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Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung 1995-2013 Anstieg des Bruttoinlandprodukts aufgrund der Revision der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung

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Das BIP der Schweiz ist 2022 um 2,6% gewachsen

Neuchâtel, 30.09.2014 (BFS) - Die Jahresergebnisse der vom Bundesamt für Statistik (BFS) veröffentlichten Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung wurden revidiert. Damit stehen neue Zeitreihen für die Periode 1995 bis 2013 zur Verfügung. Die Revision, die in Zusammenarbeit mit dem für Quartalsschätzungen zuständigen Ressort beim SECO durchgeführt wurde, hat zum Hauptziel, das neue Regelwerk der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung zu implementieren. Die koordiniert mit den europäischen Ländern durchgeführte Revision wird in der Beobachtungsperiode zu einer Steigerung des Bruttoinlandprodukts (BIP) zwischen 5 und 6 Prozent führen. Das BIP zu laufenden Preisen beträgt damit für das Jahr 2013 neu 635 Milliarden Franken.

Bedeutende Revision der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung

Das Hauptziel der Revision der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ist die Implementierung der neuen Version des Europäischen Systems Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen (ESVG 2010). Dieses basiert seinerseits auf dem System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen der Vereinten Nationen (SNA 2008) und ist damit international vollständig kompatibel. Die in Abstimmung mit den europäischen Ländern realisierte schweizerische Revision berücksichtigt einerseits die jüngsten Ergebnisse der Schweizer Zahlungsbilanz, die im Juni 2014 an die neuen Standards des Internationalen Währungsfonds (IWF) angepasst wurden, und andererseits die Finanzstatistik der öffentlichen Haushalte. Damit kann sowohl die internationale Vergleichbarkeit beibehalten als auch eine grössere Kohärenz zwischen den diversen nationalen Statistiken sichergestellt werden. Die Revision bot gleichzeitig auch Gelegenheit, gewisse Berechnungsmethoden zu überprüfen und neue Basisstatistiken zu integrieren. Letztere sind das Ergebnis von Arbeiten zur Steigerung der Kohärenz im Schweizer Gesamtsystem ökonomischer Statistiken. Die Arbeiten hatten insbesondere zum Ziel, die administrative Belastung der Unternehmen mittels Einbezug von Registerdaten zu reduzieren (siehe z.B. die kürzlich vom BFS lancierte Statistik der Struktur von Unternehmen STATENT).

Anstieg des BIP

Die Änderungen im konzeptuellen Bereich sowie auf dem Gebiet der Berechnungsmethoden und der Datengrundlagen bewirken einen Anstieg des BIP von 5 bis 6 Prozent je nach Jahr in der Periode 1995-2012. Im Basisjahr 2011 betrug die Steigerung 5,7 Prozent. Sie erklärt sich zu rund 62 Prozent (+3,5%) mit der Übernahme der Vorgaben des ESVG 2010. Dabei spielt die Verbuchung der Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (F+E) als Investitionen eine wichtige Rolle bei der Zunahme des BIP (+3,2%). Die verbleibenden 38 Prozent sind die Folge von Änderungen bei den Berechnungsmethoden und des Einbezugs neuer statistischer Informationen (revidierte Ergebnisse der Zahlungsbilanz, neue Statistik der Struktur von Unternehmen usw.). Das BIP zu laufenden Preisen wird oft als Referenz zur Berechnung von Grössen wie der Staatsquote oder dem Verhältnis von Defizit der öffentlichen Haushalte bzw. von öffentlicher Verschuldung und BIP usw. verwendet. Die erwähnten Werte dürften leicht sinken, sofern deren Zähler nicht ebenfalls von der Revision betroffen sind.

Wenig Einfluss auf das Wachstum

Die Entwicklung der Wachstumsraten zu konstanten Preisen wird von der Zunahme mässig stark beeinflusst. Sie beträgt im Jahresmittel +0,15 Prozentpunkte zwischen 1995 und 2012. Die Zunahme widerspiegelt insbesondere das grössere Gewicht der wachstumsstärksten Branchen der Schweizer Wirtschaft gemäss der neuen STATENT. Die Berücksichtigung der Aufwendungen für Forschung und Entwicklung als Investitionen spielt dabei nur eine marginale Rolle. Demzufolge ist der Wachstumspfad der Schweizer Wirtschaft langfristig nur wenig von der Revision betroffen.

Erste Schätzungen für das Jahr 2013

Gemäss ersten Schätzungen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung des BFS verzeichnete die Schweizer Wirtschaft 2013 einen Anstieg des BIP um 1,9 Prozent zu Preisen des Vorjahres (2012: +1,1%). Angesichts der leichten Abschwächung des allgemeinen Preisniveaus stieg das BIP zu laufenden Preisen um 1,7 Prozent. Die inländische Endnachfrage (Endkonsum und Investitionen) war 2013 der wichtigste Wachstumsmotor der Schweizer Wirtschaft. Der Aussenhandel leistete hingegen aufgrund des Rückgangs der Warenexporte keinen Wachstumsbeitrag (-2,2% zu konstanten Preisen). Das Bruttonationaleinkommen (BNE) zu laufenden Preisen nahm hingegen um 4,4 Prozent zu.


 

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Anstieg des Bruttoinlandprodukts aufgrund der Revision der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung
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