Communiqué de presse

Statistik der Todesursachen 2020: Provisorische Ergebnisse der Monate Januar bis März Erste Covid-19-Auswertung in der BFS-Todesursachenstatistik

23.12.2021 - In den Monaten Januar bis März 2020 starben in der Schweiz 18 501 Personen. Gleich wie in den Vorjahren erlagen sie vorwiegend Herz-Kreislauf-Erkrankungen (27% bei Männern, 31% bei Frauen) und dem Krebs (25% bei Männern, 19% bei Frauen). Im März 2020 war bei 10% der verstorbenen Männer und bei 6% der verstorbenen Frauen Covid-19 die Haupttodesursache. 95% der an Covid-19-Verstorbenen waren 65 Jahre oder älter. Dies ergibt sich aus den provisorischen Resultaten der Todesursachenstatistik des Bundesamtes für Statistik (BFS) für das 1. Quartal 2020.

Wie international üblich erfolgte bislang die Berichterstattung der Todesursachen in der Schweiz nach dem Jährlichkeitsprinzip. Hierzu werden vorgängig alle Todesfälle des Berichtsjahres entsprechend den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gemäss dem ICD-10-Klassifikationssystem kodiert und auf Vollständigkeit und Plausibilität überprüft. 

Die jährlichen Statistiken erlauben Vergleiche zwischen Regionen und über die Jahre hinweg. Angesichts der Covid-19-Pandemie hat das BFS die Kodierungs- und Auswertungsarbeiten beschleunigt. Um deren Resultate zeitnah veröffentlichen zu können, erfolgt erstmals zusätzlich eine monatsweise Auswertung für die ersten drei Monate des Jahres 2020. Die publizierten Zahlen sind unter anderem aufgrund von zu erwartenden Nachmeldungen provisorisch. Die endgültige Jahresauswertung wird publiziert, wenn die Daten aller Monate kodiert und analysiert sind. 

Covid-19 erstmals in BFS-Todesursachenstatistik ausgewiesen 

Die hier vorgelegten Monatszahlen der Todesursachen folgen in der Darstellung der üblichen Jahresauswertung, wurden allerdings für das Jahr 2020 erstmals ergänzt um Covid-19 als zuvor nicht vorgekommene Haupt- und Begleitursache der Todesfälle. Weiterhin werden bei Sterbefällen mit Covid-19 als Haupttodesursache die Begleiterkrankungen berichtet. Schliesslich werden die Covid-19-Sterbefälle in der BFS-Bevölkerungsdatenbank den Meldesystemdaten des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) gegenübergestellt.

Im März 2020 hat die WHO angesichts der Covid-19-Pandemie neue ICD-10-Kodes zur Klassifikation von Covid-19-Todesfällen eingeführt. Es werden laborbestätigte von solchen Covid-19-Todesfällen unterschieden, bei denen die Diagnose nur klinisch-epidemiologisch erfolgt. Bei Covid-19 wird nach Haupttodesursache und Begleiterkrankung unterschieden. Covid-19 wird nicht als Haupttodesursache kodiert, wenn eine andere Krankheit oder Ursache unabhängig von Covid-19 zum Tod geführt hat. 

Bei mehr als 90% der Covid-19-Sterbefälle lagen Begleiterkrankungen vor

Im ersten Monat mit Covid-19-Sterbefällen, also im März 2020, kam es in der Schweizer Wohnbevölkerung zu 576 Sterbefällen, bei denen Covid-19 auf dem Todesursachenzertifikat als Haupt- oder Begleitursache angegeben war. Es starben 547 Personen an Covid-19 als Haupttodesursache, davon 344 Männer (63% der Covid-19-Todesfälle) und 203 Frauen (37%). Die Mehrzahl dieser Sterbefälle trat bei 65- bis 84-Jährigen (49%) und bei Personen im Alter von 85 Jahren und darüber (46%) auf. 

Covid-19 war im März 2020 in 5% (29 Fälle) aller Covid-19-Sterbefälle (576 Fälle) als Begleiterkrankung kodiert. Das heisst, in 95% (547 Fälle) aller Sterbefälle, in denen Covid-19 auf dem ärztlichen Todesursachenzertifikat angegeben wurde, war Covid-19 die Hauptursache des Sterbefalls. Bei 91% (498 Fälle) dieser mit Hauptdiagnose Covid-19 Verstorbenen (547 Fälle) wird mindestens eine Begleiterkrankung genannt, dabei kann es sich sowohl um eine Vorerkrankung als auch um eine Folgekrankheit handeln. 

In 70% der an Covid-19 als Haupttodesursache verstorbenen Männer und in 57% der an Covid-19 als Haupttodesursache verstorbenen Frauen wurden Herz-Kreislauf-Erkrankungen auf dem Todesursachenzertifikat als Begleiterkrankung erwähnt. Im Hinblick auf Atemwegserkrankungen lagen die entsprechenden Anteile bei 77% bei Männern und 75% bei Frauen, gefolgt von Diabetes mellitus (14% bei Männern, 13% bei Frauen) und Demenz (10% bei Männern, 16% bei Frauen). 

Hohe Übereinstimmung der BFS-Todesursachenstatistik mit dem BAG-Meldesystem

Die Todesursachenstatistik des BFS stützt sich auf die Kodierung der ärztlichen Todeszertifikate jedes Sterbefalles, der sich in der Schweizer Wohnbevölkerung ereignet. Für den März 2020 wurden 93% aller Sterbefälle mit Covid-19 als Haupt- oder Begleitursache als laborbestätigt kodiert. Dagegen wurden 7% aller Covid-19-Todesfälle vom Arzt oder von der Ärztin rein aufgrund des klinischen Krankheitsbilds und dem zeitlichen Zusammenhang mit der Epidemie, also klinisch-epidemiologisch, diagnostiziert. 

Demgegenüber berichtet das BAG Covid-19-Todesfälle nicht auf Basis der Todesursachenzertifikate, sondern aufgrund eingegangener Meldungen von laborbestätigten Covid-19-Infektionen als meldepflichtige Infektionskrankheit. Für März 2020 wurden durch das BAG 482 Covid-19-Sterbefälle in der Schweiz ausgewiesen. Von diesen Fällen können 451 (94%) den laborbestätigten Covid-19-Sterbefällen der BFS-Todesursachenstatistik zugeordnet werden. 

In den restlichen 31vom BAG-Meldesystem erfassten Fällen (6% der BAG-Statistik) kann wegen des Fehlens eines gemeinsamen Identifikators keine eindeutige Zuordnung zu den Covid-19-Sterbefällen der BFS-Todesursachenstatistik erfolgen. Es kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass auch diese Fälle in der BFS-Statistik bereits eingeschlossen sind.

Zusätzliche Informationen finden Sie in der nachfolgenden PDF-Datei.


 

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Erste Covid-19-Auswertung in der BFS-Todesursachenstatistik
(PDF, 4 pages, 220 kB)


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