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Lohnentwicklung im Jahr 2020 Die Nominallöhne sind im Jahr 2020 um 0,8% gestiegen, die Reallöhne um 1,5%

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Die Nominallöhne sind im Jahr 2022 um 0,9% gestiegen, die Reallöhne um 1,9% gesunken

30.04.2021 - Der Nominallohnindex stieg im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr um durchschnittlich 0,8% auf 103,4 Punkte (Basis 2015 = 100). Gemäss den Berechnungen des Bundesamtes für Statistik (BFS) ergibt sich unter Einbezug einer mittleren Jahresteuerung von –0,7% bei den Reallöhnen ein Anstieg von 1,5% (102,6 Punkte, Basis 2015 = 100).

2020 stiegen die Nominallöhne gegenüber dem Vorjahr durchschnittlich um 0,8% (2019: +0,9%; 2018: +0,5%; 2017: +0,4%). Damit wurde der seit 2012 beobachtete Trend einer moderaten Zunahme von höchstens 1,0% pro Jahr (nominal) 2020 erneut bestätigt.

Die Entscheide in Bezug auf die Lohnerhöhung 2020 wurden in der Regel im September 2019 und damit in einer Periode gefällt, in der die Teuerung für 2020 auf +0,4% geschätzt wurde. Durch die Covid-19-Pandemie und die dadurch versursachte Konjunkturverlangsamung sank das allgemeine Preisniveau um 0,7%.

Aufgrund der Anpassung der Nominallöhne an die Teuerung nahm die Kaufkraft der Löhne damit zum zweiten Mal seit 2019 zu. Bei den wichtigsten Gesamtarbeitsverträgen (GAV), denen fast eine halbe Million Arbeitnehmende angeschlossen sind, wurde für 2020 kollektivvertraglich eine Effektivlohnerhöhung (Nominallöhne) von 0,4% vereinbart.

Nominallöhne im sekundären Sektor um 0,5% gestiegen

Im Industriesektor erhöhten sich die Nominallöhne um 0,5% (2019: +0,9%; 2018: +0,3%; 2017: +0,4%). Sie wuchsen damit weniger stark als in der Schweizer Gesamtwirtschaft (+0,8%). Innerhalb dieses Sektors waren grosse Unterschiede zwischen den Wirtschaftszweigen festzustellen. Das Gefälle reichte von –1,8% bis +2,2%.

Die stärksten nominalen Zunahmen waren in den Wirtschaftszweigen «Herstellung von Metallerzeugnissen» (+2,2%) und «Baugewerbe/Bau» (+0,8%) zu beobachten. Am anderen Ende der Rangliste lagen die Wirtschaftszweige «Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden, Energieversorgung, Wasserversorgung, Beseitigung von Umweltverschmutzungen» (–1,8%) sowie «Herstellung von Holzwaren, Papier und Druckerzeugnissen» (–0,3%), die beide einen Rückgang verzeichneten.

Nominallöhne im tertiären Sektor um 0,9% gestiegen

Im tertiären Sektor belief sich die Nominallohnerhöhung 2020 wie schon im Jahr 2019 auf 0,9% (2019: +0,9%; 2018: +0,5%; 2017: +0,4%). Die stärksten nominalen Anstiege verbuchten die Wirtschaftszweige «Informationstechnologie und Informationsdienstleistungen» (+2,7%), «Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen» (+2,7%) sowie «Handel mit Motorfahrzeugen; Instandhaltung und Reparatur von Motorfahrzeugen» (+2,1%).

Im «Gesundheits- und Sozialwesen» stiegen die Löhne um 1,7%. Ebenfalls im tertiären Sektor gingen die Löhne in fünf Wirtschaftszweigen zurück, insbesondere bei den Versicherungen (–2,1%) und im Grosshandel (–0,6%)

Reallohnanstieg um 1,5%

Analog zu 2019 nahm die Kaufkraft der Löhne 2020 zu. Das allgemein rückläufige Preisniveau (–0,7%) führte zusammen mit der Nominallohnerhöhung von 0,8% zu einem Reallohnanstieg von 1,5% (+1,2% im sekundären Sektor und +1,6% im tertiären Sektor.) Die Reallohnentwicklung bewegte sich 2020 zwischen –1,4% und +3,4%. Diese grosse Bandbreite unterstreicht die Vielfalt der Lohndynamik in den einzelnen Wirtschaftszweigen.

Kaufkraft der Löhne in den vergangenen fünf Jahren

Von 2016 bis 2020 lag die durchschnittliche jährliche Reallohnentwicklung für alle Arbeitnehmenden bei +0,5%.

Im sekundären Sektor betrug die durchschnittliche jährliche Reallohnentwicklung für diesen Zeitraum +0,4%. Der Anstieg der Reallöhne in den vergangenen fünf Jahren wurde vor allem durch die sogenannten Medium- und High-Tech-Branchen gestützt, die auch die wichtigsten Exportbranchen des Industriesektors sind. Hierbei handelt es sich um die «Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen, Uhren, elektrischen Ausrüstungen» (+0,6%), die «Kokerei, Herstellung von chemischen und pharmazeutischen Erzeugnissen» (+0,5%) sowie den «Maschinen- und Fahrzeugbau» (+0,5%). Die übrigen Wirtschaftszweige des Sektors entwickelten sich in den letzten fünf Jahren positiv. Einzige Ausnahme war der Bergbau mit einem Kaufkraftrückgang von 0,1%.

Von 2016 bis 2020 stiegen die Reallöhne im tertiären Sektor im Jahresdurchschnitt um 0,6%. Am stärksten waren die Reallohnerhöhungen in diesem Sektor in den Wirtschaftszweigen «Informationstechnologische und Informationsdienstleistungen» (+1,1%), «Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Tätigkeiten» (+1,0%) sowie «Verlagswesen, audiovisuelle Medien und Rundfunk, Telekommunikation» (+0,9%). Die Kaufkraft nahm in allen Dienstleistungsbranchen zu. Am geringsten war der Anstieg mit +0,1% im Wirtschaftszweig «Verkehr und Lagerei».

Zusätzliche Informationen wie Tabellen und Grafiken finden Sie in der nachfolgenden PDF-Datei.


 

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Die Nominallöhne sind im Jahr 2020 um 0,8% gestiegen, die Reallöhne um 1,5%
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