Press release

Internetnutzung in den Haushalten im Jahr 2021 Pandemie treibt Nutzung von E-Government-Diensten voran

15.12.2021 - 2021 haben 96% der 15- bis 88-Jährigen das Internet genutzt. Über die Hälfte der Personen ab 75 Jahren surft täglich im Netz. Ein Vergleich mit den Ergebnissen von 2019 zeigt, dass sich die Pandemie unterschiedlich auf die verschiedenen Bereiche der Internetnutzung auswirkt. Eine fortschreitende Digitalisierung ist nur bei bestimmten Aktivitäten wie dem E-Government zu beobachten. Dies sind die wichtigsten Ergebnisse der jüngsten Erhebung des Bundesamtes für Statistik (BFS) zur Internetnutzung der Bevölkerung. 

96% der untersuchten Bevölkerung nutzen das Internet. Das Alter spielt dabei weiterhin eine wichtige Rolle. Bei den Personen unter 45 Jahren surfen mehr als 90% mehrmals täglich im Netz. Mit zunehmendem Alter verringert sich die Internetnutzung, wobei heute sogar die Ältesten online aktiv sind. Über die Hälfte der Personen ab 75 Jahren (53%) und drei Viertel der 65- bis 74-Jährigen (76%) nutzen das Internet täglich. 

Mehr Online-Bildung, Reisen im freien Fall

Bei der Entwicklung der Online-Aktivitäten zeigen sich pandemiebedingt grosse Unterschiede. Gesundheits- oder bildungsbezogene Aktivitäten haben deutlich stärker zugenommen als in den Vorjahren. Bestimmte Kommunikationstätigkeiten (telefonieren oder Videokonferenzen abhalten, Instant Messaging verwenden) und Freizeitaktivitäten (Musik hören oder herunterladen) sind mit einem Plus von mehr als 5 Prozentpunkten ebenfalls markant gewachsen, während die Nutzung von Dienstleistungen im Bereich Reisen und Unterkunft um 15 Prozentpunkte (von 60% auf 45%) eingebrochen ist. 

Rekordanstieg bei der Nutzung von E-Government-Diensten

Auffallend ist der massive Anstieg bei der Nutzung elektronischer Behördenleistungen 
(E-Government) in den letzten zwölf Monaten. Allein schon der allgemeine Anstieg der Internetnutzenden von 71% auf 80% ist bemerkenswert. Noch stärker gewachsen ist aber die Zahl der Personen, die online ein Formular ausgefüllt haben (von 43% auf 68% der Bevölkerung). Zu diesen Behördenformularen gehörten im Erhebungszeitraum neben Anmeldungen und Bestätigungen in Zusammenhang mit Hilfen oder Entschädigungen (KAE, EO usw.) auch Impfformulare, die von den Befragten bei ihren Antworten berücksichtigt werden konnten, sofern sie von kantonalen Gesundheitsdiensten ausgestellt worden waren.  

Es wird häufiger mit dem Smartphone bezahlt

Die Zahl der E-Konsumentinnen und E-Konsumenten (mindestens ein Online-Kauf in den letzten drei Monaten) ging zwischen 2019 und 2021 von 4,9 auf 4,7 Millionen Personen leicht zurück. Bei der Häufigkeit der Internet-Käufe ist hingegen keine Veränderung festzustellen. Grund für dieses erstaunliche Ergebnis ist die Pandemie, die zu einem Verkaufseinbruch wichtiger Produkte des E-Commerce wie Flugtickets, Ferienunterkünften, Eintrittskarten für Sport- oder Kulturveranstaltungen u.ä. geführt hat.

Gleichzeitig zeigt sich bei den verwendeten Zahlungsmitteln ein Wandel der Gewohnheiten. Während der Anteil der E-Konsumentinnen und E-Konsumenten, die ihre Käufe mit einer Smartphone-App bezahlen, von 14% auf 34% der Bevölkerung angestiegen ist, verringerte sich der Anteil der Personen, die für die Bezahlung ihrer Einkäufe eine Kreditkarte verwendet haben, von 66% auf 57%. Bitcoins und andere Kryptowährungen wurden von weniger als 1% der Bevölkerung (60 000 Personen) als Zahlungsmittel angegeben.

Risikobewusstsein in Zusammenhang mit personenbezogenen Daten noch nicht überall vorhanden

Mit der zunehmenden Verbreitung der Internetnutzung werden auch immer mehr personenbezogene Daten gesammelt und die Privatsphäre ist stärker gefährdet. Zwischen 2017 (in diesem Jahr wurde dieses Thema das letzte Mal untersucht) und 2021 ist der Anteil der Personen, die nach eigenen Angaben personenbezogene Daten übers Internet weitergegeben haben, von 75% auf 85% gestiegen. Die grössten Zunahmen werden bei den Kontaktinformationen (72%), den Zahlungsinformationen (68%) und dem Aufenthaltsort (50%) beobachtet.

Einem erheblichen Anteil der Internetnutzenden fehlt noch immer das Bewusstsein für die Gefahren, die die Weitergabe von personenbezogenen Daten im Internet darstellen kann. Die Zahl der Personen, die grundlegende Schutzmassnahmen ergreifen, indem sie beispielsweise den Zugriff auf ihr Profil in den sozialen Medien einschränken (54%) oder die Sicherheit der Website prüfen (50%), ist auf demselben Niveau verharrt.

Zur Verbesserung der Datensicherheit wird wenig unternommen

Schutzmassnahmen werden noch immer verhältnismässig selten getroffen, obwohl die entsprechenden Kenntnisse und das Bewusstsein für die Gefahren vermehrt vorhanden sind. Die Hälfte (48%) der Bevölkerung gab an, dass sie die Speicherung der Daten für Werbezwecke beunruhige, doch lediglich ein Drittel (34%) hat die Verwendung von Cookies in den Browsereinstellungen eingeschränkt und nur ein Fünftel (20%) verwendet eine Software, die das Tracking verhindert.

Auch für die Sicherheit der eigenen Geräte und Daten wird wenig unternommen, Tendenz sinkend. Zwischen 2019 und 2021 ist der Anteil der Internetnutzenden, die auf ihrem Computer eine Sicherheitssoftware installiert haben, von 65% auf 60% zurückgegangen. Bei der Sicherheit der Mobiltelefone zeigt sich eine ähnliche Situation. Der Anteil der Personen, die ein Smartphone nutzen und darauf eine Sicherheitssoftware installiert haben, ist von 60% auf 57% gesunken. 

Sicherheitskopien der eigenen Dateien und Daten waren 2021 ebenfalls weniger verbreitet (55% der Bevölkerung) als vor der Pandemie (2019: 58%) und wurden zudem weniger regelmässig erstellt. 

Zusätzliche Informationen in Form von Tabellen und Grafiken finden Sie in der nachfolgenden PDF-Datei.


 

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Pandemie treibt Nutzung von E-Government-Diensten voran
(PDF, 6 pages, 382 kB)


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Internet use in households in 2021


 

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