (Zürich) und +15,2% (Neuenburg), was zum einen die Heterogenität des regionalen Wirtschaftsgefüges der Schweiz abbildet. Zum anderen lässt sich daran ablesen, dass nach der coronabedingten Verlangsamung die stärker betroffenen Randregionen deutlicher zulegten.

Allgemein widerspiegelt sich die Leistung der Kantone in der Entwicklung der Beschäftigung in Vollzeitäquivalenten (VZÄ). Dabei lassen sich die Kantone in unterschiedliche Gruppen einteilen: Neuenburg (+15,2%) und Jura (+14,7%) haben von der Erholung in der Präzisionsindustrie profitiert und gehören mit dem Tessin (+13,2%) und Schaffhausen (+12,9%) zu den wachstumsstärksten Wirtschaften, insbesondere im verarbeitenden Gewerbe. Die kantonalen Wirtschaftstreiber Genf (+7,4%), Waadt (+10,0%), Basel-Stadt (+6,7%) und Bern (+4,2%) verzeichnen ebenfalls deutlich höhere BIP-Werte, ihr Wachstum liegt jedoch nahe beim nationalen Wert. In allen diesen Kantonen stützen die Sektoren Industrie und Baugewerbe (NOGA-Gruppe BCF) sowie der Sektor der unternehmensnahen Dienstleistungen (Gruppe LMNRS) den Aufschwung.

Geringere Zunahme in zwei Kantonen

In den Kantonen Zürich (+0,1%) und Aargau (+0,2%) blieb das Wirtschaftswachstum 2021 hingegen nahezu unverändert. Beim Kanton Zürich gibt es dafür vielfältige Gründe. Der Handel ist rückläufig, während die unternehmensnahen Dienstleistungen stagnieren. Die VZÄ und andere Inputs wie die F+E-Ausgaben, die im Vergleich zu anderen Kantonen weniger stark stiegen, spielen ebenfalls in diese Entwicklung hinein.

Für den Kanton Aargau präsentiert sich ein ähnliches Bild. In einem Grossteil der Wirtschaftssektoren (nichtfinanzielle Tätigkeiten und Primärsektor) fällt die Leistung durchzogen aus. Der Anstieg der VZÄ ist im interkantonalen Vergleich sehr bescheiden und schlägt sich auch in der Wirtschaftsleistung nieder. Der Finanzsektor (NOGA-Gruppe K) wirkte hingegen für den Kanton Aargau 2021 als Wachstumsmotor.

Acht Kantone tragen massgeblich zum nationalen BIP bei

Der markante Aufschwung in den meisten Kantonen sowie der verhaltene BIP-Anstieg in Zürich sorgten für eine komplett neue Dynamik bei den kantonalen Beiträgen zum nationalen BIP. Nicht weniger als acht Kantone steuerten mehr als 0,2% zum nationalen Wachstum bei: Waadt, Genf, Bern, das Tessin, St. Gallen, Basel-Stadt, Zug und Neuenburg.

Arbeitsproduktivität nach Grossregion

Die auf nationaler Ebene ausgeprägtere Zunahme des BIP (+5,4%) gegenüber jener des Arbeitsinputs (+2,8%) liess die Arbeitsproduktivität 2021 zu Preisen des Vorjahres um 2,6% ansteigen. Alle Grossregionen entwickelten sich positiv, mit Ausnahme von Zürich, das eine leichte Abnahme hinnehmen musste. In dieser Region spiegelt sich die vorgängig erklärte Situation eines stagnierenden BIP nicht vollständig in der tatsächlichen Arbeitszeit, zumal diese um mehr als 0,3 Prozentpunkte wuchs. Im Tessin, der dynamischsten Grossregion 2021 hinsichtlich BIP und Arbeitsinput, erhöhte sich die Produktivität lediglich in derselben Grössenordnung wie jene der ganzen Schweiz.

Zusätzliche Informationen finden Sie in der nachfolgenden PDF-Datei.


 

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Allgemeiner Wirtschaftsaufschwung im Jahr 2021
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Documents associés

Produit intérieur brut et productivité du travail en 2021: données régionales


 

https://www.bfs.admin.ch/content/bfs/fr/home/statistiques/economie-nationale/comptes-nationaux/produit-interieur-brut-canton.assetdetail.28405391.html