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Erhebung zur höheren Berufsbildung 2019: Erste Ergebnisse Höhere Berufsbildung: Arbeitgeber übernehmen zwischen 23% und 41% der Ausbildungskosten

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Positiver Effekt auf Gehalt und Karriere 1 Jahr nach HBB-Abschluss bei mehr als jeder zweiten Person

21.12.2020 - 2018 finanzierten die Kandidatinnen und Kandidaten der höheren Berufsbildung (HBB) ihre Ausbildung etwa zur Hälfte selbst. Als wichtigste externe Finanzierungsquelle wird der Arbeitgeber genannt; er übernimmt zwischen 23% (Diplom der höheren Fachschule) und 41% (eidgenössisches Diplom) der Ausbildungskosten. Daneben spielen für die eidgenössischen Prüfungen erstmals die 2018 eingeführten Bundesbeiträge eine Rolle. Wurden Bundesbeiträge bezogen, so deckten diese etwa ein Drittel der angefallenen Kosten. Das zeigen die Ergebnisse der zweiten Erhebung zur höheren Berufsbildung des Bundesamtes für Statistik (BFS).

Die durchschnittlichen Kosten für Vorbereitungskurse, Material und die Abschlussprüfung lagen 2018 beim eidgenössischer Fachausweis (EF) bei 13 200 Franken. Ein eidgenössisches Diplom (ED) war im Durchschnitt mit 18 500 Franken teurer. Die Ausbildung an einer höheren Fachschule (HF) kostete durchschnittlich 15 000 Franken. 

Die Hälfte der Ausbildungskosten wird durch die Kandidatinnen und Kandidaten getragen

Erhielten die Kandidatinnen und Kandidaten finanzielle Unterstützung durch den Arbeitgeber, trug dieser zwischen einem Viertel und knapp der Hälfte der Ausbildungskosten (EF: 35%; ED: 41%; HF: 23%), die andere Hälfte der Kosten wurde durch die Kandidatinnen und Kandidaten selber finanziert.

Von den möglichen Formen der Unterstützung durch den Arbeitgeber wurde am häufigsten die finanzielle Unterstützung genannt (EF: 52%; ED: 59%; HF: 36%). Daneben gewährten manche Arbeitgeber die Möglichkeit, die Arbeitszeit während der Ausbildung flexibel zu gestalten oder zusätzliche Urlaubstage zu beziehen. Gar keine Unterstützung erhielten 26% aller Kandidatinnen und Kandidaten für einen EF, beim ED gingen 19% leer aus. Von den Kandidatinnen und Kandidaten der höheren Fachschule schliesslich wurde beinahe die Hälfte nicht unterstützt (42%). 

Bezieher decken gut ein Drittel der Ausbildungskosten mit Bundesbeiträgen

Seit Januar 2018 haben Personen mit einer abgelegten Berufsprüfung (führt zu eidgenössischem Fachausweis) oder mit einer höheren Fachprüfung (führt zu eidgenössischem Diplom) die Möglichkeit, für besuchte Kurse Bundesbeiträge zu beantragen. Voraussetzung dafür ist, dass die Kurse nach dem 1. Januar 2017 begonnen haben und nicht durch Kantone mitfinanziert wurden. Während die finanzielle Unterstützung durch die Familie vor allem bei den Kandidatinnen und Kandidaten der höheren Fachschule eine Rolle spielt (EF: 2%; ED: 1%; HF:15%), machen Bundesbeiträge für die eidgenössischen Prüfungen (EF und ED) 6% aus. 

Kandidatinnen und Kandidaten, welche Bundesbeiträge erhalten, deckten mit diesen rund ein Drittel ihrer Ausbildungskosten. Auch wirkte sich der Erhalt von Bundesbeiträgen auf die Höhe der Arbeitgeberbeiträge aus: Wurden keine Bundesbeiträge bezogen, lag die finanzielle Unterstützung durch den Arbeitgeber bei drei Viertel der Kosten. Erhielten die Kandidatinnen und Kandidaten zusätzlich Bundesbeiträge, wurde etwa die Hälfte der Kosten durch den Arbeitgeber getragen. 

Hohe Zufriedenheit mit den Ausbildungsbedingungen 

Die finanzielle Situation während der Ausbildung wurde von 50% der EF-Kandidatinnen und -Kandidaten und von 55% der ED-Kandidatinnen und -Kandidaten als zufriedenstellend eingeschätzt. Weniger gut schätzten die HF-Diplomierten die finanzielle Situation während der Ausbildung ein: Nur 31% vergaben die Bestnoten.

Insgesamt waren die befragten Kandidatinnen und Kandidaten während der Ausbildung mit ihren Lebensbedingungen zufrieden, die Beurteilung variiert jedoch je nach berücksichtigtem Kriterium. Bei 47% bis 60% der Kandidatinnen und Kandidaten wurden die Erwartungen bezüglich Ausbildungsbedingungen, Lehrpersonen und Kursinhalt erfüllt. Die Gesundheit und die Wohnsituation wurden von 73% bzw. 76% der Befragten am positivsten eingestuft. 
Rückblickend würde sich die Mehrheit der HBB-Kandidatinnen und -Kandidaten für die gleiche Ausbildung (EF und ED: 92%; HF: 88%) und den gleichen Anbieter (EF: 81%; ED: 83%; HF: 75%) entscheiden. 

Zusätzliche Informationen wie Tabellen und Grafiken finden Sie in der nachfolgenden PDF-Datei.


 

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Höhere Berufsbildung: Arbeitgeber übernehmen zwischen 23% und 41% der Ausbildungskosten
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https://www.bfs.admin.ch/content/bfs/en/home/news/whats-new.assetdetail.14818037.html