Communiqué de presse

Erste Ergebnisse der Erhebung zu Familien und Generationen 2013 Kinderwunsch bleibt hoch im Kurs

Neuchâtel, 24.03.2015 (BFS) - Fast zwei Drittel (63%) der kinderlosen Frauen und Männer im Alter von 20-29 Jahren wünschen sich zwei Kinder. Ein Viertel (28%) gibt drei oder mehr Kinder als persönliches Ideal an. Am häufigsten bleiben Frauen mit einem Tertiärabschluss kinderlos (30%). Die Akzeptanz der Berufstätigkeit von Müttern mit kleinen Kindern hat seit den 90er-Jahren deutlich zugenommen. Das zeigen die ersten Ergebnisse der Erhebung zu Familien und Generationen 2013 des Bundesamts für Statistik (BFS).

Wunsch und Realität liegen betreffend Anzahl Kinder deutlich auseinander. Bei den Frauen zwischen 50 und 59 Jahren sind 20 Prozent kinderlos und 16 Prozent haben ein Kind. Diese Anteile sind deutlich höher, als man dies aufgrund der Wünsche der heute 20-29-jährigen Frauen vermuten würde. Nur 6 Prozent dieser Frauen möchten kein Kind und lediglich 3 Prozent wünschen sich ein Kind. Auch wenn sich die Wünsche der jungen Frauen nicht direkt mit der Anzahl der geborenen Kinder der älteren Frauen vergleichen lassen, fällt der Unterschied dennoch auf.

Akademikerinnen am ehesten kinderlos

30 Prozent der Frauen mit einem Tertiärabschluss (Universitäre Hochschule, Fachhochschule, Pädagogische Hochschule oder Höhere Fachschule) bleiben kinderlos. Bei den Frauen mit dem höchsten Bildungsabschluss auf Sekundarstufe II sind es 17 Prozent und bei Frauen ohne nachobligatorischen Bildungsabschluss 13 Prozent, die kein Kind haben. Bei der Anzahl der gewünschten Kinder der jungen Frauen besteht hingegen kein Zusammenhang mit dem Bildungsniveau. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass es Frauen mit einem Bildungsabschluss auf Tertiärstufe häufig nicht gelingt, die gewünschte Anzahl Kinder zu haben.

Berufstätigkeit von Müttern mit Kindern im Vorschulalter

Die Haltung der Bevölkerung gegenüber den Formen des familiären Zusammenlebens hat sich seit der letzten Erhebung zu Familien von 1994/95 deutlich gewandelt. Dies zeigt sich z.B. bei der Frage, ob ein Kind im Vorschulalter darunter leide, wenn seine Mutter arbeitet. Während 1994/95 noch sechs von zehn Männern (61%) fanden, dass ein Kind darunter leide, wenn seine Mutter erwerbstätig sei, waren es 2013 noch rund vier von zehn (44%). Der Anteil Frauen, die dieser Aussage zustimmen, ist von knapp der Hälfte (49%) auf einen Drittel zurückgegangen. Die Männer sind also damals wie heute skeptischer eingestellt gegenüber der Berufstätigkeit von Müttern mit kleinen Kindern als die Frauen.

Hohe Solidarität zwischen den Generationen im Tessin

Die Einstellungen zur Generationensolidarität unterscheiden sich zwischen den Sprachregionen. Die Zustimmung zu den Aussagen, dass Eltern ihre erwachsenen Kinder und erwachsene Kinder ihre Eltern bei finanziellen Schwierigkeiten unterstützen sollten, ist in der Deutschschweiz am tiefsten (57 bzw. 54%). Das Gleiche gilt für die Aussage, dass erwachsene Kinder ihre Eltern bei sich aufnehmen sollen, wenn diese nicht mehr in der Lage sind, alleine zu leben. Hier stimmen 27 Prozent der Deutschschweizer zu. In der italienischen Schweiz ist die Solidarität zwischen den Generationen am höchsten. 72 Prozent finden es richtig, dass Eltern ihre erwachsenen Kinder und sogar 78 Prozent, dass erwachsene Kinder ihre Eltern bei finanziellen Schwierigkeiten unterstützen sollen. 49% der Personen im italienischen Sprachgebiet sind zudem der Ansicht, erwachsene Kinder sollten ihre Eltern bei sich aufnehmen, wenn diese nicht mehr in der Lage sind, alleine zu leben. Die Romandie liegt mit 63 Prozent (finanzielle Unterstützung der erwachsenen Kinder), 61 Prozent (finanzielle Unterstützung der Eltern) bzw. 36 Prozent (Eltern bei sich aufnehmen) bei allen drei Aussagen zwischen der Deutschschweiz und dem Tessin.

Kinderbetreuung ausserhalb der Familie

Insgesamt nutzen in der Schweiz rund sieben von zehn Haushalten mit Kindern unter 13 Jahren ein familienergänzendes Kinderbetreuungsangebot (68%). Die Mehrheit der Eltern greift auf unbezahlte Betreuung durch Verwandte - insbesondere Grosseltern - oder Bekannte zurück: 27 Prozent nutzen nur unbezahlte und 20 Prozent zusätzlich auch kostenpflichtige Angebote. Rund ein Fünftel der Haushalte (21%) nimmt nur bezahlte familienergänzende Kinderbetreuung - also beispielsweise eine Betreuung in einer Krippe, einem Hort, einer Tagesschule oder in einer Tagesfamilie - in Anspruch.

In den grossen Städten nutzen mehr als sechs von zehn Haushalten bezahlte Kinderbetreuung

In den sechs Grossstädten Zürich, Genf, Basel, Lausanne, Bern und Winterthur nutzen je fast ein Drittel der Haushalte ausschliesslich bezahlte (32%) oder sowohl bezahlte als auch unbezahlte (31%) Kinderbetreuungsangebote. In den übrigen städtischen Gebieten und in den ländlichen Regionen sind diese Anteile mit 21 bzw. 15 Prozent (nur bezahlte Kinderbetreuung) sowie 19 Prozent (sowohl bezahlte, als auch unbezahlte Kinderbetreuung) deutlich tiefer. In den Grossstädten ist der Anteil der Haushalte, die überhaupt keine familienergänzende Kinderbetreuung nutzen, deutlich kleiner (22%) als in den übrigen städtischen Gebieten (36%) und in den ländlichen Regionen (34%).


 

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Enquête sur les familles et les générations 2013


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