- Deflation
- Deflationierung
- Desinflation
- Indexierung
- Inflation
- Kaufkraft des Geldes, Geldwert
- Kettenindex
- Konsumentenpreisindex und Lebenshaltungskostenindex
- Landesindex der Konsumentenpreise
- Laspeyres-Index
- Nomenklaturen
- Preis
- Preisniveau
- Privater Konsum
- Teuerung
- Transferausgaben
- Warenkorb und Gewichtung
Deflation
Allgemeiner und anhaltender Rückgang des Preisniveaus, bzw. Erhöhung des Geldwerts, die in der Regel mit einem Produktionsrückgang einhergeht.
Deflationierung
Die Deflationierung bezeichnet einen Vorgang, bei dem für einen Nominalwert der entsprechende Realwert oder preisbereinigte Wert errechnet wird (z. B. Nominal- und Reallöhne, Bruttoinlandprodukt zu laufenden und Bruttoinlandprodukt zu konstanten Preisen).
Desinflation
Kontinuierlicher Rückgang der Inflationsrate, wobei die Werte aber positiv bleiben.
Indexierung
Teuerungskompensation eines bestimmten Betrages mit dem Ziel, den Geldwert konstant zu halten. Die Indexierung kommt beispielsweise bei Verträgen mit längerfristiger Laufdauer, Alimentenzahlungen oder Renten zur Anwendung.
Mit dem Teuerungsrechner können Sie mit dem LIK indexierte Beträge (z.B. Alimentenzahlungen, Renten, usw.) oder die Teuerungsrate über einen beliebigen Zeitraum berechnen:
Inflation
Allgemeiner und kontinuierlicher Preisanstieg, oder anders ausgedrückt anhaltender Geldwertverlust.
Man kann diese Entwicklung auf verschiedene Arten beschreiben und berechnen, abhängig vom Betrachtungszeitraum.
In der laufenden Betrachtung wird meistens die Indexentwicklung (in Prozent) des aktuellen Monats im Vergleich zum gleichen Monat des Vorjahres herangezogen. In der längerfristigen Betrachtung kommt auch die durchschnittliche Jahresteuerung zur Anwendung, welche der Prozentveränderung der Jahresdurchschnitte zwischen zwei sich folgenden Kalenderjahren entspricht (siehe auch Teuerung).
Kaufkraft des Geldes, Geldwert
Die Kaufkraft des Geldes oder der Geldwert entspricht der für eine bestimmte Geldeinheit eintauschbare Gütermenge. Man unterscheidet die Kaufkraft in den Binnenwert, welcher über das Preisniveau einer Volkswirtschaft definiert wird, und den Aussenwert des Geldes, welcher die Kaufkraft einer über den Wechselkurs umgerechneten Währungseinheit im Ausland bezeichnet.
Kettenindex
Ein Laspeyres-Kettenindex stellt eine Reihe von Laspeyres-Indizes dar, die häufig revidiert und deren aufeinander folgende Perioden wie die Glieder einer Kette miteinander verknüpft werden.
Im Rahmen der LIK-Revision 2000 hat das BFS entschieden, die Gewichtung des LIK-Warenkorbs jährlich zu aktualisieren, um die Konsumstruktur der Haushalte möglichst akkurat zu erfassen. Seither werden die Gewichtungen der einzelnen Ausgabenposten jedes Jahr im Dezember aktualisiert.
Die Monatsindizes werden nach dem Laspeyres-Prinzip als jährlicher Kettenindex berechnet, wobei der Monat der letzten Neugewichtung als Indexbasis dient. Die Indizes des Kettengliedes werden rechnerisch auf die publizierte Indexbasis verkettet.
Konsumentenpreisindex und Lebenshaltungskostenindex
Der Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) ist kein Lebenshaltungskostenindex, auch wenn diese beiden Ausdrücke in der Umgangssprache oft gleichgesetzt werden. Wie in den meisten Ländern ist der LIK vielmehr ein «reiner» Preisindex, der auf einer festgelegten Auswahl von Gütern und Dienstleistungen beruht, welche den Konsum eines durchschnittlichen Haushalts widerspiegeln (Laspeyres-Index).
Ein Lebenshaltungskostenindex müsste jedoch die Veränderung der minimalen Ausgaben messen, die zum Erhalt des bisherigen Nutzenniveaus notwendig sind (Zufriedenheitsniveau), wobei sich die Zusammensetzung des Warenkorbs ändert. Ein «echter» Lebenshaltungskostenindex kann schliesslich neben den Konsumgütern auch weitere budgetrelevante Posten umfassen, wie beispielsweise direkte Steuern und Sozialversicherungsprämien.
Landesindex der Konsumentenpreise
Misst die Preisentwicklung anhand eines fixen Warenkorbes, welcher die wichtigen Konsumausgaben der privaten Haushalte in der Schweiz repräsentiert. Die ermittelte Teuerungsentwicklung im Zeitablauf wird in Indexziffern bzw. in den entsprechenden Indexveränderungen in Prozent ausgedrückt.Der Landesindex ist einer der wichtigsten und am häufigsten angewandten Wirtschaftsindikatoren und wird als allgemein anerkannte Orientierungshilfe in Politik und Wirtschaft herangezogen.
Laspeyres-Index
Der Landesindex der Konsumentenpreise sowie der Produzenten- und Importpreisindex sind beide Laspeyres-Indizes, bei denen man davon ausgeht, dass das Produkt- und Gewichtungsschema des Referenzzeitraums (und nicht der laufenden Periode, wie beim Paasche-Index) während einer bestimmten Zeitspanne konstant bleibt. Die allgemeine Formel für einen Preisindex nach Laspeyres lautet:
Nomenklaturen
Seit der Revision von 1993 bis zur Einführung des neuen Indexes im Mai 2000 stützte sich der Landesindex der Konsumentenpreise auf die SNA-Nomenklatur (System of National Accounts), in welcher der private Konsum in 8 Bedarfsgruppen unterteilt ist.
Die mit der Revision Mai 2000 eingeführte COICOP-Nomenklatur (Classification of Individual Consumption by Purpose auf der OECD-Homepage) sieht für den Konsum eine Unterteilung in 12 Bedarfsgruppen vor.
Preis
Für den LIK sind die so genannten Transaktionspreise massgebend, d.h. die im Inland bezahlten, effektiven Verkaufspreise (inkl. MWST, Gebühren). Berücksichtigt werden auch allfällige Aktionspreise und Rabatte.
Die berechnete Preisentwicklung bezieht sich stets auf den Preis für eine bestimmte Menge und Qualität einer Ware oder Dienstleistung eines bestimmten Anbieters in der Messperiode.
Preisniveau
Der Landesindex der Konsumentenpreise erfasst die Preisentwicklung der im Warenkorb enthaltenen Waren und Dienstleistungen in indexierter Form. Die mit der Teuerung dargestellte Preisentwicklung bezieht sich auf die relative Veränderung von Einzelpreisen, welche bis auf das Totalniveau aggregiert wird. Gegensätzliche sektorielle Preisentwicklungen können sich innerhalb des Warenkorbes dabei durchaus überlagern und kompensieren.
Privater Konsum
Zum privaten Konsum gehören die von den Privathaushalten gekauften und konsumierten Waren und Dienstleistungen. Dem Konsumkonzept der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung folgend, gehören Steuern, Sozialversicherungsbeiträge und weitere Transferzahlungen (z.B. Alimente, Unterhaltszahlungen) nicht zum privaten Konsum. Die so genannten Transferzahlungen fliessen in direkter oder indirekter Form, z.B. über die Finanzierung öffentlicher Leistungen, wieder den privaten Haushalten zu.
Die Ausgabenstruktur der privaten Haushalte wird jährlich durch die Haushaltsbudgeterhebung (HABE) erfasst. Die HABE-Resultate dienen als Grundlage für die Gewichtung des LIK-Warenkorbs.
Teuerung
Die Teuerung beschreibt die Preisveränderung eines bestimmten Warenkorbes über einen bestimmten Zeitabschnitt. Der Landesindex der Konsumentenpreise misst die Teuerung anhand der Preisentwicklung eines fixen Warenkorbes, welcher die wichtigen Konsumgüter der privaten Haushalte beinhaltet.
Der Warenkorb wird aufgrund der durchschnittlichen Ausgabenstruktur der privaten Haushalte in der Schweiz gewichtet. Die Teuerungserfahrung des einzelnen Haushaltes kann vom berechneten Durchschnittswert abweichen.
Transferausgaben
Die Transferausgaben sind Zahlungen, die in direkter oder indirekter Form, z.B. über die Finanzierung öffentlicher Leistungen, wieder den privaten Haushalten zufliessen.
Zu den Transferzahlungen gehören beispielsweise direkte Steuern, Sozialversicherungsbeiträge, Alimentenzahlungen, Unterhaltsbeiträge und jene Teile der Privatversicherungsprämien, die in Form von Ersatzleistungen im Schadensfall wieder an die Haushalte zurückfliessen.
Die Transferausgaben gehören gemäss der Definition der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung nicht zum privaten Konsum und damit nicht in den Warenkorb des Landesindexes der Konsumentenpreise.
Warenkorb und Gewichtung
Der Warenkorb und die Gewichtungen, die den verschiedenen Preisindizes zu Grunde liegen, werden anhand unterschiedlicher Quellen ermittelt.
Für den Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) stellt die Haushaltsbudgeterhebung (HABE) die Hauptquelle dar.
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