Medienmitteilung

Höhere Berufsbildung: Aktuelle Ausbildungssituation des Prüfungsjahrgangs 2020 Positiver Effekt auf Gehalt und Karriere 1 Jahr nach HBB-Abschluss bei mehr als jeder zweiten Person

17.11.2022 - Die Verbesserung der Position auf dem Arbeitsmarkt sowie des Einkommens sind ausschlaggebend bei der Wahl einer höheren Berufsbildung (HBB). Ein Jahr nach Ausbildungsabschluss geben bereits mehr als die Hälfte der Absolventinnen und Absolventen an, die Ausbildung habe einen positiven Effekt auf ihr Gehalt und ihre Karrierechancen. Etwa 40% der höheren Berufsbildungen werden von den Arbeitgebern unterstützt. So haben diese im Durchschnitt einen Viertel der Kosten für Kurse, Prüfung und Material übernommen. Das zeigen die Ergebnisse der Erhebung zur höheren Berufsbildung des Prüfungsjahrgangs 2020 des Bundesamtes für Statistik (BFS).

Die höhere Berufsbildung ermöglicht Personen mit Berufsausbildung den Abschluss einer Ausbildung auf Niveau Tertiärstufe. Die höhere Berufsbildung zählt jährlich rund 30 000 Kandidatinnen und Kandidaten und bietet eine breite Palette an Ausbildungen an. Sie umfasst die eidgenössischen Prüfungen (Berufsprüfung, höhere Fachprüfung) und die höheren Fachschulen (HF). 

Die Bildungsgänge der höheren Fachschulen (HF) bereiten auf eine Fachkarriere oder eine Stelle im mittleren Kader vor. Berufsprüfungen führen zu einem eidgenössischen Fachausweis (EF) und richten sich an Berufsleute, die ihre fachlichen Kenntnisse gezielt vertiefen möchten. Höhere Fachprüfungen führen zu einem eidgenössischen Diplom (ED) und richten sich an Personen, die eine leitende Funktion übernehmen, ein Unternehmen führen oder einer selbstständigen Tätigkeit nachgehen möchten.

Die höhere Berufsbildung als Karrieresprungbrett

Neben einem grundsätzlichen Interesse am Bildungsinhalt sind die Gründe dafür, eine höhere Berufsbildung anzutreten, für drei Viertel der Befragten die Verbesserung der Karrierechancen, dicht gefolgt vom Ziel, ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Gut zwei Drittel der Absolventinnen und Absolventen geben zudem an, dass sie mit der Ausbildung ihr Einkommen verbessern wollten. Ein Viertel wählte die Ausbildung, um sich auf ein anderes Tätigkeitsfeld vorzubereiten. 

Insbesondere Personen, die ein eidgenössisches Diplom anstreben, nutzen die höhere Berufsbildung als Vorbereitung für eine spätere Selbstständigkeit (20%). Bereits ein Jahr nach Abschluss profitieren die Absolventinnen und Absolventen einer höheren Berufsbildung: Die Absolventinnen und Absolventen der HF geben mit 60% an, die Ausbildung habe einen positiven Effekt auf ihr Gehalt, 50% beurteilen ihre Chancen, Karriere zu machen, als deutlich verbessert. 

Der überwiegende Teil der Kandidatinnen und Kandidaten wird vom Arbeitgeber unterstützt

Von den möglichen Unterstützungsformen durch den Arbeitgeber profitierten die Abschlusskandidatinnen und -kandidaten am häufigsten von einer finanziellen Unterstützung (HF: 31%; EF: 41%; ED: 48%). Daneben gewährten manche Arbeitgeber die Möglichkeit, die Arbeitszeit während der Ausbildung flexibel zu gestalten oder zusätzliche Urlaubstage zu beziehen. Gar keine Unterstützung erhielten 31% aller Kandidatinnen und Kandidaten für einen EF, beim ED gingen 23% leer aus. Von den Kandidatinnen und Kandidaten der höheren Fachschule wurde beinahe die Hälfte nicht unterstützt (46%).

Falls gewährt, deckt Arbeitgeberbeteiligung die Hälfte bis zwei Drittel der Kosten

Die durchschnittlichen Kosten für Kurse, Material und die Abschlussprüfung lagen 2020 für die Ausbildung an einer höheren Fachschule (HF) bei 13 600 Franken. Ein eidgenössischer Fachausweis (EF) kostete im Durchschnitt 15 000 Franken, ein eidgenössisches Diplom 19 700 Franken.
31% der Kandidatinnen und Kandidaten für ein HF Diplom wurden bei ihrer Ausbildung vom Arbeitgeber finanziell unterstützt. Etwas höher war der Anteil bei den Kandidatinnen und Kandidaten an eidgenössischen Prüfungen (EF: 41%; ED: 48%). Erhielten die Kandidatinnen und Kandidaten finanzielle Unterstützung durch den Arbeitgeber, trug dieser zwischen zwei Dritteln und etwas mehr als der Hälfte der Ausbildungskosten (HF: 66%; EF: 55%; ED: 56%), der Rest wurde in der Regel durch die Kandidatinnen und Kandidaten selber und durch Bundesbeiträge finanziert. 

Bundesbeiträge decken 40% der Ausbildungskosten

Gut drei Viertel der Kandidatinnen und -Kandidaten des Abschlussjahrgangs 2020 für eine eidgenössische Prüfung erhielten Bundesbeiträge für die Finanzierung von Vorbereitungskursen. Damit konnten sie rund 40% ihrer Ausbildungskosten abdecken. Erhielten die Kandidatinnen und Kandidaten sowohl Bundesbeiträge als auch Arbeitgeberunterstützung, so reduzierte sich ihr Anteil an den Kosten der Ausbildung von 85% (ohne Arbeitgeberunterstützung und Erhalt von Bundesbeiträgen) auf etwa 15%.

Zusätzliche Informationen wie Grafiken finden Sie in der nachfolgenden PDF-Datei.


 

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Positiver Effekt auf Gehalt und Karriere 1 Jahr nach HBB-Abschluss bei mehr als jeder zweiten Person
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