Communiqué de presse

Sozialmedizinische Betreuung in Institutionen und zu Hause 2018 2018 wurden 682 Millionen Franken für Pflege zu Hause oder in Pflegeheimen aus eigener Tasche bezahlt

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Knapp die Hälfte der Alters- und Pflegeheime waren 2022 private Unternehmen

12.11.2019 - Ende 2018 wurden in den 1566 Alters- und Pflegeheimen der Schweiz 89 865 Langzeitaufenthalterinnen und -aufenthalter gezählt. Demgegenüber betreuten die 2168 Spitex-Dienste 367 378 Klientinnen und Klienten und leisteten dabei 16,9 Millionen Pflegestunden sowie mehr als 6 Millionen hauswirtschaftliche und sozialbetreuerische Stunden. Zusätzlich zu den Prämien, Franchisen und dem Selbstbehalt an die Krankenversicherungen zahlten die betroffenen Personen 682 Millionen Franken aus eigener Tasche. Dies geht aus der Statistik der Hilfe und Pflege zu Hause (Spitex) und der Statistik der sozialmedizinischen Institutionen des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.

2018 wurden in den Alters- und Pflegeheimen 37 139 Langzeitplätze neu belegt, das sind 344 mehr als im Vorjahr (+1%). Rund 44% dieser Eintritte erfolgten im Anschluss an eine Hospitalisierung. Drei Viertel der Langzeitaufenthalte im Alters- und Pflegeheim enden mit dem Tod. Demgegenüber kehrt ein Grossteil der Personen, die nur kurze Zeit oder vorübergehend im Alters- und Pflegeheim wohnen, im Anschluss nach Hause zurück (72%).

Durchschnittlich 1 Stunde und 45 Minuten Pflege pro Tag im Alters- und Pflegeheim

Bei den Langzeitaufenthalten belief sich die durchschnittliche Aufenthaltsdauer im Alters- und Pflegeheim auf 890 Tage. Das sind 155 Tage bzw. fünf Monate weniger als vor zehn Jahren. Der Anteil der Tage mit geringem Pflegebedarf (weniger als 40 Min. pro Tag) betrug 16%, d.h. 1 Prozentpunkt weniger als 2017 (17%). Demgegenüber blieb der Anteil an Tagen mit hohem Pflegebedarf (mehr als 141 Min. pro Tag) stabil bei 30%.

Im Schweizer Durchschnitt nahm die Bewohnerschaft pro Tag 104,5 Minuten Pflege in Anspruch. Dieser Wert ist je nach Region unterschiedlich. Am niedrigsten ist er in der Ostschweiz (GL, SH, SG, AI: 70 bis 80 Min. Pflege pro Tag), am höchsten in den lateinischen Kantonen (mehr als 2 Std. Pflege pro Tag).

80% der in Alters- und Pflegeheimen beschäftigten Personen sind Frauen

Ende 2018 waren 134 433 Personen in einem Alters- und Pflegeheim in der Schweiz tätig. Im Jahresdurchschnitt entspricht dies 96 453 Vollzeitäquivalenten (VZÄ), das sind 2000 mehr als im Vorjahr (+2%). Vier von fünf Beschäftigten waren Frauen. Sie machten allerdings lediglich die Hälfte der Stellen mit Führungsfunktion aus. 2018 waren 59,6% des Pflegepersonals von Alters- und Pflegeheimen Pflegefachkräfte. Dieser Wert ist mit 2017 (59,4%) vergleichbar. Der Anteil der Personen in Ausbildung blieb im Schweizer Durchschnitt in den letzten zwei Jahren stabil (12%).

Gemeinnützige Unternehmen vornehmlich im Spitex-Bereich tätig

Spitex-Leistungen werden in erster Linie von gemeinnützigen Unternehmen erbracht. Letztere betreuten im Jahr 2018 vier Fünftel der pflegebedürftigen Personen (293 457), fakturierten 71% der geleisteten Stunden (rund 16,8 Mio.) und beschäftigten 78% des Personals (18 343 VZÄ). Privatwirtschaftliche Unternehmen machten 19% (4535 VZÄ) und selbstständige Pflegefachpersonen 3% (675 VZÄ) des Personals aus. Auf die zwölf als Non-Profit-Organisation geführten Grossunternehmen (mehr als 250 VZÄ) entfielen allein 27% der Gesamtbeschäftigung im Spitex-Bereich (6321 VZÄ).

Gesamtkosten von über 12,9 Milliarden Franken

2018 verursachten die Alters- und Pflegeheime Betriebskosten von insgesamt 10,4 Milliarden Franken (+2,3% gegenüber 2017). 57% dieser Kosten sind Pensionskosten (Beherbergung, Essen, Reinigung, Alltagsgestaltung), sie werden von den betreuten Personen getragen und teilweise durch die Ergänzungsleistungen (EL) abgedeckt. Die restlichen 43% entsprechen den Kosten für Pflege, medizinisches Material und Medikamente, die gemäss Krankenversicherungsgesetz (KVG) anerkannt sind. Sie werden zu 49% von den Krankenkassen, zu 36% von den Kantonen und Gemeinden und zu 15% von den betreuten Personen getragen.

Die Spitex-Leistungen machten insgesamt 2,53 Milliarden Franken aus (+3% gegenüber 2017). Davon wurden 41% (1027,61 Millionen) von der öffentlichen Hand, 41% (1027,64 Millionen) von den Versicherern und 17% (436,31 Millionen) von den Leistungsbezügerinnen und -bezügern gedeckt.

Spitex-Klientinnen und -Klienten sowie Personen in Pflegeheimen zahlen immer mehr...

2018 steuerten die Spitex-Klientinnen und -Klienten 106 Millionen Franken zu den Pflegekosten bei, was gegenüber 2017 (86,7 Millionen Franken) einer deutlichen Zunahme entspricht (+22,3%). Diese Summe wurde zusätzlich zur üblichen Beteiligung an den Kosten, die von der obligatorischen Krankenversicherung abgedeckt sind (Franchise und Selbstbehalt), entrichtet. Demgegenüber ist die Finanzierung der Pflegeleistungen durch die Versicherer seit 2017 um 5,9% gestiegen.

Die Bewohnerinnen und Bewohner eines Pflegeheims zahlten für Pflegeleistungen 575,6 Millionen Franken aus eigener Tasche. Anders als bei den Spitex-Diensten nahm ihr Anteil nur geringfügig zu (+1,2% gegenüber 2017). Der stärkste Zuwachs wurde bei der Subventionierung durch die öffentliche Hand verbucht (+4,7%), während der Finanzierungsanteil der Versicherer stagnierte (+0,1%).

…mit grossen kantonalen Unterschieden

Das Gesetz sieht vor, dass die Kantone nur einen Teil der von den Krankenversicherungen nicht übernommenen Pflegekosten auf die Versicherten abwälzen dürfen. Konkret sind das bei den Spitex-Diensten maximal 15.95 Franken und für den Aufenthalt im Pflegeheim maximal 21.60 Franken pro Pflegetag.

Im Spitex-Bereich machten im Jahr 2018 die auf die Versicherten überwälzten Restkosten im Schweizer Durchschnitt 10% der von den Versicherern übernommenen Beträge aus. Es lassen sich jedoch grosse kantonale Unterschiede beobachten. Einige Kantone (TI, VS, FR, NE) wälzen keinerlei Kosten auf die Spitex-Klientinnen und -Klienten ab. Am höchsten war ihr Beitrag an die Restkosten hingegen im Kanton Obwalden (28% der von den Versicherern übernommenen Beträge), gefolgt von Schaffhausen und Uri (25%) sowie Luzern und Nidwalden (24%). Im Kanton Bern (14% der von den Versicherern übernommenen Beträge) hat sich dieser Beitrag nahezu verdreifacht, womit schweizweit ein Höchstwert erreicht wurde (BE: 22,4 Millionen Franken im Jahr 2018).

Bei den Pflegeheimen waren bezüglich der Beteiligung an den Pflegekosten ebenfalls kantonale Unterschiede festzustellen. Im Schweizer Durchschnitt betrug der Anteil der Bewohnerinnen und Bewohner eines Pflegeheims an den Restkosten 30% der von den Versicherern übernommenen Beträge.

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2018 wurden 682 Millionen Franken für Pflege zu Hause oder in Pflegeheimen aus eigener Tasche bezahlt
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